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Vorstadtkrokodile 2: Die coolste Bande ist zurück (German Edition)

Vorstadtkrokodile 2: Die coolste Bande ist zurück (German Edition)

Titel: Vorstadtkrokodile 2: Die coolste Bande ist zurück (German Edition)
Autoren: Sandra Schönbein , Neil Ennever , Christian Ditter
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nächste Seite baute sich auf.
    »Hast du das jetzt gerade so abgeschickt?!« Hannes starrte Kai fassungslos an.
    »Klaro. Hat sie Hobbys?«
    »Badminton. Gibt’s da keinen Zurück-Knopf oder so?«
    »Ich dachte, du machst dir Sorgen, dass deine Mama einsam ist?«, fragte Kai und tippte Badminton in die Eingabemaske. »Vertrau mir. Sportlich ist gut. So, weg damit!« Er klickte erneut auf Senden am Seitenende. Auf dem Bildschirm faltete sich das Formular zusammen und wurde von unsichtbarer Hand in ein kleines Briefkuvert in Herzform gesteckt. Dann wuchs ein Paar Flügel aus dem Kuvert und trug es zu einer Wolke, bestehend aus lauter anderen kleinen Herzchenkuverts mit Flügeln.
    »Los, die anderen warten.« Kai packte seine Sachen.
    Hannes starrte noch immer leicht geschockt auf den Bildschirm voller Herzchen. »Machst du so was öfter?«
    »Ich? Nee.« Kai schüttelte den Kopf. »Ich bevorzuge den persönlichen Kontakt.«
    »Persönlicher Kontakt?«
    »Ja. Übers Internet kann man ja niemanden küssen oder so.«
    »DU hast schon mal ein Mädchen geküsst?« Hannes sah seinen Freund ungläubig an.
    »Klar!«, meinte Kai.
    »Auf den Mund?«
    »Wohin denn sonst?« Kai zog verwundert die Augenbrauen nach oben. »Hast du Maria noch nicht auf den Mund geküsst?!«
    Hannes schoss die Röte ins Gesicht. »Äh, nee …«, stammelte er leise.
    »Hannes, die schmilzt bei deinem Anblick wie die Polkappen unterm Ozonloch! Küss sie endlich!«
    In diesem Moment ertönte vor dem Haus eine laute Hupe. Kurz darauf flog die Zimmertür auf. »Sie ist daha!«, flötete Kais Mutter in den höchsten Tönen. Sie winkte Kai hektisch heran und tippelte aufgeregt wieder von dannen.
    Hannes wollte Kai noch fragen, was dieser Auftritt zu bedeuten hatte, doch der war schon in Richtung Haustür davongerollt.
    Vor dem Haus stand ein Taxi, neben dem sich bereits ein ganzer Berg Koffer türmte.
    »Zieht hier jemand ein?«, wollte Hannes wissen. Der Fahrer wuchtete eben ein weiteres Gepäckstück aus dem Kofferraum, als sich die hintere Tür des Autos öffnete und ein Mädchen seine unglaublich langen Beine herausschwang. Ihre Füße steckten in Sandalen mit unglaublich hohen Absätzen. Es folgte ein Cowboyhut, unter dem man eine lange blonde Mähne, eine dunkle Sonnenbrille und ein perfekt geschminktes Gesicht erkennen konnte. Das Mädchen streckte sich zu seiner vollen Länge, warf die Arme in die Luft und kreischte unter wildem Gefuchtel: »Heiiiii!«
    Auch Kais Mutter fing an zu fuchteln und zu kreischen. Wie zwei Teenager fielen sie sich in die Arme und schunkelten heftig hin und her.
    Die Jungs sahen sich irritiert an. Kai imitierte mit seinen Armen die Bewegungen und setzte dazu ein dämliches Grinsen auf.
    Das Mädchen sah zu ihm hinüber. »Oh Gott. Ist das die Spastik?«
    Kai war so perplex, dass er kein Wort herausbrachte. Das Mädchen kam besorgt zu ihm herüber. »Krampfst du öfter?«
    Kai sah immer noch sprachlos zu Hannes.
    »Krampft er öfter?«, wandte sich das Mädchen nun an Hannes.
    Doch auch Hannes starrte sie nur an wie ein Wesen vom anderen Stern.
    Das Mädchen drehte sich wieder zu Kais Mutter. »Ist das der Autist, mit dem er sich im Chat angefreundet hat?«
    »Ich bin kein Autist«, protestierte Hannes.
    Das blonde Wesen tätschelte ihm mütterlich die Schulter. »Natürlich nicht. Weißt du, wir normalen Menschen können einfach nur nicht so laut riechen und so bunt denken wie du.«
    »Hannes, das ist Jenny, Kais Cousine. Sie ist sechzehn!«, stellte Kais Mutter sie einander vor. »Und Jenny, das ist Hannes! Die Jungs haben eine Bande, die Krokodile!«
    »Ohohoh – das ist ja toll!«, kreischte Jenny. »Eine echte Bande, sogar mit einem Tiernamen!« Sie beugte sich zu Kais Mutter: »Gibt’s hier in der Gegend so viele Behinderte?«
    »Jetzt gibt’s auf jeden Fall eine mehr«, frotzelte Kai, rollte an Jenny und seiner Mutter vorbei und bedeutete Hannes, ihm zu folgen.
    »Ratet mal, wer Marmorkuchen gebacken hat?«, versuchte Kais Mutter, die Jungs aufzuhalten. Doch vergeblich.
    Kai schnappte sich sein Rad und ließ es mit einem Klick am Rollstuhl einschnappen. »Komm, Hannes, wir gehen!«
     
    Kai drehte so wütend die Handpedale seines Fahrrads, dass Hannes Mühe hatte, mit seinem Skateboard Schritt zu halten.
    »Mama weiß genau, dass ich keinen Marmorkuchen mag! Aber klar, Jenny ist ja auch ihre Wunschtochter. Wenn sie da ist, läuft alles so, wie sie es will. Zum Kotzen«, fluchte Kai vor sich hin.
    »Na ja, sonst
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