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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel
Autoren: Beverly Barton
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sie ihn mindestens eine halbe Stunde lang warten lassen würde, und war angenehm überrascht, als Audrey Punkt zwanzig Uhr in der Lobby erschien. Wieder löste allein ihr Anblick eine Erregung in ihm aus, die er am liebsten geleugnet hätte. Sie war so ganz und gar Frau, dass sie auf geradezu primitive Weise alles Männliche in ihm ansprach.
    Wenn sämtliche Männer, die sie kennenlernte, so auf sie reagierten, konnte er gut verstehen, wie leicht es Audrey fiel, sie in ihren Bann zu ziehen. Er musste sich immer wieder selbst daran erinnern, dass sie anders war, als sie wirkte. Hinter ihrer Schönheit verbarg sich die Hässlichkeit einer egoistischen, hinterhältigen Frau.
    Als der Kellner auf sie zukam, nahm Dom ihren Arm. “Sie sehen fantastisch aus.”
    Das war keine Lüge. Sie sah tatsächlich fantastisch aus. Das bronzene Seidenkleid ließ ihre glatte Haut strahlen und ihr Haar schimmern.
    Audrey entgegnete nichts, doch ihr kleines Lächeln verriet, dass sie sich über sein Kompliment freute.
    Als sie sich an einen kleinen Tisch in einer abgeschiedenen Ecke des schummrig beleuchteten Restaurants gesetzt hatten, hob Audrey den Blick. “Ist es Ihre Masche, Frauen in Fahrstühlen aufzugabeln?”
    “Um ehrlich zu sein, Sie sind die Erste.”
    “Tatsächlich?”
    “Fällt es Ihnen schwer, das zu glauben?”
    Sie zuckte die Schultern.
    Warum war sie ihm gegenüber nur so misstrauisch? Sie hatte doch keine Ahnung, dass er auf sie angesetzt war. Vermutlich erstreckte sich ihr Misstrauen auf alle Männer oder sogar auf jeden Menschen. Hatte sie ihr Leben lang herausfinden müssen, ob sie um ihretwegen oder wegen ihres Vermögens gemocht wurde?
    Jetzt mach sie nicht zum Opfer, rief Dom sich zur Ordnung. Audrey Bedell Perkins benutzte andere Menschen, nahm sich, was sie wollte, betrog ihren Ehemann seit Jahren.
    Nachdem sie bestellt hatten und an ihrem Merlot nippten, brach Dom mit einer riskanten Frage das Schweigen. “Ihr Name kommt mir bekannt vor. Und Ihr Akzent ist entschieden aus dem Süden, allerdings nicht aus dem tiefen Süden.”
    Sie versteifte sich sichtlich. “Ich komme aus Tennessee.”
    “Tennessee, ja? Ich wohne in Atlanta. Könnte ich vielleicht mal Ihr Foto in der Zeitung gesehen oder über Sie in der Gesellschaftskolumne gelesen haben?”
    Sie holte tief Luft, setzte ein gezwungenes Lächeln auf und antwortete: “Ich bin Audrey Bedell Perkins. Wahrscheinlich haben Sie von meinem Vater gehört.”
    “Sie sind Edward Bedells Tochter, richtig? Natürlich. Aber ich hätte Sie nach den Zeitungsfotos nicht erkannt. In Wirklichkeit sind Sie viel hübscher.”
    Ihre Wangen färbten sich rosa. “Danke.”
    “Wenn ich mich richtig erinnere, sind Sie verheiratet.”
    Sie nickte scheu, setzte das Weinglas ab und faltete die Hände im Schoß. “Ja, ich … ich bin verheiratet.”
    “Und Ihr Mann ist nicht mit Ihnen in Palm Beach?”
    “Nein, ist er nicht.”
    “Reisen Sie allein?”
    “Warum stellen Sie so viele Fragen, Mr. Shea? Sie sind doch kein Reporter, oder?”
    Dom lachte. “Guter Gott, nein. Ich bin Geschäftsmann. Und was meine vielen Fragen betrifft, sagen wir einfach, ich finde Sie faszinierend.”
    “Finden Sie
mich
faszinierend oder die Tatsache, dass ich eine reiche Erbin bin?”
    “Ich vermute, Sie möchten gern die Wahrheit hören.”
    “Ja.”
    “Dann ist die Antwort: beides. Wenn Sie nicht einen Penny besitzen würden, fände ich Sie sehr interessant, aber die Tatsache, dass Sie Edward Bedells Tochter sind, macht Sie noch aufregender.”
    “Ich weiß Ihre Ehrlichkeit zu schätzen. Das ist heutzutage selten.”
    Der Kellner brachte die Salate. Dom nahm die Gabel in die Hand. “Würden Sie mir eine Frage ganz ehrlich beantworten?”
    Sie blickte ihn prüfend an, als wollte sie herausfinden, was er vorhatte. “Ich werde es versuchen.”
    “Ist es Ihre Gewohnheit, sich von jedem Mann zum Essen einladen zu lassen, der Sie faszinierend findet?”
    Sie musterte ihn noch einen Augenblick, dann antwortete sie: “Sie beziehen sich auf die Tatsache, dass ich eine verheiratete Frau bin, nicht wahr? Wären Sie schockiert, wenn ich gestehe, dass ich mich nicht besonders verheiratet fühle? Dass Sie in mir den Wunsch wecken, nicht verheiratet zu sein?”
    Sein Magen verkrampfte sich. Mist! Sie war gut. Verdammt gut. Sie spielte auf ihm wie auf einer Geige. Wie oft schon hatte sie diesen Satz zu Männern gesagt? Er griff über den Tisch nach ihrer Hand.
    “Normalerweise halte ich mich von
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