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Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Titel: Verfuehrung wie in 1001 Nacht
Autoren: Olivia Gates
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Schultern und brachten ihre helle Haut bezaubernd zur Geltung. Das Kleid aus schimmerndem Taft passte herrlich zu ihren dunklen Augen. Während das enge Oberteil die vollen Brüste und die fast unglaublich schlanke Taille betonte, fiel der feine Stoff des Rockteils in mehreren Lagen nach unten.
    Hingerissen betrachtete Amir das edle Gesicht mit den hohen Wangenknochen. Eine einzigartige Frau! Die Augen verrieten ebenso Intelligenz wie Empfindsamkeit. Ein sinnlicher Mund mit vollen Lippen …
    Was er sah, erschien Amir wie ein Wunder. Um alle zauberhaften Einzelheiten dieses ersten Eindrucks zu ergründen, hätte eine Stunde, ja ein Tag nicht genügt.
    „Guten Abend“, sagte Amir schließlich. „Wollen wir uns noch lange anschweigen?“ Dabei entging ihm nicht der raue Klang seiner Stimme – und ebenso wenig, wie sie davon erbebte.
    Aus ihren leidenschaftlichen Augen sprach Verwirrung. „Ich …, wir …“, begann sie.
    Amir spürte, wie glücklich ihn dieser Moment machte. „Ja genau, wir beide. Wir sollten uns unbedingt unterhalten. Erst dann glaube ich, dass dies kein Traum ist.“
    „Ich bin …, ich will nicht …“ Da ihr wieder kein vollständiger Satz gelang, zog sie leicht die Brauen zusammen – was sie in seinen Augen nur noch schöner machte.
    Obwohl sie nur diese wenigen Worte sprach, fiel Amir der volle und warme Klang ihrer Stimme auf, der vollendet zu dieser außergewöhnlichen Frau passte.
    „Worüber wollen wir also sprechen?“, fragte er. „Wenn erst der Anfang gemacht ist …“
    „Amir, ich …“
    Wieder sprach sie nicht weiter – und Amir setzte schier der Herzschlag aus. Wie wunderschön es sich anhörte, wenn sie seinen Namen flüsterte!
    Er berührte ihr Kinn und sah ihr in die seelenvollen dunklen Augen. Dann fragte er leise: „Kennen wir uns?“

2. KAPITEL
    Plötzlich begriff Johara: Er erkannte sie nicht!
    Wie auch?
    Vielleicht hatte er schon lange nicht mehr an sie gedacht. Und selbst wenn – sie sah inzwischen völlig anders aus als mit vierzehn.
    Das lag zum einen daran, dass sie zu den Frauen gehörte, die ihre volle Schönheit relativ spät entfalten, zum anderen am Einfluss ihrer Mutter.
    Damals in Zohayd hatte Jacqueline Nazaryan großen Wert auf ein dezentes Erscheinungsbild ihrer Tochter gelegt. Später hatte sie ihr den Grund dafür anvertraut: Johara hatte von ihr die hohe schlanke Gestalt und den hellen, fast strahlenden Teint geerbt – und vom Vater die vitale Erscheinung mit den dunklen Augen. Jacqueline wusste daher von vornherein, dass ihre Tochter einmal eine außergewöhnliche Schönheit werden würde: groß und schlank, mit guter Figur, blonden Haaren und intensiver Ausstrahlung.
    In Zohayd mit seinen dunkelhaarigen Menschen hätte man sie als Juwel gepriesen. Und das hätte mit ziemlicher Sicherheit zu Schwierigkeiten geführt. Viele, auch verbotene Wünsche hätten sich auf sie gerichtet, wenn sie ihre Attraktivität noch betont hätte.
    Jacqueline, die nach Frankreich zurückgekehrt war, hatte Johara und ihrem Vater solche Probleme erspart – indem die Tochter weiterhin unauffällig aussah und gar nicht den Wunsch verspürte, ihre Schönheit voll zur Geltung zu bringen.
    Später war Johara ebenfalls nach Frankreich gezogen. Dort hatten Jacqueline und ein paar ihrer Freundinnen, die wie sie in der Welt des Modedesigns zu Hause waren, Johara bei der Entwicklung ihres Typs geholfen.
    Mit ihrer Hilfe hatte Johara gelernt, ihre Vorzüge zu betonen.
    Als sie selbst erfolgreiche Modedesignerin und Geschäftsfrau geworden war, begriff sie, wie recht ihre Mutter gehabt hatte. Denn für viele Männer zählte nur das Äußere … Reichen und mächtigen Verehrern war es nur darum gegangen, sie ihrer Sammlung einzuverleiben. Aber Johara hatte sich ihnen mit Erfolg entzogen, ohne Ausnahme und ohne Folgen. In Zohayd wäre das nicht so einfach gewesen …
    Kein Wunder also, dass Amir sie nicht erkannte. Aus dem Entchen war ein stolzer Schwan geworden.
    Amir … Endlich stand er vor ihr – und betrachtete sie, ohne zu wissen, wer sie war. Das Leuchten in seinen Augen, die Freude, die sich darin ausdrückte, musste einen anderen Grund haben …
    Warum spielte ein Lächeln um seine Lippen? Weshalb neigte er ihr so freundlich den Kopf zu? Und wieso schien von seiner Hand an ihrem Kinn eine solche Hitze auszugehen? War es möglich, dass er …?
    „Natürlich wissen Sie, wer ich bin“, unterbrach Amir die Gedanken, die durch ihren Kopf jagten. Seine dunkle Mähne
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