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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
Autoren: May R. Tanner
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klärende Gespräch von Sophora zu Sophora. Sie werden Ihren Weg machen. Ob nun mit Hilfe oder allein. Es gibt nichts, was mir persönlich egaler wäre.“
    Nico war ziemlich von dem feindseligen Ton irritiert, den die Sophora anschlug, ließ sich jedoch nicht darin beirren, alles zu sagen, was ihr auf der Zunge lag.
“Ich trage eine große Verantwortung und ich trage sie gerne. Dabei geht es mir nicht um die Wichtigkeit der Aufgabe… Es sind die Bande, die zwischen uns bestehen. Ich würde niemals einen von ihnen im Stich lassen. Ich denke, dass Sehende immer zuerst sich selbst schaden, bevor sie den Rückzug wählen. Aber das ist kaum die Lösung, jedenfalls nicht für mich. Je mehr ich mich in der Welt verankere und mein Herz für die anderen öffne, desto leichter fällt es mir, die Visionen zu ertragen und zu verarbeiten. Das können Sie Astyanax gerne bestellen, wenn er eine Antwort bezüglich meiner Zweifel erwartet, was seine Entschuldigung betrifft… bin ich weniger geneigt, mich großzügig zu zeigen. Ich habe gar keine erwartet, aber wenn sie denn überbracht werden soll, dann nur von ihm persönlich. Es ist schade, dass er nicht vorhat, in nächster Zeit in die Staaten einzureisen, denn ich hätte ihn natürlich zu meiner Hochzeit eingeladen.“
Nicos Gesicht strahlte mit einem Mal beinahe überirdisch schön auf, als sie es zum zweiten Mal laut aussprach.
    Brock neben ihr klappte beinahe die Kinnlade herunter.
“Wie bitte?!“ Die Kleine war trotz allem doch gerade erst den Windeln entwachsen!
Sein Protest erstarb jedoch sofort, als Nico sich ihm mit glänzenden Augen zuwandte und hoffnungsvoll anlächelte, da konnte er nur ihre Hand an seine Lippen führen und ihr einen Kuss auf die Knöchel hauchen. Damon würde allerdings eine ordentliche Kopfwäsche erwarten dürfen, denn das Ganze konnte ja nur auf seinem Mist gewachsen sein. Wehe der Hallodri tat etwas, was Nico wehtat und zum Weinen brachte. Die Hauptsache war ja aber, dass Nico glücklich war und wenn sie dafür Damon brauchte, dann sollte sie ihn eben bekommen.
    Nico wurde gleich wieder ernst, da ihr Besuch bestimmt nicht an den Entwicklungen in ihrem Privatleben interessiert war. Sie hatte immerhin die große Jeanne D’ Arc kritisiert. Es wunderte sie, dass Astyanax ausgerechnet sie dazu auserkoren hatte, mit ihr über ihre Aufgaben zu sprechen. Sollte sie sehen, wohin das Leben einer Seherin führen konnte? Hielt sie Nathans Vater wirklich für so naiv?
Von klein auf hatte sie Prüfungen gemeistert, die ihr niemals bewusst gewesen waren. Es stand außer Frage, dass sie sich eines Tages mit einem weit größeren Verlust auseinander setzen musste, als den Bruder einer Freundin zu verlieren. Sie konnte in diesem Punkt nichts versprechen. Allein der Gedanke, dass Damon etwas zustoßen könnte… Sie hatte schon einmal zugesehen, wie er gestorben war. Sie hatte es beinahe einen Tag lang geglaubt, dass er tot wäre. Dabei war der Verlust nicht das Schlimmste gewesen. Sie hatte geglaubt, es wäre ihre Schuld gewesen.
Die Schuld für Vulcans Tod hätte sie aus anderen Gründen auf sich geladen. Sie sollte nicht auf Cats Schultern lasten. Es war nun einmal leichter, den vermeintlich Schuldigen direkt zu konfrontieren. Und das war in Cats Fall ja nicht möglich, denn ihr Ziehvater hatte schließlich alle Fäden in der Hand gehabt.
Nico führte ihre Tasse erneut an ihren Mund und trank ein paar kleine Schlucke, während sie darauf wartete, dass Jeanne D’ Arc sich zu dem Gesagten äußerte. Ihr Blick streifte kurz das Bündel, das das sechste Geschenk enthielt. Was würde Tiponi überreicht bekommen? Und wer war der Siebte in ihrem Bunde?
    Jeanne schob die Tasse von sich fort und stand auf, um sich dem Bündel zu widmen, das Hellga auf den Tisch gepackt hatte.
„Aber herzlichen Glückwunsch zur Verlobung. Der Krieger Eures Herzens wird Euch sicher sehr glücklich machen. –In jeder Hinsicht.“
Jeanne konnte sich einen leicht ätzenden Tonfall nicht verkneifen. Die Bilder in ihrem Kopf ließen sich einfach nicht vertreiben und sie beneidete Nico um ihre unbekümmerte, naive Art. Jeanne hatte nur noch ihre Härte und den Zynismus. Naiv war sie nur als Zwölfjährige gewesen. Als sie dem Fremden vertraut hatte, der auf den elterlichen Hof gekommen war und aus ihr das gemacht hatte, was sie heute war. Dann war sie auf brutale Art und Weise erwachsen geworden. Sie hätte alles dafür gegeben, vor ihrer Bestimmung fortlaufen zu können. Die erstbeste
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