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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition)
Autoren: Debora Geary
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Einen kleinen Hexer durch den Sicherheitscheck am Flughafen und ins Flugzeug zu bekommen, hatte sich als äußerst schwierig erwiesen. Sie brauchte dringend Verstärkung. Aervyn ließ die Scanner verrücktspielen, auch wenn er es gar nicht darauf anlegte.
    Nun saßen sie endlich im Flugzeug, Aervyn war in seinem Sitz angeschnallt und für den Moment damit beschäftigt, staunend zuzusehen, wie die Welt an seinem Fenster vorbeiflog. Sie wollte lieber gar nicht erst darüber nachdenken, was er alles mit der Elektronik eines Flugzeugs anstellen konnte.
    Aervyn wandte sich vom Fenster ab. »Ich kann nichts mehr sehen. Nur noch Wolken.«
    »Wenn wir in Kalifornien sind, kannst du wieder mehr sehen. Dann fliegen wir über die Berge und das Meer  – das ist ziemlich cool.«
    »Ich habe Hunger.«
    Darauf zumindest war sie vorbereitet. Da man im Flugzeug nur noch kleine Tütchen mit Brezeln bekam, hatte Lauren einen Rucksack voll Snacks gepackt, die sie gemeinsam mit Aervyn ausgesucht hatte.
    »Äpfel, Erdnüsse in Schokolade oder Käsebrot?«
    »Schoko-Erdnüsse, bitte.«
    Ein Kind nach ihrer Fasson. Lauren nahm sich selbst eine Handvoll und reichte ihm die Tüte. »Danach essen wir das Brot, dann bekomme ich keinen Ärger, weil ich dir nur Süßigkeiten gegeben habe.«
    »Du bekommst keinen Ärger.« Aervyn schien sich sehr sicher zu sein. »Mama wird froh sein, dass du mich nach Hause bringst. Danke, dass ich noch dableiben durfte.«
    Lauren drückte das Gesicht in sein Haar und klaute sich bei der Gelegenheit noch ein paar Erdnüsse. »Es hat Spaß gemacht. Ich habe dich vermisst.«
    »Warum kannst du nicht in Berkeley wohnen? Dann könnte ich ganz oft bei dir schlafen.«
    »Meine Arbeit ist in Chicago, Schatz. Ich helfe den Menschen, den Ort zu finden, wo sie zuhause sind. Das macht sie glücklich, und ich tue das gern.«
    Aervyn dachte nach. »Möchten nicht auch in Berkeley Menschen ein Zuhause finden?«
    »Doch, schon, und ich wette, dort gibt es viele gute Makler, die ihnen dabei helfen.« Ein gefährliches Terrain, dachte sie. »Also, Nat wohnt in Chicago, und ihre Arbeit ist auch da. Sie ist meine beste Freundin, deshalb wäre ich sehr traurig, wenn ich nicht dort wohnen würde, wo sie wohnt.«
    Aervyn machte ein finsteres Gesicht. »Aber sie hat mir versprochen, dass ich mit dem Baby spielen darf. Wie soll das gehen, wenn das Baby in Chicago ist?«
    Für einen Moment war Lauren aus dem Konzept gebracht, bis sie Aervyns Gedankengang folgen konnte.
Oh, das Baby in Jamies Vision. »Es wäre schön, wenn du einen Cousin zum Spielen hättest, nicht wahr? Aber das Baby, das Onkel Jamie gesehen hat, gibt es nicht. Vielleicht wird es das einmal geben, in der Zukunft.«
    Aervyn schüttelte den Kopf. »Nö. Das Baby ist jetzt in Nats Bauch  – ich habe es gesehen. Es ist ganz winzig. Aber Mama sagt, dass Babys ganz schnell wachsen.«
    Lauren wollte ihm gerade erklären, dass da kein Baby in Nats Bauch war, als ihr einfiel, mit wem sie sprach. Dies war der Junge, der mit dem Planeten geplaudert hatte. »Da war ein Baby in Nats Bauch? Bist du sicher?«
    »Ja. Weihnachten hatte Tante Gemma ein Baby in ihrem Bauch, deswegen weiß ich, wonach ich suchen muss. Aber Nats Baby ist viel kleiner. Mama sagt, dass sich ganz zu Anfang Babys in zwei oder drei Teile teilen. Das ist bei Ginia und Mia und Shay passiert. Deshalb habe ich geguckt, ob Nats Baby sich teilt, aber bisher ist nix passiert. Hoffentlich macht es das noch  – dann habe ich vielleicht drei Cousins.«
    Sie unterhielt sich mit einem Vierjährigen über befruchtete Eizellen, die sich zu Drillingen teilten, während er dabei zusah. Meine Güte, das Leben war nicht mehr dasselbe, wenn man eine Hexe war.
    In diesem Moment startete der Bordfilm. Aervyn war begeistert. Doch bevor er sich zurücklehnte, bemerkte er entschieden: »Jetzt verstehst du doch, dass Nat nach Berkeley kommen muss, damit ich mit dem Baby spielen kann. Sie hat es versprochen. Und du kannst mit Nat mitkommen, dann fühlst du dich nicht so allein.«
    Lauren war so klug, den Mund zu halten und darauf
zu vertrauen, dass der Film ihn bald fesseln würde. Doch er hatte ihr reichlich zu denken gegeben.
    Nat schwanger? Das war natürlich eine Überraschung, aber so, wie sich die Dinge zwischen ihr und Jamie entwickelten, eine glückliche. Jeder Mann, der einen Vierjährigen so sehr vermisste, wie Jamie Aervyn vermisste, hatte sicher nichts dagegen, Vater zu werden.
    Lauren versuchte, sich ihre beste
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