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Vertraue mir (German Edition)

Vertraue mir (German Edition)

Titel: Vertraue mir (German Edition)
Autoren: Mona Nebl
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ging in jedem Fall von Maura aus. Und Capshaw war sich bewusst, dass diese vermutlich reaktionsschneller und zielsicherer war als er selbst. Dennoch konnte er nicht einfach zusehen, wie ein Mensch erschossen wurde, auch wenn Bennett vermutlich sowieso zu Grunde gehen würde. Diesen seelischen Schlag konnte er nicht verkraften!
Maura zielte aus der Hüfte heraus.
Über Garibaldis Gesicht glitt ein gehässiges Grinsen, als er mit lauter Stimme sagte: „Jetzt, Maura, jetzt!“
Maura blickte die beiden Männer vor sich an, die Tränen waren versiegt, ihre Gedanken waren klar. Dann plötzlich geschah etwas Unerwartetes!
Sie machte eine kurze Drehung, ein Schuss fiel und neben ihr brach ihr Anwalt zusammen.
Mit einem Sprung war Capshaw bei dem Verletzten und schnappte sich die Pistole. Garibaldi sah mit erstauntem Gesicht zu Maura auf. Sie hatte seinen Oberschenkel durchschossen, ohne mit der Wimper zu zucken. Er ließ sich zurückfallen. Sein Leben war verwirkt. Er hatte zwei Morde in Auftrag gegeben, im Beisein der Polizei. Sein Todesurteil war damit unterschrieben! Wie hatte er sich so täuschen können? Hatte Maura ihm alles so gekonnt vorgespielt?
Auch Capshaw fragte sich dasselbe, als er Maura ansah. Sie lächelte etwas gequält, dann streckte sie ihm das Gewehr hin. Er stieß die Luft aus und grinste. „Alle Achtung, Mrs. Callahan! Sie sollten sich mal als Schauspielerin versuchen! Ich war sicher, Sie ständen auf der anderen Seite!“
Maura ließ die Arme sinken, jede Bewegung schien sie Kraft zu kosten. Sie sagte leise: „Es war nichts gespielt, Lieutenant! Meine Erinnerung, sie ist wieder da. Ich weiß alles wieder! Aber es hat einen Moment gedauert, bis ich zwischen Vergangenheit und Gegenwart unterscheiden konnte. Es war grauenhaft! Aber als ich Gabe angesehen habe, war ich wieder hier. Nur der kurze Moment, als ich die Waffe gehoben und entsichert habe, war vorgetäuscht, damit sich Garibaldi sicher fühlt!“
Sie wandte sich von Capshaw ab und ging mühsam auf Gabe zu. Dieser stand immer noch an der gleichen Stelle, wie erstarrt. Er konnte nicht fassen, was geschehen war! Er blieb bewegungslos, als Maura die Arme um ihn legte und aufseufzte.
„Ach, Gabe! Verzeih mir, dass ich dich so erschreckt habe! Aber sonst hätte er vielleicht geschossen. Halt mich fest, mir ist noch ganz schwindlig!“
Da kam Gabe erst zu sich. Er schlang einen Arm um sie, mit der anderen hob er ihr Kinn und sah in ihre Augen, die ihn wieder mit gewohnt liebevollem Blick streichelten. Er atmete tief ein und fragte mit rauer Stimme:
„Das macht nichts, Schatz! Ich bin gerade eben wieder geboren worden. In mir war alles wie tot, als du mich mit diesem eisigen Blick angeschaut hast. Ich dachte, du hast alles, was zwischen uns ist, vergessen und bist wieder allein Tims Witwe. Bist du sicher, dass du die Vergangenheit mit mir vereinbaren kannst?“
„Ja, absolut sicher! Ich fühle wieder Trauer um meinen Mann und das ist auch gut so. Ich habe mich wie ein eiskaltes Monster gefühlt. Es ist phantastisch wieder zu wissen, wie mein Leben vorher war! Ich erinnere mich an Freunde - wie Elaine zum Beispiel, an meinen Job, ans Fallschirmspringen. An Richard und Kathleen vor allem! Mein Gott, wie sehr ich die beiden liebe! Aber ich erinnere mich auch an das, was ich dir alles angetan habe. Aber ich habe Garibaldi geglaubt und da war noch jemand, der mich schließlich überzeugt hat, dass du schuldig bist. Der Mann im Hintergrund!“
Capshaw war zu ihnen getreten und sah sie auffordernd an. Er war überzeugt, dass ihn ihre nächsten Worte nicht überraschen würden.
    Maura sah ihn an und nickte.
„Meine Menschenkenntnis ist besser geworden, Sie haben Recht, Lieutenant! Everett Bennett hat mir gesagt, dass Gabe an Tims Tod schuld ist. Er hätte ein lukratives Bergwerk schließen lassen wollen und Gabe hätte es durch den Einsturz verhindert. Ich habe ihm geglaubt, weil er doch Gabes Onkel ist. Dann hat er mir nebenbei hingeworfen, dass Gabe an diesem Wochenende allein auf dieser Hütte hier ist.
Er sagte: „Da können Sie in Ruhe mit ihm reden, wenn Sie das unbedingt wollen. Aber ich garantiere nicht für Ihre Sicherheit. Er ist ein sehr gewalttätiger Mensch. Ich weiß nicht, ob Sie dieses Risiko eingehen sollten! Er hat schließlich seine eigene Frau auf dem Gewissen!“ Damit war mich für mich in meinem Hass klar: Der Mann hat kein Recht weiter zu leben. Ich habe es genau geplant. Ich kann vermutlich sofort die Schneeschuhe
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