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VT06 - Erstarrte Zeit

VT06 - Erstarrte Zeit

Titel: VT06 - Erstarrte Zeit
Autoren: Jo Zybell
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lassen sie uns in den Bunker hinein, oder wir sind verloren!« Jemand fand die verborgene Tür ins Treppenhaus; sie war abgeschlossen. Mogbar ließ sie verminen.
    Wie hell die Welt auf einmal wieder war! Fast wünschte Percival, der Vulkanausbruch würde nie wieder aufhören. Eine Walze aus Helligkeit rollte vom Kilimandscharo aus auf sie zu.
    Percival blickte sich um. War es schon vorbei? »Raus mit dem Helikopter!«, schrie Leila. »Fahrt den Helikopter aus der Kuppel!«
    Percival rannte zu den verschlossenen Liften. Mit den Fäusten trommelte er gegen die Metalltüren. »Lasst uns rein!« Männer schoben ihn zur Seite und brachten Sprengladungen an.
    Percival verließ die Kuppel wieder, weil er sich plötzlich eines Lüftungsschachts erinnerte, den er im Sturm auf das Schott gesehen hatte. Motorenlärm erfüllte die Kuppel, ein Triebwagen und der Tieflader mit dem Helikopter setzen sich in Bewegung und steuerten das offene Schott an.
    Percival überholte das Fahrzeug, stürmte aus dem Schott und warf sich zwischen die niedergebrannten Büsche, die einst den Ausgang des Lüftungsschachts getarnt hatten. Irgendwo hinter ihm unter der Kuppel donnerte eine Explosion.
    Percival beugte sich über das Gitterrost des Schachtausgangs. »Lasst uns rein!«, brüllte er. »Der Kilimandscharo bricht aus!«
    Neben ihm sank Leila zu Boden und atmete schwer. »Komm mit zum Helikopter!«, schrie sie. »Komm mit mir!«
    Percival blickte nach Nordosten. Der Berg schien zu brennen. »Wir schaffen es nicht!« Wie ein ungeheurer Sonnenaufgang leuchtete der Vulkan.
    »Wir müssen es versuchen!« Leila zerrte an ihm.
    »Lassen Sie uns in den Bunker, van der Groot!«, schrie Percival. »Wir erfüllen jede Bedingung! Öffnen sie den Lift!«
    ***
    Sie hockten im Eingangsbereich der Gemeinschaftshalle, nicht weit entfernt von den Liften und dem Wendeltreppenschacht. Carlo, Knox, Joshua und Peter van Dam. Gemeinsam mit etwa hundert Männern hatten sie den Kaiser und seine besiegte Armee nach oben gebracht: fast vierzig Tote und über fünfzig Gefangene.
    Als sie die Leute aus der Kuppelhalle trieben, waren sie von Fremden angegriffen worden, und jetzt zählten sie selbst ihre Verletzten und Vermissten.
    Knox spürte den Boden vibrieren, das Bild des von Glutströmen leuchtenden Kilimandscharos brannte in seinem Schädel. Entsetzen wütete wie Fieber in seinen Gliedern, kaum einen Handgriff bekam er noch hin. Er sah Carlo an, dass es ihm genauso ging. Allen ging es so.
    Vera tauchte an der Flügeltür zur Großküche auf. Sie winkte hektisch, es schien dringend zu sein. Peter van Dam stand auf und ging zu ihr, der Kölner und ein paar andere folgten. Knox glaubte, der Boden unter seinen Sohlen wäre aus altem Gummi.
    In der Küche standen sie unter einem Abluftschacht – der Professor, Eusebia, Vera, Astrid und zwei Dutzend Männer und Frauen, Weiße und Tansanier. Vera legte den Zeigefinger auf die Lippen, Stille herrschte.
    Auch Peter van Dam, Knox und Carlo lauschten angestrengt. Eine Männerstimme drang wie von weit her aus dem Abluftschacht. »Lassen Sie uns in den Bunker, van der Groot! Wir erfüllen jede Bedingung! Öffnen Sie den Lift!« Van der Groot verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Miene blieb undurchdringlich. »Der Kilimandscharo ist ausgebrochen! Eine Lavafront rollt auf uns zu! Lassen Sie uns hinein!«
    »Ein Vulkanausbruch?« Van der Groots Augen verengten sich zu Schlitzen. »Stimmt das?«, fragte er an die Adresse der Kämpfer, die eben von der Erdoberfläche zurückgekehrt waren.
    Knox nickte. »Jedenfalls brennt dort oben der Berg.«
    »Wir müssen die Lifte hochschicken«, sagte Vera.
    Eusebia rückte einen Hocker unter den Schacht, sprang hinauf und schrie: »Wie viele seid ihr?!«
    »Nicht ganz zweihundert!«, kam es dumpf zurück. »Wir werden alle umkommen, wenn Sie uns nicht reinlassen!«
    »Durch den Kampf und die Verluste haben wir wieder Platz!«, zischte Vera. »Wir müssen Sie aufnehmen!«
    »Öffnen Sie die Lifttüren, schnell!«, kam es aus dem Schacht. Im Hintergrund hörte man eine Frauenstimme und Explosionen. »Uns bleibt nicht mehr viel Zeit!«
    »Stimmen wir ab!« Vera fuhr herum. »Wer ist dafür, dass wir sie herunterlassen? Handzeichen!« Sie hob die Hand. Etwa dreißig Männer und Frauen taten es ihr gleich. »Gegenprobe! Wer ist dagegen?« Sechs Männer hoben die Hände: Der Professor, Knox, Carlo, Joshua und zwei Kämpfer. Triumphierend blickte Vera den Professor an.
    Van der Groot verzog
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