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Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)
Autoren: Elisa Vordano
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das auch gut so!“
Niklas hörte, wie sich Miriams Schritte von der Tür entfernten, und rieb sich frustriert durch sein Gesicht. Die Frau war sauer und es sah nicht danach aus, als würde sie ihm die Tür öffnen. Er überlegte einen Moment und ging schließlich um das Vierfamilienhaus herum. Miriam wohnte im Erdgeschoss und Niklas hoffte, dass zu ihrer Wohnung eine Terrasse gehörte - und wurde nicht enttäuscht. Er blieb hinter einem Busch stehen und blickte in ihr Wohnzimmer, das dezent beleuchtet war, da es bereits dämmerte. Miriam stand vor ihrem Stubentisch und wischte sich fahrig über ihre Augen. Ihre roten Haare waren völlig durcheinander und die geöffnete Flasche Wein auf dem Terrassentisch verriet Niklas, dass sie mit dem Versuch begonnen hatte, ihre Enttäuschung über Eric zu ertränken. Da die Terrassentür nur angelehnt war, entschloss Niklas sich dazu, einen kurzen Spurt hinzulegen und hindurchzugehen, bevor Miriam ihn entdeckte und auf die Idee kam, sie zu verschließen. Sein Plan gelang auch, bis auf dass Miriam aufschrie, als er ins Wohnzimmer stürmte und ihn anstarrte, als sei er Jack the Ripper. Allerdings schien sie sich nicht kampflos ergeben zu wollen, denn nachdem Miriam sich von ihrem ersten Schock erholt hatte, griff sie nach einem großen Brotmesser, das auf dem Stubentisch lag, und streckte es Niklas entgegen. Dieser blieb an der Tür stehen und hob beschwichtigend beide Hände.
„He! Ich möchte wirklich nur reden, Miriam.“
„Und ich habe gesagt, du sollst verschwinden. Ansonsten werde ich Land und Leute zusammenschreien.“
„Interessiert dich denn gar nicht, warum Eric nicht kommen konnte?“
„Ich denke, er hat mich aus Feigheit sitzen lassen, das ist alles. Bei unserer letzten Begegnung fand ich seine Schüchternheit ja eigentlich ganz süß und ich habe mir sogar etwas darauf eingebildet, dass er wegen mir so durcheinander ist. Aber vielleicht habt ihr beide euch auch nur einen Spaß mit mir erlaubt und euch köstlich über mich amüsiert.“
„Nein! Ganz bestimmt nicht“, erklärte Niklas und trat einen Schritt näher, doch Miriam wedelte mit dem Messer und rief:
„Stop! Bleib stehen! Was weiß ich denn schon von dir und Eric? Gar nichts. Vielleicht seid ihr ja Psychopathen oder ...“, sie stockte und starrte auf Niklas’ verschrammte Arme, ... „ihr hattet doch keinen Unfall, oder?“
„So was Ähnliches“, erklärte Niklas. „Deswegen bin ich ja hier, um dir zu erklären, was passiert ist.“
Miriam senkte das Brotmesser ein wenig und Niklas glaubte, so etwas wie Sorge in ihren großen, grünen Augen aufblitzen zu sehen.
„Möchtest du jetzt wissen, was passiert ist?“
„Ja, aber bleib da stehen.“
„Sicher doch. Also, ich habe die Mörder meines Vaters gejagt und mir dabei Feinde gemacht. Oder besser gesagt, eine Feindin. Sie hat versucht, sich an mir zu rächen, indem sie meine Freunde quält.“
Niklas sah, wie erneutes Misstrauen in Miriams Augen aufflackerte. Sie hielt ihn für einen Spinner, was er ihr nicht verübeln konnte. Dennoch erzählte er weiter:
„Sie hat ein paar Söldner angeheuert, die Eric angeschossen und meine Freundin Sarah entführt haben.“
Von seiner Mutter erzählte Niklas nichts, da er es für schwierig hielt, Miriam zu erklären, dass sie die Entführung überlebt und keine einzige Verletzung mehr hatte, da sie nun ein Vampir war.
„Beide liegen jetzt im Krankenhaus und Eric ist erst vor einer guten halben Stunde aufgewacht. Als er festgestellt hat, dass heute Montag ist, und somit das Date mit dir, ist er fast aus dem Bett gesprungen.“
Miriam starrte ihn entgeistert an und Niklas war sich nicht sicher, ob sie ihm glaubte.
„Es ist meine Schuld. Ich hätte an eure Verabredung denken müssen, aber ich habe es vergessen. Das tut mir wirklich leid.“
Miriam starrte ihn weiterhin an und musterte sein Gesicht. Erst jetzt fiel ihr auf, wie abgekämpft Niklas aussah. Sie senkte das Messer und flüsterte:
„Du lügst mich nicht an, oder? Denn das Ganze hört sich ziemlich verrückt an.“
„Ich weiß, aber es ist die Wahrheit.“
„Da du dir sicher eine solidere Geschichte ausgedacht hättest, wenn du mich belügen wolltest, neige ich dazu, dir zu glauben.“
Niklas blickte auf das Messer und fragte neugierig:
„Hast du eigentlich immer eine Abwehrwaffe auf dem Stubentisch herumliegen?“
Miriam lachte auf und Niklas stieß erleichtert die Luft aus, da er spürte, dass die Mauer, die Miriam aufgebaut hatte, zu bröckeln
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