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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife
Autoren: Bridget Asher
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er vermutlich schon damit zur Welt gekommen war. »Wie wär’s heute Abend?« Er ließ nicht locker. »Ich lade dich zum Essen ein, und danach könntest du eine Stadtführung für mich machen.«
    »Tut mir leid, ich habe schon andere Pläne.«
    »Nämlich?«
    Ich zögerte. »Eine Party.«
    »Dann nimm mich doch einfach mit. Stell mich Leuten vor, preis mich an, tu ein gutes Werk. Du hattest es doch schon immer mit guten Taten. Hast du nicht mal einen Keksverkauf für einen guten Zweck veranstaltet? Ich erinnere mich, dir welche abgekauft zu haben – und dass irgendein Plakat etwas damit zu tun hatte.«
    Er sah mich so hoffnungsvoll an, dass ich mich genötigt sah, ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen. »Ich bin verheiratet«, erklärte ich lapidar.
    Er lachte. »Sehr komisch.«
    »Was ist daran komisch?«
    »Gar nichts … es ist nur …«
    »Nur was? Hast du geglaubt, mich würde keiner nehmen?«
    »Du bist nie und nimmer verheiratet.«
    »Doch, das bin ich.«
    »Bist du nicht.«
    »Bin ich wohl. Ich heiße jetzt Stevens.« Zum Beweis hob ich die linke Hand mit dem Ring.
    Elliot riss die Augen auf. »Du bist tatsächlich … verheiratet?«
    »Das klang wie eine Anklage«, sagte ich. »Ich bin eine unbescholtene Frau, die sich ein Eis bestellt hat. Eine unbescholtene Ehefrau. «
    »Ich dachte bloß, dass heute niemand mehr heiratet. Heiraten ist so barbarisch. Wie Hahnenkämpfe und Hetzjagden und so was.«
    »Siehst du – das ist genau die Art von Beleidigung, die den Wunsch in einem weckt, dich zu ohrfeigen.«
    Er reckte das Kinn vor und zog die Brauen hoch. »Du hast mich damals nicht geohrfeigt. Du hast mich nur bei den Wangen gepackt. Das tat allerdings auch ganz schön weh.«
    »Warst du nicht verlobt?«, wechselte ich das Thema. »Mit dieser Ellen sowieso?« Sie hieß Ellen Maddox, und ich sah sie noch genau vor mir.
    »Sie hat mich gleich nach dem College verlassen – wegen eines Flugbegleiters«, sagte er abfällig. »Wie auch immer – ich stehe zu meiner Aussage, die dich damals dazu getrieben hat, mich bei den Wangen zu packen. Ich stehe dazu, weil sie der Wahrheit entsprach.«
    Ich konnte mich nicht erinnern, was er damals gesagt hatte, aber ich kam nicht mehr dazu, ihn danach zu fragen. Eine der Bedienungen reichte ihm seine Riesenportion Eis über die Theke, und in diesem Moment tauchte Peter auf. »Hallo«, begrüßte er Elliot freundlich-wohlerzogen. Mit dieser Tour wirkt er, als sei er in den Fünfzigerjahren auf dem Internat gewesen und versuche nun den Mangel an elterlicher Liebe mit dem Bemühen zu kompensieren, bei allen Menschen in seiner Umgebung Sympathie zu wecken. Doch das war der reine Schwindel. Peter war dazu erzogen worden, auf alles zu vertrauen – hauptsächlich auf die Liebe.
    Ich gab ihm seine Eistüte. »Das ist Elliot Hull. Er hat mir auf dem College mal ein paar von den Keksen abgekauft, die ich gebacken hatte, um Geld für die Seeotter zusammenzukriegen.«
    »Ach, die armen Seeotter!« Peter streckte die Hand aus. »Ich bin Peter.«
    Elliot nahm sie und warf mir einen Blick zu, der zu besagen schien: Nun sieh mal einer an! Du bist wirklich verheiratet! Noch dazu mit einem so großen Mann! , dann sagte er: »Gwen hat mich gerade zu der Party heute Abend eingeladen. Ich bin neu in der Stadt.«
    »Gute Idee«, fand Peter, und ehe ich die Chance zu einem klärenden Wort hatte, gab er Elliot schon eine Wegbeschreibung. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass Elliot Hull in mein Leben zurückgekehrt war – und wie schnell es gegangen war. Und wie einfach. Ich hatte absolut nichts dazu getan. Im einen Moment stand ich wartend in der Schlange vor der Eisvitrine, im nächsten sah ich Peter Gesten vollführen, die offenbar besagten, dass Elliot aus einem Kreisverkehr würde ausscheren müssen. Jetzt zeigte er mit ausgestrecktem Arm nach links, und mir fiel wieder das Wort »Flügelspannweite« ein. Peter ist groß. Er hat eine beeindruckende Flügelspannweite.
    Neben ihm stand Elliot, und der war nicht groß und nicht wohlerzogen – und er hörte kaum zu. Offenbar grübelte er wieder einmal, wie es für Elliot Hull eben typisch war. Hatten wir damals vor zehn Jahren geglaubt, ineinander verliebt zu sein?
    Als Peter seine Ausführungen beendet hatte, fragte er: »Alles klar?«
    »Ja, alles klar«, erwiderte Elliot und schaute wieder zu mir. Ich wollte gerade die Hand zu einem lässigen Abschiedsgruß heben, als er sagte: »Gwen Merchant – nach all den Jahren.« Und plötzlich
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