Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall
Autoren: Paul Fenzl
Vom Netzwerk:
du dir eigentlich nur, was der
Anna da für mörderische Gedanken gekommen sind, wenn du beide kennen
würdest, die graue Maus und Ehefrau des Kriminalkommissars Edmund
Köstlbacher und seine Sekretärin, die umwerfend gut aussehende Edith Klein mit
Kurven in beiden Richtungen und einem Engelsgesicht, dass du am liebsten
sündig die Hände falten möchtest, wenn du sie anschaust. Das Gelindeste,
was die Anna dachte, wenn Blick in den Spiegel, das waren wehmütige Erinnerungen
an Straubing, wo nur der Vorgesetzte von ihrem Mann eine eigene
Sekretärin, und der Edmund seine Arbeit noch vollständig selbst machen musste.
Außerdem hätte sie ihm die Straubinger Sekretärin sogar von Herzen gegönnt,
weil die war nicht nur grau, sondern auch noch grün. Und wenn ich grün sage,
dann meine ich grün. Also mit allen Attributen ausgestattet, die eine Grüne nur
haben kann, wenn sie ihre innere Einstellung für jedermann sichtbar nach außen
kehrt. Falls dir jetzt immer noch nicht klar ist, was die Anna unter ›grün‹ verstanden hat, dann mache
einfach einen Besuch im nächstgelegenen Ökoladen oder auf einem Ökostand am
Donaumarkt!
    Die Einkäufe und so, die an diesem Samstag, den 01. Mai 2010 hätten
erledigt werden sollen, aus denen ist nun ja wegen des Feiertags nichts
geworden. Aber wenigstens ein kleiner Spaziergang sollte doch drin sein. Der
Sturm vom späten Nachmittag des letzten Apriltages mit all dem Regen und
Hagel, der hatte zum Glück keinen Dauerregen im Schlepptau gehabt. Als der
Köstlbacher mit seiner Anna gerade dabei war, sich auf den Weg zum
Villapark zu machen, da begann es ein wenig zu tröpfeln. Anna lief schnell
nochmal zurück in die Wohnung, um einen Schirm zu holen. Weil das kennst du ja:
Hast du einen Schirm dabei, regnet es garantiert nicht. Falls du ihn
allerdings zu Hause lässt, dann bereust du das mit Sicherheit!
    Wie es allerdings in diesem Falle ausgegangen wäre, das hat zumindest die
Anna nicht mitbekommen. Anstatt mit dem Schirm unten im Prinzenweg aus dem Haus
zu kommen, hatte sie nämlich das Telefon in der Hand.
    »Für dich!«, sagte sie nur und gab es an ihren Edmund weiter. »Der Dr.
Huber will dich sprechen!«
    »Hab’s schon am Handy versucht! Aber da gehen Sie ja nicht ran!«, sagte der
Dr. Huber zum Köstlbacher, ohne ein Wort der Begrüßung.
    »Feiertag!«, antwortete der Köstlbacher nur knapp. »An dienstfreien
Sonn- und Feiertagen liegt es zusammen mit meinem Dienstausweis in meiner
Schreibtischschublade!«, fügte er noch erklärend hinzu.
    »Dann holen Sie beides mal schnell raus aus Ihrer Schreibtischschublade!«,
befahl der Dr. Huber unmissverständlich. »Im Villapark liegt eine Tote! Ist
doch gleich um die Ecke bei Ihnen!«
    ›Zefix!‹ ,
dachte der Köstlbacher. ›Zuerst
bescheißen sie dich um einen richtigen Maifeiertag und dann zwicken sie dir den
umfunktionierten Samstag auch noch!‹
    Gesagt hat das der Köstlbacher aber natürlich nicht laut, weil der Dr.
Huber Vorgesetzter und so. Wobei das ›und
so‹ ziemlich viel Unangenehmes bedeutet, mit dem zu rechnen wäre,
würdest du dich den Worten eines Dr. Huber widersetzten.
    »Bin in 10 Minuten im Präsidium!«, antwortete der Köstlbacher daher
dienstbeflissen und versuchte, seine Antwort nicht mürrisch klingen zu lassen.
    »Sparen Sie sich den Weg! Gehen Sie lieber gleich rüber in den Villapark.
Die Kollegen erwarten Sie schon!«, antwortete der Dr. Huber.
    »Geht in Ordnung!«, sagte der Köstlbacher und wollte schon auflegen, als
der Dr. Huber noch anmerkte:
    »Und vergessen Sie nicht, mich anschließend noch über alle Details zu
informieren! Schriftlich! Per Fax! Persönlich bin ich nämlich die nächsten
Stunden nicht erreichbar. Golfturnier in Deutenhofen!«
    »Und das traut sich der auch noch laut zu sagen!« brummte der Köstlbacher,
als das Gespräch endgültig beendet war.
    »Was ist jetzt mit unserem Spaziergang durch den Villapark?«, fragte
die Anna ungeduldig, weil ihr Edmund keine Anstalten machte, mit ihr
loszugehen.
    »Ich glaube kaum, dass der momentan für die Öffentlichkeit zugängig
ist. Eine Leiche! Im Villapark! Verstehst du?«, antwortete der Köstlbacher.
    »Und wann bin ich endlich dran, oder die Kinder?«, nörgelte die Anna
ungerührt ob der Auskunft ihres Mannes, aber wohl wissend, dass der Job vom
Edmund bei einer Leiche absolut Vorrang!
    »Als Leiche hoffentlich nie!«, lächelte der Köstlbacher über die
unabsichtlich zweideutige Frage seiner Frau.
    »Soll ich dir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher