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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth
Autoren: Alan Dean Foster
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Unterseite des Griffs ist ein Auslöser. Wird kein Druck mehr ausgeübt, macht es bumm.“
    „Wieviel Verzögerung?“ fragte Kitten.
    „Wenn Sie den Schlüssel einführen, drehen Sie Ihren Daumen bis zum Anschlag nach rechts, bevor Sie loslassen. Das gibt Ihnen sechzig Sekunden bis zur Explosion. Ein längerer Zeitraum wäre unpraktisch.“
    „Nicht viel Zeit, um wegzukommen“, meine Malcolm.
    „Der Koffer sollte ja auch nichts anderes sein als die allerletzte Möglichkeit einer Drohung. Planen Sie vielleicht selbst eine kleine Erpressung?“
    „Wenn wir den Koffer mit dem Ungeheuer in Kontakt bringen können“, sagte Kitten, „stehen die Chancen gut, daß es, ob es ihn nun absorbiert oder ob er in Stücke fliegt, genug von der Droge abbekommt. Durchzuführen ist es. Das Ding kann nicht tiefer als einen halben Meter unter der Oberfläche sein.“
    „Dieser Wellenreiter hat ein kleines Rettungsboot. Der Schweber hatte auch eins, aber das ist durch ein Stück Riff ersetzt worden. Der Tiefgang müßte so gering sein, daß der Vom gar nichts davon merken wird.“
    Malcolm knuffte das Bein des Drogenhändlers. „Was meinen Sie? Könnte die Droge eine Wirkung auf den Vom haben?“
    „Wer weiß? Der Vom – das ist sein Name, wie? – ist eine unbekannte Größe. Aber andererseits kommt nicht so leicht eine solche Menge Bloodhype wie hier – „, er zeigte auf den Koffer, „ – zusammen. Sicher wäre es ein interessantes Experiment. Natürlich, wenn das Ungeheuer den Koffer und die Droge absorbiert, kann es auch geistesabwesend das Boot und den Bootsmann verschlingen.“
    „Mit dieser Komplikation ist zu rechnen“, räumte Kitten ein. „Ich sehe keinen Weg, der daran vorbeiführt. Wir müssen es darauf ankommen lassen. Bitte, machen Sie den Koffer von der Kette los.“
    „Das kann nicht Ihr Ernst sein, meine Hübsche! Das ist ja Wahnsinn! Ich fühle mich verpflichtet, Sie vor sich selbst zu schützen. Nein, ich gebe Ihnen den Koffer nicht.“ Er umklammerte den kostbaren Behälter.
    „Lösen Sie die Kette“, befahl Malcolm ruhig, „oder ich trenne einfach den ganzen Arm ab.“
    „Sie argumentieren überzeugend, Kapitän.“ Rose beugte sich vor und tat etwas mit den Verbindungsgliedern. Ein scharfes Klicken, und der Koffer war ab.
    Malcolm wog ihn in einer Hand. „Sehr leicht für soviel Tod.“ Er drehte sich um, ging auf das Heck des Wellenreiters zu. „Helfen Sie mir mit dem Boot, Kitten.“
    „Wie kommen Sie auf den Gedanken, daß Sie gehen werden?“
    „Zunächst einmal, weil ich schneller, kräftiger und länger als Sie rudern kann. Ich mag eine Chance haben, es weit genug zurück zum Riff zu schaffen, daß ich entkomme. Sie nicht.“
    „Und was ist mit Ihrem vielgeliebten Bankkonto, Kapitän? Bei diesem Geschäft ist kein Gewinn und kein Prozentsatz für Sie zu holen.“
    „Mein gesunder Menschenverstand hat ausgesetzt. Abgesehen davon ist Repler für die Umbra immer ein profitabler Liegeplatz gewesen. Seine Bewohner sollen noch ein bißchen am Leben bleiben.“
    Das ist eine wohlbegründete Erklärung“, entgegnete Kitten. „Aber erwarten Sie nicht, daß ich mich jetzt damenhaft benehme.“
    „Kitten, ich erwarte nicht, daß Sie sich irgendwann damenhaft benehmen.“ Malcolm drehte sich um und wollte die Klammern lösen, die das kleine Boot festhielten. Der Schlag, der seinen Nacken traf, war sehr sauber und sorgfältig berechnet.
    „Gut getroffen!“ applaudierte Rose. „Ich bewundere Ihre Arbeit. Darf ich Ihnen mit dem Boot helfen?“
    „An dem Tag, wo ich es nötig habe, um Ihre Hilfe zu bitten, verkaufe ich meine Seele. Mitsamt allen Hypotheken.“
    „Wie Sie wünschen. Dann habe ich eben Ihre Hilfe nötig.“
    Kitten drehte sich um und richtete sich langsam auf. Sie starrte auf den Gegenstand in seiner Hand.
    „Das ist interessant“, stellte sie gleichmütig fest. „Sie haben eine Pistole.“
    „Ja. Natürlich ist es keine gefährliche Waffe, aber für eine Person reicht sie. Ob auch für Sie beide, bezweifelte ich. Der Kapitän ist zu fix. Deshalb entschloß ich mich, in der Hoffnung auf eine günstige Gelegenheit, abzuwarten. Nie hätte ich gedacht, daß Sie so freundlich sein würden, sie mir zu bieten. Da sieht man es wieder einmal, man braucht nur den rechten Lebenswandel zu führen…“
    Das kleine Boot schaukelte sacht im blaugrünen Wasser.
    „Was meinen Sie, wie weit Sie mit dieser Teetasse kommen?“ fragte Kitten. Sie wandte den Blick niemals von der Mündung
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