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Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Titel: Verfuehrung im Palazzo des Prinzen
Autoren: Sarah Morgan
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sich einfach nur grässlich. Und daran war allein der Champagner schuld. Sie musste dringend einen neuen Schlachtplan entwerfen, aber dafür war sie nicht fit genug.
    Als sie in den tiefen Ledersitz des Luxusflitzers sank, überfiel sie plötzlich eine seltsame Mischung aus Trübsal und Scham, gewürzt mit einer Prise Enttäuschung. Dass sie nur zu zweit im Wagen saßen, trug auch nicht gerade zu ihrem Wohlbefinden bei.
    „Sie sind doch ein Prinz. Ich dachte immer, die wären nur mit einem Fahrer im gepanzerten Wagen unterwegs, inklusive einer Polizeieskorte im Schlepptau.“
    „Ich bin mein eigener Chauffeur.“ Der Motor startete mit einem dumpfen Grollen, und als Matteo aufs Gaspedal trat, sank Izzy noch tiefer in ihren Sitz. „Genau wie ich es bevorzuge, selbst für meine Sicherheit zu sorgen, da ich wenig Vertrauen in andere habe.“
    „Und seit wann gehört es zu Ihren Gewohnheiten, wildfremde Frauen zu entführen?“, fragte Izzy im Konversationston und sah voller Genugtuung, wie der Prinz das Steuer so fest umklammerte, dass seine Knöchel weiß wurden. Jetzt kam sie langsam wieder in Fahrt. „Und das auch noch gegen meinen Willen!“
    Ein sengender Seitenblick, und ihr Atem wurde knapp. Nervös rutschte sie auf ihrem Sitz hin und her, während Matteo den rasanten Sportwagen so sicher über die kurvenreichen Straßen lenkte, als führe er auf Schienen.
    „Fühlen Sie sich völlig frei, wegen meines schlechten Benehmens zu schmollen. Ich kann ein wenig Ruhe gebrauchen.“
    „Ich schmolle nie“, behauptete Izzy verstimmt und versank dann doch in tiefes Schweigen, um Matteo zu demonstrieren, wie wenig sie es schätzte, wenn man sich über sie lustig machte. Dabei hatte sie sich so darauf gefreut, ihrem Idol endlich einmal persönlich zu begegnen. Und was für Hoffnungen sie mit dieser einmaligen Chance verknüpft hatte! Nächtelang hatte sie an ihrem Song gefeilt und nonstop geübt, um ihren Vortrag zu perfektionieren. Und sie hatte ein Kleid ausgesucht, das sie wie einen echten Star aussehen ließ.
    Doch er hatte nur einen kurzen Blick auf sie geworfen und sofort sein Urteil gefällt, wie die anderen Partygäste auch. Alle sahen in ihr nur die naive, geltungssüchtige Tochter eines Exfußballstars, die auch musikalisch nichts zu bieten hatte.
    Schau mir ins Gesicht, das, was du siehst, das bin ich nicht …
    Die Textzeilen formten sich wie von allein in ihrem Kopf, mit einer eindringlichen Melodie, die Izzy trotz ihrer deprimierenden Erkenntnisse anrührte und begeisterte. Sie spürte die vertraute Erregung in sich aufsteigen, die sie immer überfiel, wenn Worte und Noten wie durch Magie zu einem Song zusammenwuchsen.
    Sieh ganz tief in mich hinein, was du jetzt siehst, will sich befrei’n …
    „Sie haben Ihrer Schwester den Abend ruiniert und können immer noch nicht aufhören zu singen?“
    Offenbar hatte sie unbewusst vor sich hingesummt. „Ich habe Allegra nicht den Abend ruiniert!“ Oder doch? Trotz des leichten Alkoholnebels erinnerte sie sich daran, dass ihre Halbschwester irgendwie seltsam gewesen war. Besorgnis und ein schlechtes Gewissen ließen sie ihr Handy zücken und eine SMS an Allegra schicken: Sorry.
    Dabei hätte sie selbst auch eine Entschuldigung von ihrer Familie verdient, so schlecht, wie diese sie behandelte! Nie nahmen sie sie ernst.
    Ich bin nicht, was du glaubst zu sehen, schau in mein Herz, du wirst verstehen …
    Aus Angst, sie könnte den Part vergessen, schloss Izzy rasch die Augen und summte die Textzeilen noch ein paar Mal vor sich hin, um sie besser in ihrem Gedächtnis zu speichern. Die Töne begannen sich mit dem Motorengeräusch zu einer eigenen Melodie zu vermischen und …
    Als Izzy aus ihrem Schlummer hochschreckte, durchfuhren sie gerade haarnadelförmige Serpentinen. „Ich bin wohl eingeschlafen“, stellte sie benommen fest.
    „ Non c’è problema , kein Problem. Sie haben endlich einmal eine Weile nicht gesprochen, eindeutig ein Fortschritt. Und da wir gerade beim Thema sind … auf keinen Fall dürfen Sie telefonieren, während wir zusammen sind.“
    „Jetzt wollen Sie mir auch noch vorschreiben …“
    „Sie sollen nur nicht Ihr eigenes Telefon benutzen“, erklärte Matteo mit erzwungener Geduld. „Wenn wir im Palazzo ankommen, können Sie über eine sichere Leitung anrufen, wen Sie wollen.“
    Insgeheim hatte Izzy längst für sich entschieden, dass an diesem verunglückten Partyabend nichts geschehen war, das sie mit irgendjemandem teilen
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