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Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Titel: Verfuehrung im Palazzo des Prinzen
Autoren: Sarah Morgan
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wäre es sogar angeraten, eine offizielle Entschuldigung in sämtlichen Medien zu veröffentlichen.“
    Aus den Augenwinkeln sah Matteo, dass Izzy wie schützend die Arme um den Oberkörper schlang, was wohl zu viel für das scharlachrote Kleid war, da schon wieder eine glitzernde Paillette absprang und auf dem wertvollen Aubusson-Teppich landete. Er schluckte trocken.
    „Die schreiben sowieso, was sie wollen, ob es wahr ist oder nicht …“, murmelte Izzy störrisch. „Mir ist es egal, und du bist doch sonst auch nicht so empfindlich.“
    „Inzwischen schon! Es wäre eine weitere peinliche Schlagzeile über die Jacksons, und damit Wasser auf die Mühlen derer, die ohnehin verächtlich auf unsere Familie herabsehen. Und diesmal wäre es besonders schlimm, weil auch das Königshaus davon betroffen ist. Die Verlobungsparty war dazu gedacht, unsere Familie der Bevölkerung von Santina vorzustellen, und dabei ging es in der Hauptsache um Alex und mich. Die Schlagzeile sollte lauten: Prinz findet seine große Liebe und nicht Gastfreundschaft wird im Burger-Imbiss größer geschrieben als im Palast von Santina .“
    Allegra warf Matteo einen um Verzeihung heischenden Blick zu, der verschwendet war, weil er lieber Izzy im Auge behielt, die inzwischen bedenklich schwankte.
    „Ich habe doch nur gesungen“, murmelte sie erstickt.
    „Die Band hat einen Sänger! Du hast ihn rücksichtslos aus dem Weg gestoßen und dir das Mikrofon gekrallt“, warf Allegra ihrer Schwester vor. „Du musst endlich mit dieser albernen Singerei aufhören und dir einen anständigen Job suchen!“
    „Singen ist auch ein Job.“
    „Singen ist ein Traum , damit kann man keine Miete bezahlen!“
    Der einzige Laut in dem holzvertäfelten Raum war jetzt das dumpfe Tick-Tack einer antiken Standuhr aus dem achtzehnten Jahrhundert.
    „Manchen Menschen gelingt es, ihren Traum wahr werden zu lassen“, sagte Izzy irgendwann so leise, dass Matteo sie kaum verstehen konnte.
    „Und wie vielen?“, erwiderte Allegra sarkastisch. „Einem unter Millionen? Hör endlich auf, dir etwas vorzumachen!“
    Tapfer schob Izzy das Kinn vor. „Es ist erst vorbei, wenn man aufgibt. Und ich werde meinen Traum nie aufgeben!“
    „Wach endlich auf, Izzy! Und wenn nicht, dann ruiniere meinetwegen dein Leben, aber bitte nicht meins.“
    Daraufhin starrte Izzy ihre Schwester an, als hätte Allegra sie geschlagen. „Ich reiße mich doch nicht darum, dass mich die Presse verfolgt“, flüsterte sie. Ihre Stimme klang wie brüchiges Glas, und Matteo musterte besorgt ihr starres Gesicht. Immer noch in den lächerlichen High Heels stand sie schwankend da wie eine wilde Mohnblume im Sommerwind.
    Besser, er übernahm jetzt die Kontrolle. „Überlassen Sie das mir“, wandte er sich an Allegra. „Ich werde das Problem lösen.“
    Der Frischverlobten war die Erleichterung deutlich anzusehen, doch Izzys Gesichtsausdruck wandelte sich von Elend zu Empörung. „Ich bin weder das noch ein Problem , das gelöst werden muss!“, giftete sie. „Ich kann mich sehr wohl um mich selbst kümmern! Und wenn es nur darum geht, dass ich den Paparazzi aus dem Weg bleiben soll, verspreche ich es hiermit hoch und heilig.“
    Plötzlich dachte Matteo an die drängende Bitte seines Bruders und dirigierte Allegra energisch in Richtung Tür. „Das ist Ihr Tag“, sagte er leise und nachdrücklich. „Die Presseaufmerksamkeit sollte allein Ihnen und Alex gelten, das wollen wir alle. Würde Ihre Schwester in ihr Hotel zurückkehren, ist es wahrscheinlich, dass man ihr dort auflauert, darum bringe ich sie in meinem Wagen von hier weg.“
    Noch während er sprach, dachte Matteo, dass es absolut verrückt war, sich länger als notwendig mit einer Frau zu belasten, die ihn jetzt schon nahezu um den Verstand brachte. Aber er hatte es seinem Bruder versprochen.
    „Mein Palazzo liegt oben auf einer Klippe, ist streng bewacht und uneinsehbar“, schloss er.
    „Hört sich perfekt an.“ Allegra gelang ein zaghaftes Lächeln. „Es wird Alex und mir die Chance geben … zusammen zu sein.“
    „Für mich hört es sich wie die Hölle an!“, protestierte Izzy aus dem Hintergrund. „Und wieso glauben Sie überhaupt, dass ich so einfach mit Ihnen gehe? Was soll das werden? Eine gewaltsame Entführung, oder werden wir beide den Rest unseres Lebens glücklich miteinander verbringen wie im richtigen Märchen?“
    Matteo ignorierte das Gezeter in seinem Rücken und drückte leicht Allegras kalte Finger.
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