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Vorsicht, Casanova!

Vorsicht, Casanova!

Titel: Vorsicht, Casanova!
Autoren: Anne Oliver
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Moment dachte er daran, mit ihr zu sprechen, aber Dane verspürte keine Lust, sich in die Schar ihrer schmeichlerischen Fans einzureihen. Er konnte warten.
    „Ah, da ist ja unser frisch vom Babe Magazine gekürter Junggeselle des Jahres .“ Justin Talbot stand urplötzlich neben ihm. „Ich hatte mich schon gefragt, wo du steckst, mein Freund.“
    „Sieht so aus, als hättest du mich gefunden.“ Dane schaute zu ihm herüber und schüttelte innerlich den Kopf, als er die schicke taubengraue Weste mit der passenden Krawatte und dem spitz zulaufenden Hemdkragen registrierte, die Justins frisch angetraute Frau vermutlich für ihn ausgesucht hatte. Er selbst hielt nichts von formellem Dresscode – es sei denn, es handelte sich um eine Beerdigung.
    „Wir sind sehr stolz auf dich“, versicherte Justin und klopfte Dane auf die Schulter.
    „Du hast leicht reden“, brummte Dane, dessen Blick sich sofort wieder auf Mariel richtete. „Schließlich hast du mich vorgeschlagen.“
    Als wenn er noch mehr Frauen brauchte, die ihm hinterherliefen. Seit er den Titel gewonnen hatte, versuchte eine endlose Parade an Starlets, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    „Betrachte es als deinen Beitrag für die gute Sache“, entgegnete Justin.
    „Es gibt bessere Methoden, um Spenden zu sammeln“, versetzte Dane. „Und für die Presse ist es ein gefundenes Fressen.“
    „Was hast du erwartet? Millionenschwerer Geschäftsmann, Gründer von OzRemote und begehrter Junggeselle. Hey … ist das nicht Mariel Davenport?“
    Dane hörte, wie Justins Stimme nicht mehr jovial, sondern leicht atemlos klang. „Ja, scheint so.“
    „Wow, sie sieht wirklich gut aus“, bemerkte Justin anerkennend. „Sogar noch besser als auf diesem Titelbild, das Phoebe uns gezeigt hat. Wie lang war sie schon nicht mehr hier? Und was macht sie jetzt bei Amys und Carls Hochzeit?“
    „Zehn Jahre.“ Und fünf Monate. „Ich habe genauso wenig eine Ahnung wie du“, erwiderte Dane und starrte dabei stirnrunzelnd auf sein Bier.
    „War sie nicht mit irgendeinem Franzosen zusammen?“
    „Ja.“
    „Hast du schon mit ihr gesprochen?“
    „Nein.“ Schweiß rann Danes Rücken hinab. Himmel, es war viel zu stickig hier drin.
    „Warum nicht?“, erkundigte sich Justin. „Ihr zwei standet euch doch mal ganz schön nahe. Ich erinnere mich, dass …“
    „Das ist lange her.“
    Ein halbes Leben … Die Nacht, bevor sie nach Europa abreiste. In ihrem Schlafzimmer, der Vollmond, der durch das offene Fenster fiel, und ihre milchweiße Haut in silbriges Licht tauchte. In ihren Augen lag so viel Staunen. Sie blickte ihn an …
    Dane trat von einem Fuß auf den anderen und räusperte sich, während sein gesamtes Blut in seine Lenden zu fließen schien. „Hast du Lust auf einen Drink?“
    „Wir wollen gleich fahren. Cass muss morgen früh raus. Ich sage noch schnell Mariel Hallo, ehe wir aufbrechen. Willst du mitkommen?“
    Dane schüttelte den Kopf. „Ich geselle mich später zu ihr.“ Damit wandte er sich ab und steuerte auf den nächsten Kellner zu.
    Doch, verdammt, er wurde von irgendeiner inneren Kraft beherrscht, die ihn dazu trieb, den Kopf genau in dem Moment zu drehen, als Justin Mariel einen Kuss mitten auf den lächelnden Mund gab. Natürlich wusste er, was diese Geste zu bedeuten hatte – ein Willkommensgruß –, trotzdem überfiel ihn eine plötzliche Anspannung, sodass er die Zähne zusammenbiss und das Bierglas fester umklammerte.
    Er beobachtete, wie sein Freund ihr etwas ins Ohr flüsterte, worauf Mariel sich ganz langsam umdrehte und zu Dane herüberblickte. Genau genommen tat sie es so langsam, dass er Zeit hatte, die Wirkung ihres Gesichts, die Aufmerksamkeit, die ausschließlich ihm galt, voll und ganz auszukosten.
    Auf ihren hohen Wangenknochen breitete sich eine leichte Röte aus. Sie hatte unglaublich lange Wimpern, mit denen sie jetzt einmal blinzelte, doch dann richtete sich der Blick aus diesen jadegrünen Augen frei und unverwandt auf ihn. Sie registrierte sein Haar, von dem einige behaupteten, es sei zu lang. Ihre Augenbrauen hoben sich ein wenig, als ihr Blick zu seinem leicht offen stehenden Hemd hinunterwanderte. Sein Hals kratzte; sein Adamsapfel hüpfte. Himmel, war er froh, dass er keine Frau hatte, erst recht keine Ex-Modedesignerin, die ihm vorschrieb, wie er sich kleiden sollte.
    Dank Justins Einmischung blieb ihm keine andere Wahl – die Höflichkeit verlangte, dass er zumindest kurz mit ihr sprach. Er stellte sein
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