Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Viel Lärm um nichts

Viel Lärm um nichts

Titel: Viel Lärm um nichts
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
Vom Netzwerk:
Mann?
    Benedikt.
Lebt wohl, junger Bursch; Ihr wißt meine Meinung, ich will Euch jetzt Euerm schwatzhaften Humor überlassen. Ihr schwadroniert mit Euern Späßen, wie die Großprahler mit ihren Klingen, die gottlob! niemand verwunden. Gnädiger Herr, ich sage Euch meinen Dank für Eure bisherige Güte; von nun an muß ich mich Eurer Gesellschaft entziehn. Euer Bruder, der Bastard, ist aus Messina entflohen; ihr beide habt ein liebes, unschuldiges Mädchen ums Leben gebracht. Was diesen Don Ohnebart hier betrifft, so werden er und ich noch miteinander sprechen, und bis dahin mag er in Frieden ziehn. (Ab.)
    Don Pedro.
Es ist sein Ernst?
    Claudio.
Sein ehrsamster Ernst, und ich wollte wetten, alles aus Liebe zu Beatrice.
    Don Pedro.
Und er hat dich gefordert?
    Claudio.
In aller Form.
    Don Pedro.
Was für ein artiges Ding ein Mann ist, wenn er in Wams und Hosen herumläuft und seinen Verstand zu Hause läßt!
    Claudio.
Er ist alsdann ein Riese gegen einen Affen; aber dafür ist dann auch ein Affe ein Doktor gegen solch einen Mann.
    Holzapfel, Schlehwein, Wache mit Konrad und Borachio.
    Don Pedro.
Aber jetzt stille, laß gut sein, und du, mein Herz, geh in dich und sei ernst. Sagte er nicht, mein Bruder sei entflohn?
    Holzapfel.
Nur heran, Herr, wenn Euch die Gerechtigkeit nicht zahm machen kann, so soll die Justiz niemals wieder ein Argelment auf ihre Waagschale legen; ja, und wenn Ihr vorher ein hippokratischer Taugenichts gewesen seid, so muß man Euch jetzt auf die Finger sehn.
    Don Pedro.
Was ist das? Zwei von meines Bruders Leuten gebunden? und Borachio der eine?
    Claudio.
Forscht doch nach ihrem Vergehn, gnädiger Herr.
    Don Pedro.
Gerichtsdiener, welches Vergehn haben sich diese Leute zuschulden kommen lassen?
    Holzapfel.
Ei, gnädiger Herr, falschen Rapport haben sie begangen; überdem sind Unwahrheiten vorgekommen; andernteils haben sie Kolonien gesagt; sechstens und letztens haben sie ein Fräulein verlästert; drittens haben sie Unrichtigkeiten verifiziert, und schließlich sind sie lügenhafte Spitzbuben.
    Don Pedro.
Erstens frage ich dich, was sie getan haben; drittens frag ich dich, was ihr Vergehn ist; sechstens und letztens, warum man sie arretiert hat; und schließlich, was ihr ihnen zur Last legt.
    Claudio.
Richtig subdividiert, nach seiner eignen Einteilung. Das nenn ich mir entwirrte Verwirrung.
    Don Pedro.
Was habt ihr begangen, Leute, daß man euch auf diese Weise gebunden hat? Dieser gelehrte Konstabler ist zu scharfsinnig als daß man ihn verstehen könnte. Worin besteht euer Vergehn?
    Borachio.
Teuerster Prinz, laßt mich nicht erst vor Gericht gestellt werden; hört mich an, und mag dieser Graf mich niederstoßen. Ich habe Euch mit sehenden Augen blind gemacht; was euer beider Weisheit nicht entdecken konnte, haben diese schalen Toren ans Licht gebracht, die mich in der Nacht behorchten, als ich diesem Manne hier erzählte, wie Don Juan, Euer Bruder, mich angestiftet, Fräulein Hero zu verleumden; wie Ihr in den Garten gelockt wurdet und mich um Margareten, die Heros Kleider trug, werben saht; wie Ihr sie verstoßen habt, als Ihr sie heiraten solltet. Diesen meinen Bubenstreich haben sie zu Protokoll genommen, und lieber will ich ihn mit meinem Blut versiegeln, als ihn noch einmal zu meiner Schande wiederholen. Das Fräulein ist durch meine und meines Herrn falsche Beschuldigung getötet worden; und kurz, ich begehre jetzt nichts als den Lohn eines Bösewichtes.
    Don Pedro.
Rennt nicht dies Wort wie Eisen durch dein Blut?
    Claudio.
Ich habe Gift getrunken, als er sprach.
    Don Pedro.
Und hat mein Bruder hiezu dich verleitet?
    Borachio.
Ja, und mich reichlich für die Tat belohnt.
    Don Pedro.
Er ist Verrat und Tücke ganz und gar
Und nun entfloh er auf dies Bubenstück.
    Claudio.
O süße Hero! jetzt strahlt mir dein Bild
Im reinen Glanz, wie ich zuerst es liebte.
    Holzapfel.
Kommt, führt diese Requisiten weg; unser Schreiber wird alleweil auch den Signor Leonato von dem Handel destruiert haben; und ihr, Leute, vergeßt nicht zu seiner Zeit und an seinem Ort zu spezifizieren, daß ich ein Esel bin.
    Schlehwein.
Hier, hier kommt der Herr Signor Leonato und der Schreiber dazu.
    Leonato, Antonio und der Schreiber kommen.
    Leonato.
Wo ist der Bube? Laßt mich sehn sein Antlitz,
Daß, wenn ein Mensch mir vorkommt, der ihm gleicht,
Ich ihn vermeiden kann. Wer ist's von diesen?
    Borachio.
Wollt Ihr den sehn, der Euch gekränkt? Ich bin's.
    Leonato.
Bist du der Sklav, des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher