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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht
Autoren: Amanda Quick
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umständlich ein kleines Notizbuch und einen Stift aus der Tasche. Er schaute Concordia an und räusperte sich nachdrücklich. »Und wer seid Ihr bitte, Ma’am?«
    Stoner sah zu, wie Ambrose Hannah in den Arm nahm und mit der anderen Hand Concordia fest an sich zog.
    »Erlaubt mir, Euch Miss Glade vorzustellen«, sagte er. »Sie ist die Lehrerin.«

44
    Später an diesem Abend versammelten sich alle in der Bibliothek. Ambrose schenkte Felix, Stoner und sich Brandy ein. Concordia akzeptierte ein Glas Sherry. Hannah, Phoebe, Edwina und Theodora mussten sich mit Tee bescheiden. Dante und Beatrice nahmen ihre gewohnten Plätze vor dem Kamin ein.
    Ambrose nahm sein Glas, baute sich hinter seinem
    Schreibtisch auf und trank einen großen Schluck. Er brauchte mehr als alle anderen in diesem Zimmer eine Stärkung. Er konnte den Gedanken kaum ertragen, dass er Concordia beinahe verloren hatte.
    Felix sah sie an. »Pratts Plan sah vor, Euch mit der Pfanne den Schädel einzuschlagen, während Ihr damit beschäftigt wart, die Kellertür zu öffnen, Miss Glade. Ihr wärt die Treppe hinuntergefallen und offiziell bei einem tragischen Unglück im Haus zu Tode gekommen. Nötigenfalls wäre die Pratt Euch auch hinuntergefolgt und hätte Euch mit einigen weiteren Schlägen erledigt. Sie hat nicht erwartet, dass es schwierig werden würde, Euch loszuwerden.«
    »Die Schule war ihr Reich«, erwiderte Concordia gelassen. »Sie hat es unangefochten regiert. Die Schülerinnen und die Angestellten hatten Angst vor ihr. Niemand hätte auch nur angedeutet, dass mein Tod kein Unfall gewesen sein könnte. Auf jeden Fall hätte es außer Hannah keine Zeugen gegeben, weil Pratt alle anderen in den Speisesaal am anderen Ende des Gebäudes geschickt hat.«
    »Wenn es Euch nichts ausmacht«, warf Ambrose ein und schwenkte den Brandy in seinem Glas, »würde ich jetzt gern von dem, was hätte passieren können, auf das zu sprechen kommen, was sich zugetragen hat. Ich bin immer noch dabei, mich von dem Schock der Ereignisse dieses Tages zu erholen. Niemand von uns ist mit den eisernen, widerstandsfähigen Nerven einer Lehrerin gesegnet, müsst Ihr wissen!«
    Stoner lachte glucksend. »Wohl wahr!«
    Felix lächelte, lehnte sich in seinem Lehnstuhl zurück und streckte seine Beine aus. »Pratt hat ihren Plan, Euch loszuwerden, Miss Glade, der Not gehorchend natürlich äußerst hastig, sozusagen in letzter Minute geschmiedet. Sie wusste, dass Ihr auf keinen Fall Hannah im Keller entdecken durftet, also musste sie etwas unternehmen. Ein Mord an Euch war riskant, aber angesichts der Erfolge ihrer Taktik bei den beiden vorherigen Gelegenheiten hatte sie keinen Grund anzunehmen, dass sie nicht auch ein drittes Mal greifen würde.«
    Phoebe schaute von ihrem Tee hoch. Ihre Augen hinter den Brillengläsern waren vor Staunen weit aufgerissen. »Miss Pratt hat zwei Menschen ermordet?«
    »Die Schwester meiner Klientin war ihr erstes Opfer«, sagte Ambrose. »Sie war eine von Larkins ...«, er fing Stoners warnenden Blick auf und schwenkte rasch um, »... sie war ein Bademädchen und zufällig auch eine, hm, enge Freundin von Alexander Larkin.«
    »Hat Miss Pratt sie deshalb umgebracht?«, wollte Hannah wissen.
    »Nun ...« Ambrose hielt inne und schaute Concordia an. Er wusste nicht genau, wie viele der unschönen Einzelheiten sie die Mädchen wissen lassen wollte.
    »Nach dem, was die jungen Damen durchgemacht haben«, nahm Concordia den Faden auf, »können sie gewiss auch einige offene Worte ertragen.« Sie wandte sich an die Mädchen. »Miss Pratt liebte Alexander Larkin. Sie trafen sich heimlich in verschwiegenen Zimmern von Larkins Häusern. Dann schöpfte sie den Verdacht, dass er für die Auktion eigene Pläne hatte. Aufgebracht stürmte sie eines Nachts in die Doncaster-Bäder, um ihn zur Rede zu stellen. Dort informierte er sie leichtsinnigerweise, dass er vorhatte, eine von Euch vieren zu ehelichen.«
    Die Mädchen zogen alle in derselben Manier angewidert die Nasen kraus.
    »Aber er war doch so alt!«, erklärte Phoebe.
    »Und er war ein blutrünstiger Krimineller«, setzte Hannah hinzu und erschauerte delikat. »Keiner von uns hätte ihn geheiratet oder einen anderen von diesen fürchterlichen Mitgiftjägern, die er zu seiner Auktion eingeladen hätte.«
    Einen Moment sagte niemand etwas. Ambrose schaute Felix und Stoner an und wusste, dass sie dasselbe dachten wie er. Die Mädchen wären von diesen widerlichen Männern, die sie gekauft hätten,
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