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Verfuehrerische Naehe

Verfuehrerische Naehe

Titel: Verfuehrerische Naehe
Autoren: Bronwyn Jameson
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bekommen.”
    „Was denn sonst? Zum Beispiel deinen Bauch?” scherzte Chantal und hörte ihre Schwester wieder lachen.
    Nachdem sie sich verabschiedet hatten, hielt Chantal vor der ersten der drei Ampeln auf der Hauptstraße von Cliffton. Bei ihrem Glück heute würde sie bestimmt jedes Mal Rot bekommen. Der CD-Spieler schaltete auf die nächste Scheibe um, und das erinnerte sie an die CD, die sie in Quades Haus vergessen hatte. Großartig, sofern sie einen Vorwand brauchte, um ihren neuen Nachbarn zu besuchen.
    „Wenn du auf einen Sprung zu ihm gehst …” Wenn Julia wüsste, dachte Chantal.
    Sie hatte Quade keine einzige Frage gestellt, obwohl es so viel gab, was sie gern gewusst hätte. Und dabei ging es nicht um Julias Wunsch, seinen Garten neu anzulegen. Es waren vielmehr Fragen, die sie beschäftigten, seit sie von Quades bevorstehender Rückkehr gehört hatte.
    Zum Beispiel - was machte ein angesehener Wirtschaftsjurist wie er hier in der Provinz?
    Oder hatte Godfrey ihn gebeten, als Partner in die Firma einzusteigen?
    Die Antworten auf diese Fragen konnten durchaus starke Auswirkungen auf ihre eigene Karriere haben. Doch sie war kein unbeholfener Teenager mehr, sondern eine fünfundzwanzig Jahre alte Anwältin, die hart an sich gearbeitet hatte. Sie war über die Angst hinweg, nicht gut genug zu sein, und konzentrierte sich voll auf ihre Arbeit.
    Und daher blieb ihr nur eine Möglichkeit. Morgen musste sie auf einen Sprung nach Merindee gehen und eine Menge Fragen stellen.

2. KAPITEL
    Kurz nach ihrem Telefonat mit Julia bog Chantal auf den Parkplatz hinter den Büros von
    „Mitchell, Ainsfield und Butts” ein und fand - dem Himmel sei Dank! - sogar einen Platz für ihren Wagen. Vielleicht würde es ja doch noch ein netter Tag werden … Eine Wette würde sie darauf aber nicht abschließen.
    Schlüsselbund und Handy in der einen Hand, klemmte sie sich die Aktentasche unter den anderen Arm und stützte den Karton mit den Akten auf die Hüfte. Mit der anderen Hüfte drückte sie die Wagentür zu, eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen ihre Rundungen durchaus von Vorteil waren.
    Schwer beladen, wie sie war, schob sie sich an den dicht nebeneinander stehenden Wagen vorbei. Die Hintertür des Bürogebäudes öffnete sich gerade, als Chantal sie erreichte. Ja, das Glück schien ihr tatsächlich hold zu sein. Der Mann, der ihr die Tür aufhielt sowie Karton und Aktentasche abnahm und beides in ihr Büro trug, war Godfrey Butt höchstpersönlich.
    „Ganz schön schwer”, bemerkte er und stellte alles auf ihren Schreibtisch.
    „Das sind die Warner-Akten. Seit dem Gespräch mit Emily habe ich weitere Nachforschungen angestellt und …”
    „Gut, gut.”
    Chantal ärgerte sich zwar über die Unterbrechung, kam jedoch gar nicht zu Wort.
    „Und diese andere kleine Geschichte? Merindee ist doch für Cameron bereit, nehme ich an?”
    „Ja, völlig”, versicherte sie und rang sich ein Lächeln ab. „Ich war heute Vormittag selbst dort und habe Lebensmittel und Blumen hingebracht.”
    „Blumen? Das ist eine nette Idee. Cameron ist Ihnen bestimmt für alles sehr dankbar.”
    Davon war Chantal zwar nicht völlig überzeugt, aber wie sollte sie widersprechen, wenn Godfrey dermaßen zufrieden wirkte? Genau dafür hatte sie schließlich so hart in dem elenden Haus gearbeitet. „Haben Sie einen Moment Zeit, Sir? Ich würde gern mit Ihnen über Emily Warners Bedenken sprechen.”
    „Ich wollte gerade weggehen. Ist es dringend?”
    „Es ist wichtig.”
    „Ich meine, wie dringend? Heute, nächste Woche, diesen Monat?”
    „Diesen Monat”, räumte Chantal zögernd ein, „aber ich würde gern möglichst bald Ihre Meinung hören.”
    „Lynda soll nachsehen, wann nächste Woche ein Termin frei ist.” Er war schon fast an der Tür, als er noch ein Mal stehen blieb. „Spielen Sie, Chantal?”
    Ob sie spielte? Was denn? Erst als er einen Golfschlag andeutete, ahnte sie, worauf er hinauswollte. Richtig, heute war Freitag, der Tag, an dem sich ‘die Partner in der Anwaltskanzlei regelmäßig beim Golf mit wichtigen Leuten trafen.
    Chantal bekam Herzklopfen und sah sich schon mit den Partnern über den grünen Rasen schlendern. „Ich habe schon eine Weile nicht gespielt”, erwiderte sie vorsichtig und überlegte, wie weit sie von der Wahrheit abweichen durfte. „Ich fürchte, ich bin ein wenig eingerostet.
    „Nehmen Sie Unterricht. Der neue Lehrer im Country Club hat bei Doc Lucas wahre Wunder bewirkt. Sobald
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