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Vor dem Regen - Roman

Vor dem Regen - Roman

Titel: Vor dem Regen - Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Vorhaut vor und zurück.
    »Oki, Noi dabei. Kaufen Land in Noi Dorf für pflanzen Reis.«
    Das hörte Trigger jetzt seit fünf Jahren, denn so lange folgte er Noi schon von einem Puff im Top End zum nächsten. Es war ein nobles Vorhaben und brachte Noi mit Sicherheit eine Menge Trinkgeld ein - Männer sind nach dem Beischlaf oft am verletzlichsten -, aber Trigger hatte so seine Zweifel, was Noi und ihr Land für pflanzen Reis anging. Hatte er doch heute Abend erst gesehen, wie sie sich nicht unerhebliche Geldwerte in Form von weißem Pulver durch die Nasenlöcher jagte.
    »Kein Problem Noi frei von Arbeit bekommen?«, erkundigte sich Trigger.
    Noi war erst seit zwei Monaten bei Ruby’s, und Ruby’s selbst bestand erst seit gut einem Jahr. In dieser Zeit allerdings hatte es sich zu einem der Hauptakteure der kräftig florierenden Prostitutionsszene Darwins entwickelt.
    »Wann?«, wollte sie wissen.
    »Nächsten Sonntag.«
    »Kein Ploblem«, versprach Noi.
    Ungeachtet Nois ganzer Kunstfertigkeit ließ Cazaly
noch immer den Kopf hängen und wartete auf den Pfiff des Schiedsrichters.
    »Noi jetzt holen Tricko?«
    »Okay, hol das Trikot.«
     
    Noi kniet auf Händen und Füßen, und Trigger ist hinter ihr. Er nimmt die Hände von ihren Hüften und packt sich zwei Handvoll Trikot. Es riecht zwar nach Parfüm, aber sei’s drum, es ist braun und golden, die traditionellen Farben von Hawthorn, und seine Lenden stoßen hart gegen die Globen ihres Hinterns, und Cazaly ist hart wie ein Torpfosten.
    Da oben, Cazaly, da spielt die Musik
    Flieg wie ein Engel und hol uns den Sieg .
    Noi zieht ihre gewohnte Nummer ab und schreit: »Ficki Noi, ja, ficki Noi hart, ja, ficki Noi hart!« Ihre Vorstellung ist dabei in etwa so authentisch wie eine zehn Baht teure Rolex.
    Seine Hände gleiten ihren Rücken hinauf zu den Kunststoffnummern, die linke auf die Zwei, die rechte auf die Drei.
    Hawthorn. Nummer 23. Dermott Brereton. Der Mann, der in zwei Vierteln eines Endspiels neun Tore gegen Trigger erzielt hatte. Der Mann, der das Aus für seine AFL-Karriere bedeutet hatte. Kein anderes Team hatte ihn danach noch haben wollen. Es war ihm nichts übrig geblieben, als nach Norden in dieses verfickte Provinzkaff zu gehen.
    »Los, ficki Noi«, schreit sie. »Ficki Noi gut.«
    »Halt’s Maul!«, befiehlt Trigger.
    »Du nix mögen, Noi machen Jiggy-jiggy-Musik?«
    »Sei einfach still, ja!«
    Trigger konzentriert sich und krallt sich fester in die Ziffern.

    »Ich fick dich, Dermie. Genauso wie du mich gefickt hast!«
    Und dann lässt er alles aus sich heraus, und es bedeutet vor allem Erleichterung, als Sperma auf Latex trifft.
     
    Wie üblich kreisten Triggers Gedanken nach dem Geschlechtsverkehr um sein Leben und dessen momentanen, wenig befriedigenden Zustand. Triggers Vater, Trigger sen., Spieler, Säufer und Schürzenjäger, hatte nie reelle Aussichten gehabt, den Ballarat-Preis als Vater des Jahres zu gewinnen, aber eines hatte er Trigger jun. mit auf den Weg gegeben, was Trigger jun. nie vergessen hatte.
    »Du hast ein Hirn, Kleiner, benutz die Schlampe.«
    Er musste nur ein wenig Geld zusammenkriegen und dann nichts wie raus aus Darwin. Entweder man lebt in Sydney, oder man kampiert im Busch, hatte Keating mal gesagt, und er hatte ja so was von recht. Als Premierminister ein Totalversager, aber damit hatte er so was von recht. Trigger Tregenza kampierte inzwischen schon viel zu lange im Busch. Aber er musste in Glanz und Gloria zurückkehren, mit einem dicken Packen Bargeld in der Tasche. In den angesagten Bars und schicken Restaurants mit Geld um sich schmeißen. Zurück in die alte Stammkneipe, das Fox and the Lion , mit den alten Teamkollegen abhängen. Wie in alten Tagen.
    »Trigger, geben Noi Trinkgeld. Kaufen Land in Noi Dorf für pflanzen Reis.«
    »Fick dich, Noi«, entgegnete er und schälte Cazaly aus dem Kondom.
    Dann blickte er auf und sah Noi, die noch immer das Hawthorn-Trikot trug, eine kleine Pistole in der Hand halten, eine Damen-Derringer mit rosa Griff.

    »Was zum Geier soll das denn?«
    »Böser Mann«, erklärte Noi und zielte auf die Tür. »Ich schießen Schwanz weg!«
    Waffen machten Trigger nervös, selbst kleine und vor allem in den Händen einer Kokserin wie Noi.
    »Jetzt mach keinen Scheiß und leg das Ding weg!«
    Noi achtete nicht auf Trigger und zielte, während er sich anzog, auf immer neue, unbelebte Objekte überall im Zimmer.
    »Also Sonntag, ja?«, sagte Trigger und machte die Tür auf. »Ich ruf
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