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Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)
Autoren: Elisa Vordano
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Griff und stürmte davon.
„Er gehört mir!“, rief der Vampir Elvira gereizt hinterher und setzte ihr nach.
 
    Die Vampirin war schnell, doch Lyonel war schneller. Er erreichte vor ihr die Stelle, an der er Niklas zurückgelassen hatte. Trotz des starken Regens war von dem Feuerkreis noch immer eine schwarze Spur zu sehen. Lyonel blickte die Straße entlang und ging langsam weiter. Als er Elvira hinter sich spürte, wandte er sich um und wartete, bis sie ihn eingeholt hatte. Aufgebracht sagte er:
„Geh zurück! Ich sagte bereits, dass er mir gehört!“
„Nun stell dich doch nicht so an!“, zischte sie und verdrehte ihre Augen. „Es gab mal eine Zeit, in der du mich liebevoller behandelt hast.“
Sie hob ihren Kopf ein wenig an, schnupperte konzentriert, und lächelte schließlich triumphierend:
„Sein Geruch verrät mir, dass er von keinem Vampir gekennzeichnet wurde. Noch ist er also Freiwild und auch du hast keinen Anspruch auf ihn.“
„Er gehört mir!“, wiederholte Lyonel knurrend und ging weiter.
Elvira folgte ihm in einem Abstand von fünf Metern. Sie kannte Lyonel gut genug, um zu wissen, dass er es Ernst meinte. Er erhob Anspruch auf diesen Menschen und das passierte nur sehr selten; allerdings stachelte dieser Umstand ihren Jagdinstinkt und ihre Neugierde nur noch mehr an.
    Als Lyonel um die nächste Kurve bog, sah er Niklas. Der junge Mann krabbelte auf allen vieren zu einem dicken Baum am Straßenrand, zog sich an einem Ast hoch und lehnte sich mit seinem Rücken gegen den Stamm. Er holte seine Pistole aus dem Hosenbund hervor und starrte in die Dunkelheit.
Elvira trat neben Lyonel und sagte überrascht:
„Er scheint zu wissen, dass wir da sind. Aber er kann uns doch unmöglich sehen. Wir sind noch viel zu weit von ihm entfernt.“
„Er weiß, dass ich komme“, antworte Lyonel unwillig, während er weiterging.
„Woher? Du hast ihn noch nicht gekennzeichnet, also kann er dich auch nicht spüren.“
Lyonel, dem dieselbe Frage durch den Kopf ging, zuckte mit seinen Schultern und murmelte mehr zu sich selbst:
„Er scheint mich doch spüren zu können. Vielleicht liegt es daran, dass ich seine Mutter gebissen habe, als sie mit ihm in Umständen war.“
„Interessant“, meinte Elvira und warf Lyonel einen Seitenblick zu. „Deswegen gehört er aber noch lange nicht dir.“
„Mach mich nicht wütend, Elvira! Verschwinde einfach“, knurrte der Vampir ärgerlich, während sie sich Niklas näherten.
In den himmelblauen Augen der Vampirin blitzte es enttäuscht auf.
„Du möchtest mich wirklich loswerden, oder? Das kränkt mich sehr, Lyonel. Was ist mit unserer Liebe passiert?“
Der Vampir lachte humorlos auf und schüttelte seinen Kopf.
„Mal abgesehen davon, dass bei uns noch niemals Liebe mit im Spiel war, glaube ich nicht, dass du zu so einem Gefühl überhaupt fähig bist. Dafür bist du viel zu kalt und sadistisch.“
Lyonel hatte Elvira vor zehn Jahren kennengelernt. Damals war sie sechsundzwanzig Jahre alte gewesen und erst seit einem Jahr eine Vampirin.
Er hatte sich von ihrer Schönheit und ihrem Anmut blenden lassen; war fasziniert von ihren langen, lockigen Haaren, ihren funkelnden Augen und ihrem atemberaubenden Körper gewesen.
Sie wirkte so unschuldig, so harmlos, und ein langer Blick von ihr genügte, um in jedem Mann den Beschützerinstinkt zu wecken – solange, bis ihr wahres Wesen zum Vorschein kam. Elvira war kalt, berechnend und sadistisch. Sie liebte es, ihre Opfer möglichst lange zu quälen, sie zu foltern und ergötzte sich an deren Schmerzen und Ängsten.
Auch Lyonel jagte seinen Opfern, von denen er glaubte, dass ihr Dahinscheiden für die Menschheit keine Tragödie war, manchmal Angst ein und spielte ein klein wenig mit ihnen. Auch er genoss hin und wieder das berauschende Gefühl seiner überlegenen Stärke, die er einem Menschen gegenüber besaß. Aber sie langsam zu Tode quälen, lag ihm nicht.
Aus diesem Grund hatte sich auch nie eine ernsthafte Partnerschaft zwischen ihm und Elvira entwickelt. Alles, was sie verband, war Sex und auch daran hatte Lyonel bereits das Interesse verloren. Ein Blick auf ihren wunderschönen Körper reichte schon lange nicht mehr aus, um seine Begierde zu wecken – und das konnte Elvira nicht akzeptieren. Sie brauchte das Gefühl, jeden Mann besitzen zu können und Lyonel wusste, dass es sie wütend machte, dass er sie abwies.
    Mittlerweile hatten sich die beiden Vampire Niklas so weit genähert, dass er sie als schemenhafte
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