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Virtuelle Küsse (German Edition)

Virtuelle Küsse (German Edition)

Titel: Virtuelle Küsse (German Edition)
Autoren: Lissy Morton
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tippte, hatte ich eine Idee. Die Idee. Eine Email an Dominic. Was hatte ich zu
verlieren? Ich holte Dominics Visitenkarte und speicherte seine online-Adresse in meinem
virtuellen Adressbuch ab.
Email neu an Dominic: >Hallo Dominic, ...und?? Was hättest Du geantwortet auf meinen
Brief bei
"Talk&Love"? Ich wollte dass Du mit mir ausgehst, und jetzt da ich Dich kenne
mehr denn je... liebe Grüsse Dani.<
Das musste reichen. Klicken auf >senden<.
In dieser Nacht schlief ich tief und traumlos.

10
Terminkalender Donnerstag, 28.September2001: >Ich glaube, ich habe mich in Dich verliebt!
Wer bist Du, Dominic Daltrey?<
    Normalerweise schaute ich nicht in meine privaten Emails während der Arbeit. Ab diesem
Tag tat ich es, immerhin in der Mittagspause. 'Sie haben Post'! Eine neue Nachricht. Von
Dominic. Juchz!
Er schrieb: >Hallo Dani, ich weiss das sehr zu schätzen. Du bist eine sehr hübsche,
liebenswerte Frau. Wir können gerne mal was zusammen unternehmen. Wünsch Dir noch
einen wunderschönen Wochenanfang. Gruß Dominic.<
    Ich fiel fast vom Stuhl. So einfach sollte er zu haben sein? Hatte Annie recht? Er hatte doch
eine Freundin! Es war ihm offensichtlich egal. Nun gut, dann mir auch. In meinem
Unterbewußtsein blitze mein Gewissen auf.
Es ist nicht richtig. Er hat eine Freundin. Ist er von der Sorte Mann, der sich nimmt was er
kriegen kann, ohne Rücksicht auf Verluste? Was machst du dir jetzt Gedanken, Dani? Spinnst
du ?
Ich schrieb zurück:
>Hallo Dominic, thanks for compliment- dito-! Ich war mir nicht sicher ob ich nicht zuviel
gesagt habe... Vielen Dank dass Du mit mir ausgehst, ich freu mich total. Was könnten wir
machen? Hast Du am Wochenende Zeit?
Liebe Grüße Dani.<
    Ich tanzte zu Annie in den Versand. Ich strahlte sie an. "Annie, er geht mit mir aus!" "Wer?"
"Dominic." "Echt? Und wann?" "Das weiß ich noch nicht. Ich weiß nur, dass. Ich habe ihm
eine Email geschrieben, und er, er hat zurückgeschrieben. Kaum zu glauben, aber es ist so.
Nie, nie hätte ich damit gerechnet, ich schwöre es Dir!"
"Ich hab es Dir doch gesagt. Es geht keiner zurück. Sie sind alle gleich schwanzgesteuert.
Wenn ihnen eine schöne Frau begegnet, müssen sie sie instinktiv haben."
Diese Sichtweise war neu für mich. Annie war wirklich eine große Bereicherung für mein
umfassendes Verständnis über Männer. Ich hatte es so wirklich noch nie gesehen. Ich wollte
immer das Gefühl haben dass meine Persönlichkeit zuerst eine Rolle spielte, wenn ich mit
einem Mann zusammen war, und dass daraufhin der Sex folgte. Nach Annies Schilderung war
es genau andersherum. Wenn bei Männern der Sex gut war, kam vielleicht als nächstes die
Frage auf, mit wem man denn da gerade geschlafen hatte.
    Mir schien, ich müsste noch viel lernen.
Nach der Arbeit joggte ich meinen Lieblingsweg am Waldrand entlang. Ich wollte einen
klaren Kopf bekommen. Dominic fing an, einen festen Platz in meinen Gedanken
einzunehmen.
Was hatte er an sich, dass er mir nicht mehr aus dem Kopf ging? Worin lag Dominic Daltreys
Geheimnis? Er war wirklich eine Augenweide. Aber da war noch mehr. Dominic hatte latent
ein Potential, welches mich unglaublich bereichern konnte, das spürte ich. Aber konnte ich
ihm auch etwas geben? Nun gut, Dominic Daltrey, solange ich deine inneren Werte nicht
kenne gebe ich mich mit der Optik zufrieden! Aber er hatte seine Freundin! Wo war meine
kühle Vernunft geblieben? Ich sollte mich nicht zu sehr auf ihn fixieren, sagte ich mir selber.
Aber war es nicht bereits zu spät?
Ich beschloß spontan mich doch noch mit anderen Männern zu treffen.
Gedacht, getan. Wieder zuhause und frisch geduscht fuhr ich meinen PC hoch und sah in
mein Postfach von "Talk&Love". Keine Nachricht von Martin. Das war ja klar. Mit
Sicherheit war er stinksauer mit mir. Das war jetzt auch nicht mehr zu ändern. Dafür vier neue
Posteingänge. Sollte ich mir jetzt etwas darauf einbilden, offensichtlich ein so begehrtes
Objekt zu sein?
    Oh Gott, die Fotos! Hilfe! Das war ja furchtbar! Brief eins und zwei wanderten ungelesen in
den Papierkorb. Einmal dicke Hornbrille und einmal weiße Haare mit Geheimratsecken.
Sowas passt nicht zu mir, dachte ich. Dann doch lieber ewiger Single bleiben.
Ich öffnete den dritten Brief. Das Foto war aus einiger Entfernung aufgenommen, ich
erkannte trotzdem dass der Mann groß war und dunkelhaarig. Er trug Jeans und ein weißes
Hemd. Pseudonym "Rioja". Das war okay, den mochte ich auch.
>Hi, hab Dich zufällig gefunden<, schrieb er,
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