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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
Autoren: May R. Tanner
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überrascht aufgleiten ließ, weil er nicht mit einer exklusiven, privaten Versammlung gerechnet hatte. Hagen räusperte sich entschuldigend und nahm die dunklen Gläser ab, worunter er einen neonblauen Blick enthüllte, der ziemlich gespenstisch gewirkt hätte, wäre er hier nicht von Unsterblichen umgeben gewesen.
    „Meine Damen!“, grüßte er freundlich in die Runde, wobei er Hellga einen anerkennenden Blick schenkte, deren Formen seinem Geschmack sehr entgegen kamen. Von den Hungerhaken der heutigen Zeit hielt er nicht viel, er war schließlich mit einem ganz anderen Frauenbild groß geworden.
    „Nico, dürfte ich Ihnen Brock entführen? Es dauert auch nicht lang. Da wären noch ein paar Kleinigkeiten im Hotel zu erledigen, wenn Sie verstehen…? Heute Abend wollen wir uns schließlich angenehmeren Dingen zuwenden.“, fragte er dann mit höflicher Zurückhaltung, die seinen Aufzug mit dem langen Ledermantel irgendwie Lügen strafte.
    Nico unterdrückte ein kleines Lächeln, weil der Mann so voller Widersprüche steckte. Er sah rein äußerlich furchteinflößend aus, aber er war ein treuer Weggefährte von Mina und das nicht erst seit einer Generation.
„Natürlich! Wir waren hier sowieso fertig und ich wollte nach Vulcan sehen. Du kannst gerne gehen, Brock. Ich komme zurecht.“
    Sie ließ sich den Kuss auf den Haaransatz gern gefallen, mit dem sich ihr Wolf von ihr verabschiedete, um die Säuberungsarbeiten des Undertakers zu vollenden. Zudem hatte Vulcan alle seine Sachen noch in diesem Hotelzimmer stehen, das sie selbst nicht zu betreten wagen würde. Allein die Vorstellung ließ eine leichte Übelkeit aufkommen.
Die Herren verabschiedeten sich mit kurzem Gruß, wobei Hagen der blonden Walküre ein Augenzwinkern schenkte und Nico erhob sich, nachdem sie den Bogen andächtig auf den Tisch zurückgelegt hatte.
    „Wir haben auch noch anderen Besuch im Haus. Wenn Sie beide möchten, dann könnten Sie sich uns zum Abendessen anschließen. Ich bin sicher, Tiponi würde sich gerne persönlich für Ihre Mühen bedanken. Es gibt sozusagen ein ganz zwangloses Bankett und genug Raum in der Fortress, falls Sie einen ruhigen Platz brauchen, um sich von den Strapazen der Reise zu erholen. Beide Riegen werden vertreten sein, Minas Männer und das ein oder andere Familienmitglied. Wenn Sie also möchten…?“, sprach Nico eine herzliche Einladung aus, wobei sie keinerlei Hintergedanken hatte. Ihre aufkeimende Abneigung gegen Jeannes Auftreten hatte wahrscheinlich mehr persönliche Gründe. Und Hellga hatte nur ihre Pflicht getan. Sie hatte schließlich mit dem Leben von Vulcan gespielt und sollte Astyanax’ Mitarbeiterin besser nicht weiterhin zürnen. Wenn es ihm geholfen hätte, dann hätte sie vermutlich auch einen Hieb mit ihrer Sichel ausgeführt.
Die Immaculate mussten in den kommenden harten Zeiten schließlich zusammenhalten.
Das Essen war bereits geplant gewesen. Es hätte gestern stattfinden sollen und war aus verständlichen Gründen auf den heutigen Tag verschoben worden. Heute gab es noch viel mehr zu feiern und zwei Gäste mehr würden überhaupt nicht auffallen. Es galt schließlich, an den guten Dingen im Leben festzuhalten.
    „Danke, aber wir werden jetzt lieber gehen.“
Die Freunde Nicolasas waren nicht ihre Freunde und sie hatte ihre Pflicht hier erledigt. Niemand konnte ihr einen Vorwurf machen, eher ungesellig zu sein.
    Hellga dagegen wäre gern noch geblieben und sie ging tatsächlich soweit, sich vor der kleinen Sophora zu verbeugen.
„Ich entschuldige mich für das, was ich Eurem Krieger antun musste, Pia Nicolasa.“, grollte die Walküre dunkel aber aufrichtig und ohne die Animosität, die man ihr als Jeannes Begleiterin unterstellt haben könnte.
    „Er zeigt sich nun hoffentlich von seiner besten Seite. Nur das habt Ihr verdient. Ihr seid ein gutes Kind. Nehmt mir meine barbarische Art nicht übel. Ich handle auf Befehl, das hat nichts mit meinen eigenen Gefühlen zu tun. Obwohl ich einem guten Kampf nie abgeneigt bin.“
    Die zwei langen Zöpfe berührten ja gleich den Fußboden, so tief verbeugte sich die Bärin vor der kleinen Seherin. Vollmond verleitete einen zu unglaublichen Dingen.
    „Hellga kann Euch in Abwesenheit Eures Wolfes Gesellschaft leisten. Laut Astyanax hat sie Eurer Patrona noch ein kleines Match versprochen, auf das Catalina zu brennen scheint. Das wäre doch vielleicht etwas, um das Essen abzurunden oder sich den nötigen Appetit zu holen.“
Sie konnte allein
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