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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse
Autoren: Stephanie Laurens
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Begriff wie viel dazu gehörte, einen Mann wie ihn oder Fabien zu durchschauen. Akzeptierte es.
    Helena regte sich, sah ihn an. »Es gibt da noch eine Frage - sag mir, wie du zu seinem Dolch gekommen bist.«
    Er lächelte, sah hinunter auf die Hand, die zwischen den seinen lag. Verschlang seine Finger mit ihren, hob sie an den Mund, hauchte einen Kuss darauf. »Ich habe den Dolch gewonnen« - er sah ihr in die Augen - »in der Nacht, als wir uns das erste Mal begegnet sind.«
    Ihre Augen wurden groß. » Vraiment ? Was hatte der mit Colettes Ohrring zu tun?«
    »Eine Wette! Ich habe durch ihn eine große Summe von Fabiens jüngerem Bruder gewonnen; also hat Fabien mich aufgesucht, um mich in die Schranken zu weisen. Wir Engländer waren weit und breit für unsere verrückten Wetten bekannt. Fabien hat die Situation so hingestellt, dass ich die Summe nicht einfordern konnte - nicht ohne mein Gesicht zu verlieren. Er hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass ich den Spieß umdrehe und den Dolch verlange - zum Ausgleich. Die halbe Elite Frankreichs begleitete ihn - vor ihnen musste er zustimmen.«
    »Aber er hat eine Nachricht an das Kloster geschickt …«
    »Natürlich. Das wusste ich. Ich spielte den Betrunkenen, torkelte in mein Hotel - und von dort aus direkt ins Kloster.« Er sah ihr in die Augen. »Um dir im Mondschein zu begegnen!«
    Sie lächelte, aber nicht nur mit ihrem Mund sondern auch mit ihren peridotfarbenen Augen, die jetzt klar waren, ungetrübt von Wolken und Sorgen. Jetzt hatte sie mehr Farbe in den Wangen als beim Aufwachen. Er drückte ihre Hand; dann ließ er sie los und stand auf. » Bon . Nachdem du jetzt wach bist und beruhigt, werde ich Ariele holen und der Frau des Gastwirts auftragen, das Essen zu servieren.«
    Ihr Lächeln drückte all das aus, was er sich erhofft hatte. »Bitte.« Vorsichtig setzte sie sich auf; er half ihr dabei. »Ich werde essen und dann können wir weiterreisen.«
    »Morgen.«
    Helena warf einen Blick zum Fenster. »Aber …«
    »Du wirst essen, dich ausruhen und Kräfte sammeln - falls es dir morgen besser geht, brechen wir auf.«
    Sie erkannte seine Entschlossenheit, dann seufzte sie und sank in ihre Kissen zurück. »Wie Ihr wünscht, Euer Gnaden!«
    »In der Tat, mignonne - es wird genau so gemacht, wie ich für richtig halte.«

    So geschah es natürlich auch. Helena fragte sich, ob sie sich je an das Gefühl gewöhnen würde, von einem stärkeren Willen als dem ihren gepackt und davongerissen zu werden.
    Der Rest des Tages verging friedlich. Am Nachmittag verließ sie ihr Bett und wagte sich nach unten, um sich den kleinen familienbetriebenen Gasthof anzusehen, den Sebastian in einem Winkel des Tals von Sarthe entdeckt hatte. Hier in der Nähe gab es keine Hauptstraße, die Familie war wirklich dankbar für Kundschaft. Sicherlich hatten sie keine Ahnung, dass sie einen englischen Duke und eine französische Comtesse beherbergten.
    In der Unterkunft befanden sich keine weiteren Gäste; frischer Schnee sorgte dafür, dass sie alle Aktivitäten im Freien auf das Notwendigste reduzierten. Der Gastraum war warm und gemütlich; es gefiel Helena, neben Sebastian am Kamin zu sitzen und ihn zu beobachten, wie er mit Phillipe Schach spielte.
    Nur noch ein paar Tage lagen bis zum Heiligen Abend vor ihnen. Das Haus erfüllte bereits eine Atmosphäre der Ruhe, des Friedens - freudiger Erwartung. Während sie sicher und warm neben Sebastian saß, stellte Helena fest, dass ihr Herz frei von Sorgen, frei von Problemen war - zum ersten Mal in all den Jahren seit dem Tod ihrer Eltern. Endlich war es ihr vergönnt, sich zu entspannen, zu genießen, konnte die Ruhe, den Frieden und die Erwartung, die ihre Seele füllten, willkommen heißen.
    Sie schloss die Augen und spürte, wie das Versprechen der Festtage in sie strömte, sich in ihr ausbreitete.
    Am nächsten Tag beteuerte sie, sie wäre gesund genug zu reisen. Sebastian beäugte sie kritisch, stimmte aber zu. Nach einem großen Frühstück brachen sie in schmelzendem Schnee auf; je weiter sie nach Süden kamen, desto freier wurden die Straßen. Sie erreichten Saint-Nazaire am frühen Abend. Sebastians Jacht lag verträumt am Kai - sie entdeckten sie von den Klippen über der Stadt aus, was Helena sehr erleichterte.
    Dann gingen sie an Bord. Die Segel wurden gesetzt, die auffrischende Brise füllte sie und das schnittige Boot wendete, fuhr in Richtung Heimat los.
    Die Überfahrt verlief ohne Zwischenfälle; Helena verbrachte den
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