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Verführerische Unschuld

Verführerische Unschuld

Titel: Verführerische Unschuld
Autoren: Cathleen Galitz
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hierhergekommen, nur um wieder fortgeschickt zu werden. Für sie stand sehr viel mehr auf dem Spiel als nur ein Job. Es ging um ihre Selbstachtung.
    “Ich werde dir sagen, was du mit mir anfangen kannst”, konterte sie entschlossen. “Du kannst mich endlich meinen Job tun lassen!”
    Grant musste zugeben, dass Caitlyn Mut besaß. Er hatte eigentlich erwartet, dass sie zu den bewährten traditionellen weiblichen Waffen Zuflucht suchen und sich an der Brust ihres Vaters ausweinen und schmollen würde. Dass Caitlyn die Stirn hatte, sich gegen Paddy Flynn aufzulehnen, den Schrecken aller seiner Untergebenen, kam völlig unerwartet. Wenn auch widerwillig, so nötigte sie ihm doch Respekt ab.
    Er unterdrückte ein Lächeln, als er sich vorstellte, wie sie wohl auf die typisch männliche Bemerkung reagieren würde, dass sie wirklich wunderschön aussah, wenn sie wütend war. Fasziniert blieb sein Blick an ihrer Hand haften, die mit einem Medaillon spielte, das sie an einer Kette um den Hals trug. Grant fragte sich, ob es eine Art Talisman war, der sie vor Unglück schützen sollte. Und vor schwarzen Katzen und bösen Männern mit Schutzhelm …
    “Ich mache dir einen Vorschlag”, fuhr Caitlyn mit fester Stimme fort, offenbar immer noch entschlossen, ihren Willen durchzusetzen. “Ich biete dir meine Dienste einen ganzen Monat lang völlig umsonst an. Wenn ich mich als nutzlos erweise, werde ich ohne Widerspruch von der Bohrstelle verschwinden.”
    “Auf keinen Fall!”, explodierte Grant. Eine Alarmglocke schrillte in seinem Kopf. Er musste nur sehen, wie Paddy sich nachdenklich am Kinn kratzte, um zu begreifen, dass sich seine Hoffnung, diese Frau loszuwerden, in Luft aufzulösen begann. “Ich habe keine Zeit, den Babysitter für ein kleines College-Mädchen zu spielen, dessen Wissen über Ölbohrungen sich auf das beschränkt, was ein verstaubter alter Professor ihr auf einem Wochenendseminar beigebracht hat.” Egal, wie hübsch sie ist, fügte er innerlich hinzu.
    “Darum hat Sie auch keiner gebeten”, erwiderte sie hitzig, schloss die Finger um das Medaillon und wünschte sich, es wäre stattdessen der Hals dieses Kerls. “Außerdem denke ich nicht, dass Sie eine Wahl haben. Ob Sie es nun wollen oder nicht, Sie brauchen einen Geologen. Es wird eine Weile dauern, bevor Sie einen anderen finden. Warum lassen Sie mich nicht wenigstens bis dahin bleiben? Was haben Sie schon zu verlieren?” Ihre smaragdgrünen Augen funkelten Grant herausfordernd an.
    Außer meinen Seelenfrieden und die Freundschaft mit Ihrem Vater, die ich über alles andere auf der Welt schätze? dachte er. Aber laut sagte er nur: “Was ich zu verlieren habe? Meine Zeit, dieses Bohrfeld und meine körperliche Unversehrtheit, falls die Mannschaft beschließt, Sie könnten ihnen die einsamen Nächte versüßen.”
    Caitlyn erschauerte unwillkürlich. “Ich kann auf mich aufpassen”, sagte sie, machte sich aber nicht die Mühe, ihm zu erklären, dass sie während ihrer Zeit auf dem College einen Selbstverteidigungskurs absolviert hatte. Wenn es nötig sein sollte, wusste sie, wie man einen Mann außer Gefecht setzte.
    Grant verdrehte die Augen. “Da bin ich sicher. Bei einem Kaffeekränzchen oder einer Dichterlesung. Aber hier sind wir auf einem Bohrfeld, nicht in einer Bibliothek oder einem Büro. Hier können Sie sich nicht mit einem dicken Buch verteidigen oder dem vernichtenden Blick, den Sie zur Vollkommenheit beherrschen.”
    “Ich hätte besser Archäologie studieren sollen”, sagte Caitlyn wütend.
    Er hob verständnislos die Augenbrauen.
    “Dann würde ich besser mit Ihrem museumsreifen Machogehabe fertigwerden. Ich weiß zwar nicht, warum Sie so empfindlich auf meine Anwesenheit reagieren, aber mir scheint, Sie haben einfach nur Angst, ich könnte tatsächlich gut sein in meinem Beruf.”
    “Ich habe nur Angst”, unterbrach Grant sie, “dass Ihr Vater nicht in der Lage sein wird, seine Tochter fortzuschicken, wenn die Zeit kommt.”
    Paddy wollte gerade einwenden, dass er sehr wohl für sich selbst sprechen konnte, aber Caitlyn kam ihm zuvor.
    “Sie haben uns ja klargemacht, dass Sie derjenige sind, der hier die Leute engagiert. Wenn Sie in einem Monat nicht Ihre Meinung über mich geändert haben, werde ich mich Ihrer Entscheidung fügen. Mein Vater wird Ihnen nicht dazwischenfunken.”
    “Klingt mehr als fair, finde ich.” In Paddys Stimme schwang eindeutig Bewunderung mit.
    Grant stöhnte auf. “Mir gefällt das Ganze
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