Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
anderen vor Alamo ums Leben gekommen«, sagte McCracken. Die Explosion und der Feuersturm hatten die Soldaten bis zur Unkenntlichkeit entstellt, und man hatte niemanden mehr identifizieren können.
    »Das glauben Sie doch nicht wirklich, oder? Das nehme ich Ihnen nicht ab, und ich bin genausowenig davon überzeugt wie Sie. Damit erhebt sich die Frage, was Sie nun gegen ihn unternehmen wollen.«
    Blaine sah sie lange an. »Was soll ich denn Ihrer Meinung nach unternehmen?«
    »Ihn aufspüren und aufhalten!«
    »Wir haben ihn doch schon aufgehalten, Karen.«
    Und sie hatten tatsächlich einen dicken Strich durch die Pläne des Reverends gemacht. Vierundzwanzig Stunden nach dem zweiten Untergang von Alamo, der dieses Mal jedoch unter wesentlich dramatischeren Umständen erfolgt war, hatten Verbände der 7. Light Division das unterirdische Königreich der Sieben besetzt. Obwohl Frye und seine Mitarbeiter alle Informationen in den Dateien der Computer gelöscht hatten, wurde noch genug gefunden, um die Verschwörung dieser Gruppe nachzuweisen und ihre Mitglieder zu identifizieren. Wenn der Reverend tatsächlich die Schlacht um Alamo überlebt haben oder sonstwie davongekommen sein sollte, würde er nichts mehr aus der unterirdischen Stadt bergen können, das ihm dabei helfen würde, sein teuflisches Verbrechen von neuem zu beginnen.
    Was seine Mitverschwörer anging, so hatten sich Tommy Lee Curtisan und Jessie Will bereits den Behörden gestellt. Louis W. Kellog blieb verschwunden, und Arthur Burgeuron war zum letzten Mal gesehen worden, als er ein Flugzeug mit Ziel Südamerika bestieg. General Gaines, der Frye bei der Belagerung von Alamo so stark unterstützt hatte, war in Haftgenommen worden und würde sich bald vor einem Militärgericht verantworten müssen.
    Seit McCracken nach der Explosion zu der Gruppe um Johnny Wareagle gestoßen war, hatte es Karen zutiefst irritiert, wie wenig Blaine sich am weiteren Schicksal Harlan Fryes interessiert zeigte. Nachdem sie der Polizei umfassend Bericht über alles, was vorgefallen war, erstattet hatten, schien McCracken keinen einzigen Gedanken mehr an den Reverend zu verschwenden. Auf der anderen Seite hatte Blaine jedoch darauf bestanden, Karen nach Kalifornien und zu ihren Kindern zu begleiten.
    »Wenn Ihnen Harlan Frye so egal geworden ist«, bohrte Karen jetzt, »warum wollten Sie dann unbedingt mit mir an die Westküste kommen?«
    »Nun, falls der Reverend am Leben ist und noch nicht genug hat, kann ich mir sehr gut vorstellen, wie seine nächsten Schritte aussehen.«
    »Meine Söhne?«
    »Frye wird nur zuschlagen, wenn Sie mit ihnen zusammen sind. So funktioniert seine Denkweise.«
    »Aber Sie treffen doch überhaupt keine Anstalten mehr, den Mann dingfest zu machen.«
    »Wenn ich weiter hinter ihm her wäre, müßte ich auch die anderen zehntausend oder mehr Männer und Frauen verfolgen, die ähnlichem Größenwahn anhängen wie er.«
    »Nein, der Reverend ist anders als diese Menschen.«
    »Eigentlich nicht. Lediglich der Inhalt des Reagenzglases, das Sie beim Gesundheitsamt abgeliefert haben, unterscheidet ihn von den anderen.«
    »Frye wird über kurz oder lang auf etwas Neues stoßen, womöglich etwas, das ebenfalls in ein Reagenzglas paßt.«
    »Er wird es zumindest versuchen, Karen. Sie alle suchen immerzu nach Mitteln und Wegen. Jeder einzelne von diesen Spinnern ist für sich genommen schon eine Bedrohung, aber zur wirklichen Gefahr wird er erst, wenn er auf Möglichkeiten stößt, seine Vision in die Tat umzusetzen. Der Unterschied zwischen diesen Leuten besteht einzig und allein in dem, was ihnen zur Verfügung steht und was nicht. Sie haben selbst gesehen, was geschehen könnte, wenn jemand die seiner Ansicht nach ideale Waffe findet.«
    Karen begriff jetzt, worauf McCracken hinauswollte. »Und erst in solchen Fällen sollte man es wirklich mit der Angst zu tun bekommen, oder?«
    »Zur Sorge, wenn nicht zur Furcht besteht heutzutage mehr Anlaß denn je, denn die Technik stellt immer mehr Mittel her, die die Wahnsinnigen nur ergreifen und für ihre Zwecke einsetzen müssen. Jede wunderbare Entdeckung, auf die ein Wissenschaftler, wie zum Beispiel Sie, stößt, hat auch seine Schattenseite, und gewissenlose Männer wie Harlan Frye verstehen es, den Segen, der damit eigentlich über die Menschheit gebracht werden sollte, in sein Gegenteil zu verkehren. Auch das haben Sie mit eigenen Augen sehen dürfen.«
    »Machen Sie mir etwa aus meiner Entdeckung einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher