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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung
Autoren: Amanda Quick
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führen lassen wollt, Miss Dorring?«
    »Eine ausgezeichnete Idee, Mylord. Ich glaube, genau das werde ich tun. Danke, daß Ihr mich auf die einfachste Lösung für mein Dilemma hingewiesen habt.«
    »Unglücklicherweise ist da noch ein Punkt zu bedenken: Selbst wenn es Euch gelingen sollte, ein männliches Wesen zu finden, das wahnsinnig genug ist, Eure Forderungen zu akzeptieren, so habt Ihr doch keine gesetzliche Garantie, daß Euer Mann sich nach der Eheschließung an die Vereinbarungen hält.«
    Sophy betrachtete verlegen ihre Hände. Er hatte natürlich recht. »Nein, Mylord, ich wäre völlig abhängig vom Ehrgefühl meines Gatten.«
    »Seid gewarnt, Miss Dorring«, sagte Ravenwood mit leiser, bedrohlicher Stimme. »Selbst wenn ein Mann ein Gentleman in bezug auf seine Spielschulden oder in sportlichen Dingen ist, so ist er das meist nicht mehr, wenn es um Frauen geht.«
    Sophy wurde es eiskalt ums Herz. »Dann bleibt mir ja wohl keine andere Wahl, nicht wahr? Wenn dem so ist, werde ich es nie riskieren können zu heiraten.«
    »Ihr irrt Euch, Miss Dorring. Ihr habt Eure Wahl bereits getroffen, und jetzt müßt Ihr es riskieren. Ihr habt gesagt, Ihr wäret willens, mich zu heiraten, wenn ich Eure Forderungen akzeptiere. Also gut, ich stimme allen Bedingungen zu.«
    Sophy starrte ihn mit offenem Mund an. Ihr Puls raste. »Das werdet Ihr?«
    »Der Handel gilt.« Ravenwood nahm die Zügel fester, und der Hengst hob aufmerksam den Kopf. »Wir werden sobald wie mög-lich heiraten. Euer Großvater erwartet mich morgen um drei Uhr. Sagt ihm, ich möchte dann alles arrangieren. Nachdem es Euch und mir gelungen ist, uns unter vier Augen zu einigen, erwarte ich, daß Ihr den Mut habt, morgen auch zu Hause zu sein, wenn ich komme.«
    Sophy wußte nicht, wie ihr geschah. »Mylord, ich verstehe Euch nicht ganz. Seid Ihr Euch ganz sicher, daß Ihr mich zu diesen Bedingungen heiraten wollt?«
    Ravenwoods Lächeln war eisig. Seine grünen Augen funkelten boshaft. »Die wirkliche Frage, Sophy, ist, wie lange Ihr Eure Forderungen aufrechterhalten könnt, wenn Ihr mit der Realität, mein Eheweib zu sein, konfrontiert seid.«
    »Mylord, Euer Ehrenwort«, sagte Sophy ängstlich. »Ich muß darauf bestehen.«
    »Wenn Ihr ein Mann wärt, würde ich Euch fordern, weil Ihr es wagt, es in Frage zu stellen. Ihr habt mein Wort, Miss Dorring.«
    »Danke, Mylord. Ihr habt wirklich nichts dagegen, daß ich mein Geld so ausgeben werde, wie ich will?«
    »Sophy, Eure vierteljährliche Apanage von mir wird wesentlich höher sein als Euer gesamtes jährliches Einkommen«, sagte Ravenwood unumwunden. »Solange Ihr daraus Eure Rechnungen begleicht, werde ich Eure Ausgaben nicht in Frage stellen.«
    »Oh, ich verstehe. Und... meine Bücher?«
    »Ich werde schon irgendwie mit den hanebüchenen Vorstellungen fertig werden, die Ihr aus Euren Büchern bezieht. Ich werde ohne Zweifel von Zeit zu Zeit sehr verärgert sein, aber das gibt uns doch zumindest eine Basis für sehr interessante Diskussionen, hm? Die meisten Frauengespräche können einen Mann ja Gott weiß zu Tode langweilen.«
    »Ich werde versuchen, Euch nicht zu langweilen, Mylord. Ich möchte aber sichergehen, daß wir uns richtig verstanden haben. Ihr werdet nicht versuchen, mich das ganze Jahr über aufs Land zu verbannen?«
    »Ich werde Euch erlauben, mich nach London zu begleiten, wenn es konveniert, falls das wirklich Euer Wunsch ist.«
    »Ihr seid zu gütig, Mylord. Und meine... meine andere Forderung?«
    »Ah ja. Ich garantiere Euch, daß ich mich Euch nicht, äh... aufzwinge. Ich glaube, diese Forderung sollte zeitlich begrenzt werden. Schließlich und endlich ist es ja mein Hauptziel bei dieser ganzen Geschichte, einen Erben zu bekommen.«
    Sophy wurde sichtlich nervös. »Eine zeitliche Begrenzung?«
    »Wieviel Zeit denkt Ihr denn, werdet Ihr brauchen, um Euch an meinen Anblick zu gewöhnen?«
    »Sechs Monate?« sagte sie etwas kleinlaut.
    »Seid bitte nicht albern. Ich denke gar nicht daran, sechs Monate lang damit zu warten, meine Rechte geltend zu machen.«
    »Drei Monate?«
    Fast schien es, als wolle er das Gegenangebot ablehnen, aber dann überlegte er es sich doch in letzter Minute anders: »Na, schön. Drei Monate. Seht Ihr jetzt, wie einsichtig ich bin?«
    »Eure Großzügigkeit überwältigt mich, Mylord.«
    »Das sollte sie auch. Ich wette, Ihr findet keinen zweiten Mann, der bereit ist, so lange zu warten, ehe er darauf besteht, daß Ihr Euren Pflichten als Ehefrau
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