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Vollendung - Thriller

Vollendung - Thriller

Titel: Vollendung - Thriller
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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einer Tür an der gegenüberliegenden Wand.
    »Also gut«, zischte Cathy und umklammerte die Tasse mit dem Aceton. »Du kriegst nur bei deiner Mutter einen hoch, also wirst du mich wohl töten müssen, du krankes Arschloch.«
    Im schwachen Schein des Monitors konnte Cathy den Ausdruck im verbliebenen Auge des Bildhauers nicht sehen. Alles, was sie erkannte, war, wie er die Fäuste ballte, die Ellbogen anzog und den Kopf senkte.
    Dann griff er an.
    Blitzschnell führte Cathy die Tasse mit dem Aceton um den Körper und schüttete sie dem Bildhauer ins Gesicht. Der Bildhauer kreischte wie eine Katze, er taumelte rückwärts und schlug die Hände vors Gesicht. Cathy kletterte über den Rand der Wanne und stieg auf die kurze Kühlerhaube des Transporters, ihr verletzter Knöchel schlug schmerzhaft an die Wand, und sie schürfte sich die Haut auf. Aber sie schaffte es auf die andere Seite, zu dem Eingang, den es dort gab. Sie konnte den Bildhauer nicht sehen, als dieser erneut aufschrie und etwas hinter dem Transporter auf den Boden krachte.
    »Hilfe!«, rief Cathy, während sie unbeholfen zwischen Fahrzeug und Tür eingeklemmt mit dem Knauf kämpfte. Dann bemerkte sie den Riegel – es war einer, der einen Schlüssel von beiden Seiten brauchte. Aber Cathy hielt nicht inne, sie sah nicht hinter sich, als sie die Seitentür des Transporters aufgehen hörte und begriff, dass der Bildhauer über den Vordersitz zu ihr robbte. Stattdessen ging ihre Hand automatisch zu den Knöpfen des Garagentors.
    Aber nichts geschah.
    »Nein!«, schrie Cathy und drückte hektisch. Dann begann sie, zwischen Wand und Fahrzeug zurückzuweichen. Plötzlich wurde die Beifahrertür aufgestoßen und knallte gegen die Wand. Der Bildhauer war zu kräftig gebaut, um sich durchzwängen zu können und ihr auf dieser Seite des Transporters zu folgen, andererseits wurde Cathy schnell klar, dass er gar nicht die Absicht hatte. Nein, im matten Licht des Ateliers sah sie, dass er eine doppelläufige Flinte aus dem Wagen geholt hatte.
    Alles, was der Bildhauer im Sinn hatte, war, auf sie anzulegen.
    »Schlechtes Material«, sagte er mechanisch.
    Dann feuerte er.
    Der Schuss war schlampig, halb blind abgegeben worden. Er riss ein Stück aus Cathys rechtem Arm und schleuderte sie erst gegen den Transporter und dann zu Boden. Aber Cathy blieb in Bewegung. Ein zweiter Schuss, die Schrotkugeln prallten als Querschläger vom Beton ab, während sich Cathy unter den Transporter rollte. Der Bildhauer heulte auf vor Frust, als sie auf der anderen Seite wieder zum Vorschein kam und sich mühsam erhob – der Arm blutig, ihr nackter Körper aufgeschürft und schmutzig. Cathy begann zu zittern und zu weinen, aber sie schrie nicht auf, als sie sah, wie der Bildhauer die Schiebetür auf der Seite des Transporters öffnete. Sie sagte kein Wort, als sie ihn die Waffe neu laden sah. Sie wich nur zurück, bis sie nicht weiterkonnte, bis ihr nackter Körper an den Zeichentisch des Bildhauers stieß.
    Auch der Bildhauer sprach nicht, er stand nur in der Mitte seines Ateliers und hob die Flinte für einen ungehinderten Schuss auf Cathys Kopf.
    Und dann schien die Zeit für Cathy Hildebrant langsamer abzulaufen, schien so gut wie stehen zu bleiben, als ein fließender schwarzer Engel aus der Falltür in der Decke taumelte und direkt auf den Schultern des Bildhauers landete. Die Flinte ging unkontrolliert los, Cathy hörte es links von ihr klirren, ein Zischen und ein leiser Knall folgten, und es roch sofort nach Schwefel. Und dann lief die Zeit wieder in ihrem normalen Tempo, als sie Sam Markham erkannte, der rückwärts an den Transporter taumelte – das Blut in seinem Gesicht und auf seinem Hemd war schwarz wie Öl.
    »Sam!«, schrie sie, und ihre Beine setzten sich in Bewegung. Aber sie trugen sie nicht zu ihm, nein, denn als Markham kraftlos zu Boden sank, rannte Cathy im selben Moment instinktiv auf den Bildhauer zu.
    Bereits benommen und aus dem Gleichgewicht gebracht, fiel der Bildhauer wie ein Dominostein. Er bot keinen Widerstand, als Cathy in ihn krachte und ihn rückwärts in die Stahlwanne stieß.
    Der Bildhauer versank mit einem Platschen in dem Aceton und ließ die Chemikalie durch das halbe Atelier spritzen. Cathy war dicht hinter ihm; sie fiel auf den sargähnlichen Deckel und schlug ihn zu – ihre Finger schlossen nur einen der vier Schnappriegel, während der Bildhauer wie ein Vampir von innen dagegendrückte.
    Dann sah sie aus den Augenwinkeln die
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