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Verschlußsache Satan

Verschlußsache Satan

Titel: Verschlußsache Satan
Autoren: Jason Dark
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Bibel geben, zu der wir uns schon jetzt bekennen. Es ist die Verschlusssache Satans, die jahrelang verschollen war. Aber jetzt wird sie wieder auftauchen, und sie wird die Welt verändern. Die Kirchen werden anders aussehen. Sie werden nach ihm genannt werden. Sein Zeichen wird auf den Dächern und Türmen thronen, und die Menschen werden lernen müssen, ihr Leben nach anderen Regeln zu gestalten.«
    »Sie sind verrückt!«
    Der Pfarrer hatte es nicht sagen wollen, es war ihm irgendwie herausgerutscht. Zudem hatte er sich durch die Worte provoziert gefühlt, die sein eigenes Weltbild völlig auf den Kopf stellten. Er wusste, dass es Menschen gab, die so dachten und auch redeten, aber er hätte nie damit gerechnet, selbst damit konfrontiert zu werden.
    Der oder die Vermummte bewegte die rechte Hand mit der Waffe.
    Der Pfarrer sah jede Einzelheit. Die Maschinenpistole zielte für einen Moment auf seine Brust, und in der nächsten Sekunde glaubte er, im Zentrum einer Explosion zu stehen.
    Der oder die Fremde hatte abgedrückt!
    Newton hörte den infernalischen Krach. Im Aufblitzen der blassen Mündungslichter sah er, wie die Geschosse nicht in seinen Körper rasten, sondern gegen den Steinboden schlugen und von dort als Querschläger abprallten.
    Der Schrei seiner Frau gellte in seinen Ohren. Der gesamte Vorgang dauerte nicht länger als drei Sekunden, aber sie kamen Newton wie eine Ewigkeit vor.
    Es wurde wieder still, nachdem auch die letzten Echos zwischen den Kirchenwänden verhallt waren.
    Erwin Newton wunderte sich darüber, dass er noch auf den Beinen stand. Am liebsten hätte er sich in eine der Bankreihen geworfen, sein Gesicht in den Händen vergraben und geheult.
    Das tat er nicht.
    Er stand noch immer an der gleichen Stelle. Wie auch seine Frau, die sich noch immer an ihm festklammerte. Er hörte sie schluchzen zugleich. Auch sie wusste, wie knapp sie dem Tod entgangen waren.
    »Das ist kein Spaß«, erklärte die namenlose Gestalt. »Ich hasse diese Kirchen und deren Diener tatsächlich.« Die Gestalt lachte, und bei diesem Lachen konnte sie die Stimme nicht mehr verstellen.
    Die Newtons wussten Bescheid.
    Aber nur Doro sprach aus, was auch ihr Mann mitbekommen hatte. »Mein Gott, das ist eine Frau!«
    »Sehr gut, Lady, eine Frau. Ich bin eine Frau, die sehr lange auf ein bestimmtes Ereignis gewartet hat. Ich bin in das fremde Land geschickt worden, um es vorzubereiten. Etwas, das nicht hier passieren wird, sondern anderswo. Es war wichtig für mich, ein Zeichen zu setzen, um alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Und dabei werdet ihr mir helfen.«
    »Wir?«, höhnte der Pfarrer.
    »Hör doch auf!«, zischte Doro.
    Die Frau lachte. »Sehr gut, ausgezeichnet. Dein Weib scheint vernünftiger zu sein. Und es spielt auch eine wichtige Rolle in meinem Plan. Ebenso wie du, Pope, und auch die Kirche hier. Ich möchte, dass sie zu einem Grab wird. Und ihr werdet mir dabei behilflich sein.«
    Newton hatte sich wieder gefangen. »Nein«, sagte er mit harter Stimme. »Das wird keiner von uns tun.«
    Die vermummte Gestalt lachte nur. Dann schüttelte sie den Kopf. Danach ging sie auf den Pfarrer zu. Der Saum ihrer Kutte schwebte dabei über dem Boden hinweg, sodass es aussah, als würde sie selbst durch die Kirche schweben.
    Dicht vor Erwin Newton blieb sie stehen. Dann hob sie die Maschinenpistole so weit an, dass die Mündung das Kinn des Pfarrers berührte.
    Vor kurzem erst war aus der Waffe geschossen worden, und das merkte auch der Pfarrer. Das Metall war beinahe noch heiß. Es brannte an seiner Kinnhaut.
    »Wenn ich jetzt abdrücke«, flüsterte die Unperson, »verteilt sich dein Gehirn sogar bis unter das Dach der Kirche. Von deinem Popenkopf wird nicht mehr viel Zurückbleiben. Willst du das?«
    Doro hatte ihre Starre überwunden. »Bitte, Erwin, sei vernünftig. Bitte, tu, was sie sagt! Verdammt, sie schießt sonst!«
    »Deine Frau ist schlau, Pope.«
    Newton schwieg. Das Metall der Waffe berührte noch immer seine Haut. Er merkte, dass er auf der Schwelle zum Tod stand, und dieser Tod befand sich in der Hand der Gestalt vor ihm.
    »Also...?«
    »Ja!«
    »Was heißt das?«
    »Sie haben gewonnen«, flüsterte Newton. Er sah jetzt besser in das Gesicht unterhalb der Kapuze, aber viel erkennen konnte er auch nicht. Eine blasse Haut, ein schmaler Mund, das Ende der Nase, aber nicht die Augen.
    Der Druck der Maschinenpistole verschwand, als die Waffe gesenkt wurde. »Dann werde ich auch sagen, was ich von
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