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Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Titel: Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)
Autoren: Frederik Jötten
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Geräusche macht. Eine weitere Hypothese besagt, dass die Gelenkflüssigkeit kurzzeitig ihren Aggregatzustand in Form von Bläschenbildung ändert, bis Gelenkflächen wieder in Kontakt kommen.
    Leuten mit diesen Geräuschphänomenen rät Kladny, eine Analyse der Muskulatur vornehmen und prüfen zu lassen, wo Verkürzungen oder Schwächen sind. Wenn es immer wieder knackt und wehtut, deutet das darauf hin, dass die Muskulatur nicht ausreichend stabilisiert, ein Ungleichgewicht der Muskulatur besteht oder Muskeln verkürzt sind, beispielsweise durch einseitiges Krafttraining. Jede Form der Bewegung sei hilfreich, um das Spiel der eingerosteten Gelenke wieder in Gang zu bringen.

FREDERIK JÖTTEN

«Guck mal, Mama, ein Psycho!»
    Es gibt ein sicheres Rezept, Infekte zu vermeiden. Es birgt allerdings ein klitzekleines Risiko: Man könnte als wahnsinnig angesehen werden.
    Ich habe ein Rezept, das hochwirksam gegen Grippe, Erkältungen und Magendarminfekte ist – und das Beste: Ich verrate es hier und heute. Ich weiß, Sie sind bestimmt skeptisch und denken: Wenn das wirklich stimmt, wieso macht sich der Typ nicht als Guru selbständig und verdient Milliarden, statt hier zu schreiben?
    Die Frage ist berechtigt, aber mir geht es gar nicht ums Geld – mir geht es darum, die Durchseuchung in der Bevölkerung zu verringern, weil das mein persönliches Ansteckungsrisiko noch weiter reduziert. Denn obwohl ich dank meines Erfolgsrezepts seit anderthalb Jahren nicht mehr erkältet war, weiß ich natürlich, welche Gefahr all die Virenschleudern da draußen für mich darstellen. Da mache ich mir nichts vor. Einzig ihre Anzahl zu verkleinern vergrößert meine Sicherheit. Deshalb teile ich hier mein Wissen.
    Bevor ich zu meinem Spezialplan komme: Der wirkt natürlich nur, wenn man sich vitaminreich ernährt und genügend schläft. Außerdem sollte man auf keinen Fall auf die Menschen hören, die behaupten, Erkältungen hätten nichts mit Kälte zu tun. Noch vor wenigen Jahren war das eine beliebte Geschichte in Magazinen. Zitiert wurden dabei immer Studien aus den 60 ern. Inzwischen sind viele Forscher überzeugt, dass man durch Unterkühlung anfälliger für eine Infektion wird. Ohne Mütze, Schal, Kniestrümpfe jedenfalls gehe ich ab Oktober nicht mehr aus dem Haus.
    Aber jetzt zum Kern meiner Erkältungsprophylaxe: Man muss die Angst vor Infektionen zum Lebensmittelpunkt machen. Arbeit, Studium, Liebe – was ist das schon wert, wenn man Halsschmerzen und Schnupfen hat? Nichts, eben, da braucht es einen Paradigmenwechsel in dieser Gesellschaft. Im Herbst und Winter sind alle Begegnungen gefährlich. Wichtig ist deshalb, jeden Einstieg in ein Gespräch zur unauffälligen Erstanamnese zu nutzen.
    Ich sage zum Beispiel zu dieser Jahreszeit immer scheinbar einfühlsam: «Du klingst ein bisschen nasal …», oder: «Du siehst etwas blass aus …» Wenn mir mein Gesprächspartner dann nicht glaubhaft versichern kann, dass er absolut gesund ist, verschwinde ich mit einer halbgaren Entschuldigung. Wenn das nicht geht, versuche ich den Atem dort zu holen, wo der Gesprächspartner nicht hinatmet, und das Gespräch kurzzuhalten. Wenn ich gezwungen bin, Zeit mit infizierten Menschen in Wohnungen oder Autos zu verbringen, trage ich einen Mundschutz.
    Ich bin natürlich um wissenschaftliche Absicherung meiner Theorien bemüht. Deshalb rufe ich Ernst Tabori an, Ärztlicher Direktor des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene in Freiburg. Er bestätigt mich in meiner Theorie. Außerdem beantwortet er mir noch einige essenzielle Zusatzfragen. «Hilft es, die Luft anzuhalten, wenn jemand niest, um sich vor einer Tröpfcheninfektion zu schützen?»
    «Den Mund kann man noch fest verschließen, aber die Nase nicht …»
    «Da hilft nur, sich schnell auf den Boden zu werfen oder sich abzuwenden?»
    «Sich abzuwenden ist nicht schlecht. Wenn jemand einem aufs Hinterhaupt niest, ist die Gefahr einer Ansteckung geringer, weil man dort keine Schleimhäute hat, durch die Erreger eindringen können. Auf den Boden werfen halte ich allerdings für übertrieben: Da hat man dann auch noch die Keime vom Fußboden an den Händen. Außerdem könnte dieses Verhalten als sozial auffällig interpretiert werden …»
    «Würden Sie raten, während einer Erkältung auf Küsse für den Partner zu verzichten?»
    «Wenn der Partner eine Atemwegsinfektion hat, muss man sich im Klaren darüber sein, dass mit einem Kuss Viren und Bakterien übertragen werden.»
    War mir
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