Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
war es eine Sache der Selbstachtung, daß sie gegen alle territorialen Ansprüche anderer Rassen Einspruch erhoben.
    Johann Replers Anspruch erwies sich schließlich als der stärkste. Die AAnn verlangten (und erhielten) jedoch die Souveränität über ein kleines Gebiet südlich der späteren Hauptstadt. Damit sollte die Kolonisierung beschleunigt und eine harmonische Besiedlung gefördert werden. Im einzelnen hatte die Republik sich gegen die Idee ausgesprochen, die Kirche war neutral geblieben, und die Menschen und Thranx, die sich bereits auf Repler angesiedelt hatten, dachten nicht daran, sich aufzuregen. Schließlich war der größte Teil des Planeten noch unerforscht, und die AAnn hätten auch eine geheime Station errichten können. Warum also nicht großzügig sein und sie ihnen geben?
    Als die AAnn feststellen mußten, daß es ihnen nicht erlaubt wurde, die Raumfahrt-Anlagen in Repler City zu benutzen und daß der Felssockel der größten Insel in ihrer Enklave auch die kleinste eigene Fährstation nicht tragen würde, wäre ihnen die Lust beinahe vergangen. Aber die schwer errungene Konzession abzulehnen, kam erst recht nicht in Frage. Es hätte die AAnn-Diplomaten, die den Vertrag zustande gebracht hatten, lächerlich gemacht und für bestimmte Kreise den Todesstoß bedeutet. Diese Kreise sorgten nun dafür, daß auf der größten Landmasse eine mit allen Schikanen ausgestattete Station gebaut wurde. Wenigstens waren die Ozeanologen glücklich, eine Gruppe, die die meisten AAnn für geborene Idioten hielten. Die Heimatwelt der AAnn und die meisten ihrer Kolonien waren Wüstenplaneten. Diejenigen, die nach Repler abkommandiert wurden, waren – mit Ausnahme der Wissenschaftler – sehr unglückliche Reptilien.
    Major Orvenalix saß in seinem fingerhutförmigen Sessel und sah Kitten und Porsupah böse an. Im Augenblick benutzte der Major seine mittleren Glieder als zweites Händepaar. Eine menschliche Gewohnheit imitierend, trommelte der Thranx mit allen vier mal drei Klauen auf den Tisch vor ihm. Das gab einen beträchtlichen Lärm.
    Der Major war für einen ausgewachsenen männlichen Thranx von etwa durchschnittlicher Größe, die halbwegs zwischen der Kittens und der Porsupahs lag. Sein Thorax war ungewöhnlich breit und kräftig. Der schwarz und silberne Harnisch kündete weniger von seinem persönlichen Geschmack, der weniger konserativ war, als von seiner Stellung. Ebenfalls eine Folge seiner Stellung war die vorzeitige Purpurverfärbung der Chitinplatten, doch seine Fühler reckten sich noch gerade und stark in die Höhe. Und die großen Facettenaugen funkelten so hell wie die eines Jünglings.
    Er hörte auf zu trommeln. Die nun eintretende Stille dröhnte lauter. Orvenalix sprach mit ruhiger Stimme.
    „Sieh an! Unser großartiger Leutnant Kai-sung hat sich in seiner Güte herabgelassen, den Stab mit seiner Gegenwart zu beehren!“ Der Major verbeugte sich ironisch. Das heißt, er neigte den Kopf und den B-Thorax. Kein Thranx brachte in seinen starren Panzerplatten eine richtig elegante Verbeugung zustande.
    „Das können Sie sich schenken, Orvy!“
    „Sie werden mich meinem Rang entsprechend anreden, Leutnant!“ brüllte er los und schlug mit einer echten Hand auf den Tisch.
    „Jawohl, Sir“, erwiderte Kitten, die militärische Ausdrucksweise parodierend. „Jawohl, Major… Orvy!“
    „SIE WERDEN…!“ Orvenalix seufzte und ließ sich in seinen Sessel zurücksinken. „Lassen wir das. Ich sehe schon, Sie haben sich nicht um ein Mikron geändert.“
    „Sie sind heute schon der zweite, der mir das sagt. Im Ernst, Sir, wie ist die genaue Situation? Ich habe Sie mehr als ein Jahr nicht mehr gesehen. Aber damals als Dozent an der Akademie waren Sie längst nicht so gereizt. Sie können mir nicht erzählen, ein Jahr auf einem hinterwäldlerischen Planeten habe Sie so stark mitgenommen!“
    „Sie lassen viele Begleitumstände aus, über die Sie nicht informiert sind, Kitten. Doch bevor wir uns meinen Problemen zuwenden, möchte ich Ihnen folgendes sagen: Sie sind nach hier für eine Aufgabe abkommandiert worden, die von Ihnen ein mit Maßen unternehmungslustiges und um lokale Gesetze unbekümmertes Verhalten verlangt. Aber, wie gesagt, mit Maßen. Sie sollen eine ziemlich wohlhabende junge Dame vorstellen, der man es, unabhängig und verwöhnt, wie sie ist, ohne weiteres zutraut, daß sie ihre Nase in alles steckt, was neue Abenteuer verspricht. Sie haben diesen Planeten aufgesucht, um die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher