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Viel Lärm um nichts

Viel Lärm um nichts

Titel: Viel Lärm um nichts
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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Himmelsglanz;
Leben mußt in Schmach ersterben,
Tod ihr ewgen Ruhm erwerben.
(Hängt die Rolle auf.)
Häng an ihres Grabmals Steinen,
Wenn ich tot, sie zu beweinen.
    Nun stimmet an und singt die Todeshymne.
    Gesang.
    Gnad uns, Königin der Nacht,
Die dein Mägdlein umgebracht;
Trauernd und mit Angstgestöhn
Um ihr Grab wir reuig gehn.
Mitternacht, steh uns bei!
Mehr' unser Klaggeschrei!
Feierlich, feierlich!
Gräber, gähnt weit empor!
Steig auf, o Geisterchor,
Feierlich, feierlich!
    Claudio.
Nun ruh in Frieden dein Gebein!
Dies Fest soll jährlich sich erneun.
    Don Pedro.
Löscht eure Fackeln jetzt, schon fällt der Tau,
Der Wolf zieht waldwärts, und vom Schlaf noch schwer,
Streift sich der Osten schon mit lichtem Grau,
Vor Phöbus' Rädern zieht der Tag einher.
Euch allen Dank! verlaßt uns und lebt wohl.
    Claudio.
Guten Morgen, Freunde, geh nun jeder heim.
    Don Pedro.
Kommt, laßt zum neuen Feste jetzt uns schmücken,
Und dann zu Leonato folgt mir nach.
    Claudio.
Und Hymen mög uns diesmal mehr beglücken,
Als an dem heut gesühnten Trauertag.
    (Alle ab.)

Vierte Szene
    Zimmer in Leonatos Hause
    Leonato, Antonio, Benedikt, Beatrice, Ursula, Mönch und Hero treten auf
    Mönch.
Sagt ich's euch nicht, daß sie unschuldig sei?
    Leonato.
Wie Claudio und der Prinz, die sie verklagt
Auf jenen Irrtum, den wir jetzt besprochen.
Doch etwas ist Margret im Fehl verstrickt,
Zwar gegen ihren Willen, wie's erscheint
In dem Verlauf der ganzen Untersuchung.
    Antonio.
Nun, ich bin froh, daß alles glücklich endet.
    Benedikt.
Das bin ich auch, da sonst mein Wort mich band,
Vom jungen Claudio Rechenschaft zu fordern.
    Leonato.
Nun, meine Tochter und ihr andern Fraun
Zieht in das nächste Zimmer euch zurück,
Und wenn ich sende, kommt in Masken her.
Der Prinz und Claudio wolln um diese Stunde
Mich hier besuchen. Du, Bruder, kennst dein Amt,
Du mußt der Vater deiner Nichte sein
Und Claudio sie vermählen.
    (Die Frauen ab.)
    Antonio.
Das tu ich dir mit fester, sichrer Miene.
    Benedikt.
Euch, Pater, denk ich auch noch zu bemühn.
    Mönch.
Wozu, Signor?
    Benedikt.
Zu binden oder lösen, eins von beiden.
Herr Leonato, so weit ist's, mein Teurer,
Mit günstgen Augen sieht mich Eure Nichte.
    Leonato.
Die Augen lieh ihr, wahrlich, meine Tochter.
    Benedikt.
Und ich vergelt es mit verliebten Augen.
    Leonato.
Den Liebesblick habt Ihr von mir erhalten,
Von Claudio und dem Prinzen. Doch, was wollt Ihr?
    Benedikt.
Die Antwort, Herr, bedünkt mich problematisch.
Mein Wille wünscht, daß Euer guter Wille
Sich unserm Willen fügt und dieser Tag
Uns durch das Band der heilgen Eh verknüpfe
Und dazu, würdger Mann, schenkt Euern Beistand.
    Leonato.
Mein Jawort geb ich gern.
    Mönch.
Ich meinen Beistand.
Hier kommt der Prinz und Claudio.
    Don Pedro und Claudio mit Gefolge.
    Don Pedro.
Guten Morgen diesem ganzen edlen Kreis!
    Leonato.
Guten Morgen, teurer Fürst, guten Morgen, Claudio!
Wir warten Euer; seid Ihr noch entschlossen,
Mit meines Bruders Kind Euch zu vermählen?
    Claudio.
Ich halte Wort, und wär sie eine Mohrin.
    Leonato.
Ruf, Bruder, sie, der Priester ist bereit.
    (Antonio ab.)
    Don Pedro.
Ei, guten Morgen, Benedikt, wie geht's?
Wie kommt Euch solch ein Februarsgesicht,
So voller Frost und Sturm und Wolkenschatten?
    Claudio.
Ich denk, er denkt wohl an den wilden Stier.
Nur still! dein Horn schmück ich mit goldnem Knopf,
Und ganz Europa soll dir Bravo rufen,
Wie einst Europa sich am Zeus erfreute,
Da er als edles Vieh trug Liebesbeute.
    Benedikt.
Zeus brüllt' als Stier ein sehr verführend Muh,
Und solch ein Gast kirrt' Eures Vaters Kuh,
Und ließ ein Kalb zurück dem edlen Tier,
Ganz so von Ansehn und Geblök wie Ihr.
    Antonio kommt wieder, mit ihm die Frauen maskiert.
    Claudio.
Das zahl ich Euch; doch jetzt kommt andre Rechnung.
An welche Dame darf ich hier mich wenden?
    Antonio.
Hier, diese ist's, nehmt sie von meiner Hand.
    Claudio.
So ist sie mein! Zeigt mir Eur Antlitz, Holde.
    Leonato.
Nicht so, bevor du ihre Hand erfaßt
Vor diesem Priester und ihr Treu gelobt.
    Claudio.
Gebt mir die Hand vor diesem würdgen Mönch,
Wenn Ihr mich wollt, so bin ich Euer Gatte.
    Hero.
Als ich gelebt, war ich Eur erstes Weib;
Als Ihr geliebt, wart Ihr mein erster Gatte.
    (Nimmt die Maske ab.)
    Claudio.
Noch eine Hero?
    Hero.
Nichts ist so gewiß.
Geschmäht starb eine Hero; doch ich lebe,
So wahr ich lebe, bin ich rein von Schuld.
    Don Pedro.
Die vorge Hero! Hero! die gestorben!
    Leonato.
Sie lebte wieder, als
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