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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre
Autoren: Lois McMaster Bujold
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einem halb geschmolzenen Laborschränkchen fest und zog es heraus. Die unterste
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    Schublade war nicht geschmolzen, aber schlimm verzogen, und als Cordelia ihren Hemdzipfel um ihre Hand wickelte und an dem Griff zog, merkte sie, dass die Schublade festklemmte.
    Nach ein paar Minuten weiterer Suche entdeckte sie einen
    notdürftigen Ersatz für Hammer und Meißel: eine flache
    Metallscherbe und einen schweren Klumpen, der, wie sie
    traurig erkannte, einmal ein empfindliches und sehr teures meteorologisches Aufzeichnungsgerät gewesen war. Mit diesen primitiven Werkzeugen und etwas brutaler Gewalt von seilen Dubauers rissen sie die Schublade mit einem Ruck heraus. Es gab ein Geräusch wie von einem Pistolenknall, das sie beide hochschrecken ließ.
    »Volltreffer!«, sagte Dubauer.
    »Nehmen wir sie rüber in die Schlucht und probieren wir
    mal«, sagte Cordelia. »Ich bekomme Gänsehaut Oben vom
    Hang aus könnte uns jeder sehen.«
    Immer noch geduckt, suchten sie schnell Deckung und
    hasteten an Rosemonts Leiche vorbei. Dubauer blickte empört und zornig zurück. »Wer auch immer das getan hat, verdammt noch mal, der muss dafür büßen.« Cordelia schüttelte nur den Kopf.
    Sie knieten in dem farnähnlichen Gestrüpp nieder und
    probierten den Kommunikator aus. Das Gerät gab statisches
    Rauschen und traurig winselnde Pfeiftöne von sich,
    verstummte und hustete dann, nachdem sie beide darauf
    geklopft und es geschüttelt hatten, die akustische Hälfte seines Signals hervor. Cordelia fand die richtige Frequenz und begann den Blindruf.
    »Kommandantin Naismith an Erkundungsschiff Rene
    Magritte. Bitte bestätigen.« Nach einer qualvollen Wartezeit kam eine schwache, vom Rauschen verzerrte Antwort.
    »Hier Leutnant Stuben. Sind Sie wohlauf, Captain?«
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    Cordelia atmete erleichtert auf. »Im Augenblick geht es. Wie steht es bei Ihnen? Was ist passiert?«
    Jetzt meldete sich die Stimme von Dr. Ullery, dem
    rangnächsten Offizier in der Erkundungsgruppe nach
    Rosemont. »Eine barrayaranische Militärpatrouille hat das
    Lager umzingelt und uns aufgefordert, uns zu ergeben. Sie
    sagten, sie beanspruchten den Ort aufgrund des Rechtes der früheren Entdeckung. Dann feuerte ein schießwütiger Irrer auf ihrer Seite einen Plasmabogen ab, und da war der Teufel los.
    Reg trieb sie mit seinem Betäuber zurück, und wir Übrigen
    rannten zum Shuttle. Hier oben ist ein barrayaranisches Schiff der Generalsklasse, mit dem wir Versteck spielen, wenn Sie verstehen, was ich meine…«
    »Erinnern Sie sich daran, dass Sie unverschlüsselt senden«, erinnerte ihn Cordelia scharf.
    Dr. Ullery zögerte, dann fuhr er fort: »Richtig. Sie verlangen immer noch, dass wir uns ergeben. Wissen Sie, ob sie Reg gefangen haben?«
    »Dubauer ist bei mir. Wird jemand anderer vermisst?«
    »Niemand außer Reg.«
    »Reg ist tot.«
    Ein Knistern statischen Rauschens zischte in Stubens Fluch.
    »Stu, Sie haben das Kommando«, unterbrach Cordelia ihn.
    »Hören Sie gut zu. Diesen hitzköpfigen Militaristen dürft ihr nicht, ich wiederhole: nicht trauen. Übergebt unter keinen Umständen das Schiff. Ich habe die geheimen Berichte über die Kreuzer der Generalsklasse gesehen. Sie sind euch überlegen an Feuerkraft, Panzerung und Mannschaftsstärke, aber ihr seid mindestens doppelt so schnell. Also begebt euch aus der Reichweite dieses Kreuzers und bleibt dort. Zieht euch bis Kolonie Beta zurück, wenn nötig, aber riskieren Sie keinesfalls meine Leute. Verstanden?«
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    »Wir können Sie nicht zurücklassen, Captain!«
    »Ihr könnt keinen Shuttle starten, um uns abzuholen, solange ihr nicht die Barrayaraner vom Hals habt. Und falls wir gefangen werden, dann stehen die Chancen besser, dass Wir über politische Kanäle heimgeholt werden, anstatt durch ein verrücktes Befreiungsmanöver, aber nur, wenn ihr es bis nach Hause schafft, um euch dort zu beschweren. Ist das absolut klar? Bitte bestätigen!«, forderte sie.
    »Bestätigt«, antwortete er widerstrebend. »Aber Captain –
    was glauben Sie wirklich, wie lange Sie sich diesen verrückten Mistkerlen entziehen können? Sie werden Sie schließlich doch aufspüren, mit Teleskopen.«
    »So lange wie möglich. Was euch angeht – schaut, dass ihr
    fortkommt!« Sie hatte sich gelegentlich vorgestellt, dass ihr Schiff auch ohne sie funktionierte, aber niemals ohne Rosemont. Sie musste, so dachte sie, Stuben davon abhalten, den Soldaten zu spielen. Die Barrayaraner waren keine Amateure. »Dort oben hängen von
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