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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition)
Autoren: Carrie Lofty
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und lächelte. „Sie sind in der Überzahl, auch wenn ich nicht glaube, dass sie über größere Schwerter verfügen.“
    Hendon entriss sie Scarlet und übergab sie gröberen Händen. Der Soldat presste seinen Mund auf ihren, und sein Gestank verursachte ihr Übelkeit. Sie unterdrückte den Impuls, zu schreien, sich zu wehren und um sich zu treten.
    Stattdessen konzentrierte sie sich auf ihren Plan und ergab sich Hendons grobem Griff. Hinter ihrem Abscheu genoss sie das Spiel, war begierig darauf, jene zu besiegen, die sie unterschätzten. Sie erwiderte den groben Kuss und leckte begierig über Hendons Lippen.
    Als sie jedoch eine gierige Hand auf ihrer Brust spürte, verlor sie die Geduld. „Scarlet!“
    Sie sprang zurück und schüttete den Inhalt der Flasche in Hendons Gesicht. Er schrie auf, und Meg wich vor ihm zurück. Sie fürchtete, dass ein anderer sie packen und zurückziehen würde.
    Aber Scarlet zwang sie zurück. Sie hörte, wie Schwerter aufeinander schlugen. „Meg, wartet! Sie sind tot! Meg!“
    Tatsächlich fühlte sie, wie jemand sie packte, aber was sie spürte, war Erleichterung. Scarlet hielt sie fest. Sie zitterten, atmeten schwer, hielten einander umklammert, während sie auf dem Waldboden lagen.
    Schließlich löste er sich aus ihren Armen. „Erklärt mir das.“
    Unbehagen beschlich sie, weil sie errötete, als wäre sie zu lange in der Sonne geblieben. Sie kletterte vom Schoß des Mannes, der Ada eingesperrt hatte.
    „Ich weiß, Ihr fühlt Euch nicht wohl“, sagte sie. „Aber was Ihr denkt – ein einzelnes Wort von Euch genügt mir nicht, um Euch verstehen zu können.“
    „Was habt Ihr getan? Warum hat er geschrien?“
    „Der Schmerz.“ Sie öffnete die Hand und zeigte ihm die leere Kupferflasche. „Lauge verursacht große Schmerzen, wenn sie mit feuchter Haut in Berührung kommt.“
    „Feucht?“
    Sie küsste in die Luft, um es ihm zu zeigen. „Der Kuss diente einem besonderen Zweck.“
    „Hättet Ihr es bei mir angewandt?“
    „Wenn Ihr mir einen Grund gegeben hättet, ja.“
    „Seid Ihr eine Hexe?“
    „Ganz gewiss nicht. Jeder Seifenmacher wird zustimmen, wenn ich sage, dass die Lauge der gefährlichste Teil seiner Arbeit ist.“ Sie legte eine Hand auf seine Stirn. Fieber glühte unter der Haut. „Wir müssen irgendwo unterkommen. Und ich habe eine Idee, wie Eurem Arm zu helfen ist.“
    Will kaute auf einem Stück gedörrtem Hammelfleisch. „Ihr wollt was tun?“
    Er hatte Meg durch den Wald geführt, bis sie einen trockenen Platz unter einem Vorsprung fanden. Nach einem ermüdenden Kampf mit seiner Tunika und dem Kettenhemd saß er jetzt mit nacktem Oberkörper vor einem kleinen Feuer. Mit zierlichen Fingern tastete sie über seine Haut und zog einzelne Metallsplitter aus der Wunde. Dass sie einen Feuerstein und getrocknetes Fleisch bei sich trug, konnte er kaum glauben.
    Aber das, was sie eben vorgeschlagen hatte, konnte er nicht gutheißen.
    „Ich sagte Euch“, wiederholte sie, „dass ich die Lauge bei Eurem Arm benutzen will.“
    „Jener Mann würde noch immer schreien, wenn ich ihn nicht aufgeschlitzt hätte.“
    Sie nickte. „Tatsächlich habt Ihr ihm ein angenehmeres Ende bereitet.“
    „Ihr habt sein Gesicht nicht gesehen!“ Als er an Hendons entsetzlich von Blasen bedeckten Mund und dessen verzerrtes Gesicht dachte, erschauerte er.
    „Sitzt still!“
    „Und mit mir wollt Ihr dasselbe tun?“
    „Um Euch zu helfen.“
    „Wie denn? Wie soll mir das helfen?“
    „Die Lauge wird die Wunde verschließen und die Blutung stillen. Und wenn Euer Körper nicht gegen das Fieber kämpfen muss, wird er vor allem schneller heilen.“ Ihre aufrichtige und vernünftige Erklärung hallte in ihrem Unterschlupf nach.
    Die zuckenden Flammen warfen Lichtflecke auf ihr konzentriertes Gesicht. Während er es genoss, eine Frau zu betrachten, ohne auf seine Blicke achten zu müssen, gelang es ihm nicht, sich zu beruhigen. Er dachte daran, wie sie unter ihm gelegen und sich bewegt hatte, daran, wie sie eine Hand zwischen seine Schenkel gelegt hatte. Unbehaglich rutschte er auf seinem steinigen Sitz hin und her.
    „Nein, ich glaube Euch nicht“, sagte er und verwendete all seine Energie, um gegen sie aufzubegehren. „Ihr seid verärgert wegen Eurer Schwester, und weil ich Euch am Fluss zurückgelassen habe. Jetzt wollt Ihr Euch rächen.“
    „So empfand ich, als Ihr mich verlassen habt. Hätte der Teufel mir eine Keule gegeben, hätte ich Euch erschlagen und an die
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