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Verlangen das wie Feuer brennt

Verlangen das wie Feuer brennt

Titel: Verlangen das wie Feuer brennt
Autoren: Catherine Mann
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Mann. Würde Jason auch so werden, wenn er weiterhin Erfolg hatte?
    Lauren rieb sich die Arme warm. Zum Glück war in der Nachbarschaft weit und breit niemand zu sehen. Nur ein Sportwagen mit lautem Motor fuhr vorbei, drei Häuser weiter stieg eine sonntäglich gekleidete Familie ins Auto, um zur Kirche zu fahren. Lauren schluckte.
    Mit einem härteren Gesichtsausdruck als sonst sagte Jason: „Lauren kann alles hören, was du mir zu sagen hast.“
    Bei diesen Worten erinnerte Lauren sich, wie gut sie immer zusammengearbeitet hatten. Ihr Herz tat ihr weh bei dem Gedanken.
    „Also gut.“ Brock nickte. „Die Welt ist ein Dorf, das gilt auch in Bezug auf Finanzen. Hast du wirklich geglaubt, eine Transaktion von einer halben Million Dollar fällt nicht auf? Mal sehen, ob ich das richtig zusammenbekomme … Jedenfalls sind der Führungsspitze von Golden Gate Promotions Gerüchte zu Ohren gekommen, wonach sich Laurens Buchhalter mit genau dieser Summe abgesetzt hat.“
    Lauren erschrak, wie genau Brock Bescheid wusste. Hilfe suchend sah sie Jason an, doch dieser verzog keine Miene. Ganz eindeutig hatte er seine Gefühle besser im Griff als sie. Dennoch zwang sie sich, Brock weiter zuzuhören.
    „Was liegt da näher als der Schluss, dass du Lauren aus der Patsche geholfen hast? Im Gegenzug hat sie sich bereit erklärt, mit dir zusammen Prentice etwas vorzuspielen.“
    Lauren suchte nach den passenden Worten. Wie konnte sie Jasons Karriere retten? Ironie des Schicksals, dass gerade jetzt, da ihre Existenz nicht mehr gefährdet war, Jasons bedroht zu sein schien. „Mag sein, dass unsere Anfänge nicht sehr romantisch waren, aber inzwischen hat sich unsere Beziehung weiterentwickelt.“
    Außerdem ging Brock das gar nichts an. Wie konnte Jason in einer so beklemmenden Atmosphäre überhaupt arbeiten? Was sollte diese Neugierde? Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, Brock ihre Liebe zu Jason geradeheraus mitzuteilen.
    „Also bleibt Lauren da?“, fragte Brock Jason.
    Aber Jason zögerte den Bruchteil einer Sekunde zu lang. „Sie hat keinen Flug gebucht.“
    Skeptisch zog Brock eine Augenbraue hoch. „Mir machst du so leicht nichts vor. Soviel ich weiß, laufen schon polizeiliche Ermittlungen.“
    „Meine Frau und ich verwalten unsere Finanzen gemeinsam. Was soll falsch daran sein, wenn ich Geld in ihre Firma investiere?“
    „Leider sieht Prentice das nicht so. Einen Mann, der eine Frau bezahlt, damit sie mit ihm eine Scheinehe eingeht, findet er alles andere als vertrauenswürdig.“
    Jason straffte die Schultern und fragte: „Was hast du jetzt vor?“
    „Das ist deine Sache. Du hast dir die Suppe eingebrockt, jetzt musst du sie auch auslöffeln. Ich will ehrlich sein: Niemals haben wir einen Werbeauftrag so dringend gebraucht wie diesen. Du weißt ja, wie uns die Konkurrenz – allen voran Athos Koteas – im Nacken sitzt.“
    „Ich weiß. Und glaub mir, ich werde mein Bestes tun.“
    Brock blickte zu Lauren, dann wieder zu Jason. „Bewundernswert ist deine Idee schon, aber du hättest es geschickter einfädeln sollen. Es ärgert mich, dass ich dich nicht schon eher durchschaut habe.“
    Er hat recht, dachte Lauren und kam sich plötzlich unendlich dumm vor. Wie konnte sie sich in diesen rücksichtslosen Mann verlieben, dem für seine Karriere jedes Mittel recht war? Zum Glück hatte sie ihm ihre Gefühle nicht gestanden.
    Brock zog die Autoschlüssel aus der Tasche. „Das war alles fürs Erste. Ich wollte dir selbst Bescheid sagen, damit du Zeit hast, dir zu überlegen, wie du dich aus der Affäre ziehen kannst. Morgen Nachmittag hat Prentice eine Besprechung angesetzt. Und gleich morgen früh erwarte ich dich in meinem Büro.“
    Geschäftsmäßig nickte er Lauren kurz zu, stieg in seinen Wagen ein und fuhr davon.
    Jason blickte der Limousine nach, wie sie in der Ferne verschwand. „Ich schätze, das war es für uns beide“, sagte er. „So wie es aussieht, brauchst du nicht noch eine Woche hierzubleiben.“
    Das kam Lauren nur entgegen. Sie blickte zu dem Anwesen drei Häuser weiter. Gerade verstaute der Mann das Kleinkind im Kindersitz.
    Wenn alles nach Laurens Wünschen ging, warum tat dann der Anblick dieser Familie so weh?

12. KAPITEL
    Am Montagmorgen verließ Jason Brocks Büro. Er hatte gemeinsam mit seinem Chef den Termin mit Prentice vorbereitet. Jetzt waren ein paar Routineaufgaben zu erledigen, zu mehr würde es an diesem Tag nicht reichen, denn von Konzentration konnte gar keine Rede
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