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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Autoren: Beth Cillian
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aber wir sollten aufbrechen.”
    „Du willst aufbrechen, wir bleiben.” Líadain tätschelte die Hand ihres ergeben seufzenden Zwillings .
    „Eure Entscheidung.” Der Wirt machte beinahe einen Satz zurück , als Étain sich erhob und die Schu l tern straffte . E r war ein Zwerg im Vergleich zu ihr, aber sie zog nicht den Kopf ein oder ging gebückt, um seinen männlichen Stolz nicht zu verletzen. Sie schämte sich ihrer Statur nicht , sie war eine Kriegerin, keine H u re, die um die Gunst der Männer heischte. Ihr einziges Entgege n kommen – neben der Kapuze – bestand darin, bis auf einen vor aller Augen ve r borgenen Dolch, auf Waf fen zu verzichten. I hr Schwert wartete an ihrem Sattel festgezurrt vor der Schänke auf sie, durch einen wirkungsvollen Zauber vor Dieben g e schützt – für Éadaoin nicht wirkungsvoll genug, obwohl sie den Zauber gewirkt hatte , statt es Nerys sah zu überlassen, die als Ciallaigh – Bannwirkerin – für magische Schutz- und Abwehrbanne zuständig war. Neryssah sollte sich auf die Sicherung der Feste ko n zentrieren, hatte Éadaoin ihr Angebot aus g e schlagen und Étain und ihre n Zwilling in den zwischen den beiden schwele n den Streit hinein gezogen , indem sie auch ihre Waffen mit einem schwarzmag i schen Bann belegte . Étain war gleich, ob eine ihrer Schwestern mehr oder weniger Groll gegen sie hegte, das galt auch für die Lehrstunde , die Asarlaír ihnen erteilen wollte , indem sich die Féirín seiner Töchter übe r schnitten – solange sie das alleinige Flammenschwert der Fiannah blieb. Das ras t lose Spiel Éadaoins mit ihrem Schwert war ihr nicht gleich, doch was sollte sie unternehmen? Von zu ihr ve r langen , auf die geliebte Klinge zu verzichten, hieß ihr einen Arm abzu hacken oder das Herz herauszuschneiden … ihr den Gefäh r ten ein zweites Mal zu ne h men.
    „Briar“, wisperte Éadaoin, das Schwert ein Stück aus der Scheide gezogen, b e ruhigte sie die in den Nachwehen der Schlacht schwelgende Klinge – vielleicht bezweifelte das Schwert auch Étains Gleic h mut gegenüber dem sich mehrenden Beleidigungen, kaum, dass sie aus dem Schutz der N i sche getreten war .
    „Fuil dar R hí “ , versprach sie Éadaoin , nicht das Blut ängstlicher Bauern zu ve r g ießen – das von Kön i gen stand ihnen zu. Briar zu ziehen, war übertrieben, aber Éadaoin neigte in letzter Zeit zu Übertreibungen und das entsprach ihr nicht. Sie alle waren in Sorge um Rioghain und wenn sie sich nicht bald v on Teàrlach lo s sprach …
    Étain führte den Gedanken nicht zu E nde, es war nicht an ihr zu urteilen und es war auch nich t das, was Éadaoin beschäftigte. W eshalb sie nach einem Scylaih stank , als wäre sie ihm viel zu nah gekommen, einem Gegner, der ihrem hungrigen Schwert entwischte …
    A uch aus dieser Angelegenheit hielt Étain ihre Nase. Sie schätzte dasselbe Ve r halten an den abergläubigen Tölpeln um sie herum. N i e mand stellte sich ihr in den Weg , als hätte sie die Pest – s ie war die Pest: der rote Tod.
    Étain sog klare, kalte Nachtluft in ihre Lungen, keinen Herzschlag länger hätte sie den Gestank von Angst und Abscheu ertragen . Ihr Pferd b egrüßte sie mit e i nem freundlichen Schnau ben. G edankenverloren stre i chelte sie die Mähne des Rappen und wollte sich auf den Rücken des Tiers schwi n gen, als ein gequältes Stöhnen sie erreich te. Z u dieser Jahreszeit war der angrenzende Wald ein schlec h ter Ort , se i nen Rausch auszuschlafen. Der Schnee knirschte unter ihren Stiefeln und aus dem Stöhnen wurde ein Knurren, Étain nahm Witterung auf, doch statt der säuerlichen Ausdünstungen eines Betrunkenen, begrüßte sie ein würziger Duft.
    „Kassia“, erinnerte sie sich wispernd an das Gewürz, Zimt. Asarlaír brachte se i nen Töchtern stets G e schenke von seinen Reisen in fremde Länder mit und da er wusste , wie wenig sie mit glitzerndem Tand anzufangen wusste, war sein Mi t bringsel Ka s sia aus Dwyrhain Pell , den F ernen Ostlanden , gewesen.
    „ Stad, Bana-Mhorair! ”
    Ihre Nackenhaare stellten sich bei der g eknurrten Warnung auf, stehen zu ble i ben. Was war das für eine Zunge , Cymraeg, Kernewek oder Brezhoneg? Ein ve r irrter Reisender aus nicht so fernen Landen ? Warum die Warnung und kein Hilf e ersuchen? W ie hatte er trotz des Um hangs erkannt , dass sie kein Mann war?
    „Nicht … näher … kommen , Herrin .” Das Sprechen fiel ihm schwer oder war ungewohnt für ihn . „Hör t Ihr ? Ich will … nicht
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