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Verfuehren

Verfuehren

Titel: Verfuehren
Autoren: Felicity Heaton
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aufführen müsste und sie hatte auf keinen Fall erwartet, dass diese Vorstellung vor dem Mann stattfinden würde, der ihr Grund dafür war, dieses verrückte Unterfangen überhaupt erst zu unternehmen.
    „Ich dachte, es würde ein Interview geben. Meine Erzeugerin sagte, sie hätte ein Interview mit Callum gehabt.“ Ihre Stimme zitterte. Guter Gott, konnte sie sich noch schwächer und kraftloser anhören? Nimm dich zusammen oder diese ganze lächerliche Angelegenheit würde vorbei sein, bevor sie überhaupt begonnen hatte. So ein mächtiger Mann würde nichts mit einer schwachen Frau zu tun haben wollen. Sie nahm einen tiefen Atemzug und hielt ihn an, aber es tat nichts dazu, ihre wachsende Panik zu beruhigen.
    Antoine schnaubte wieder. „Wir haben das vielleicht vor achtzig Jahren so gemacht, aber so machen wir die Dinge heute. Also, fangt an.“
    Er zeigte in Richtung der Bühne. Victor sprang gehorsam darauf hinauf. Sera blieb wie auf der Stelle angewachsen auf dem roten Teppich stehen, zwischen der Bühne und der Stelle, wo Antoine in der Mitte der ersten Reihe saß, ihr Blick auf ihn geheftet. Die Kälte in seinen blassblauen Augen war unergründlich, aber darin und mit seinem Geruch vermischt, war wachsende Irritation. Wenn sie nicht bald etwas tat, würde er sie auf ihrem Hintern herausbefördern dafür, dass sie seine Zeit vergeudete.
    Sie konnte es tun. Sie würde es langsam angehen lassen und so tun, als wenn Victor Antoine wäre, und an einem neuen Plan arbeiten, während sie mitmachte. Wenn ihr das Glück hold war, konnte sie sich etwas ausdenken, bevor die Dinge zu weit gingen. Wie weit genau erwartete er, dass die Dinge gehen würden?
    Bevor sie fragen konnte, waren Victors Hände unter ihren Armen und sie war auf der Bühne. Ihre Knie versagten ihr beinahe, als er sie freigab und sie schwankte.
    Antoine seufzte wieder und erhöhte den Einsatz mit dem Reiben seines eleganten, geraden Nasenrückens.
    „Nicht sehr schlau, den Chef warten zu lassen“, flüsterte Victor ihr ins Ohr, sein kühler Atem ihren Nacken kitzelnd, und sie erschauderte.
    Er presste die gesamte Länge seines Körpers gegen ihre Rückseite und ihre Augen weiteten sich, als sich die harte Beule, vorne in seiner schwarzen Jeans, gegen ihren Hintern drückte. Himmel. Sie schluckte. Zitterte. Das passierte nicht wirklich. Antoine konnte unmöglich erwarten, dass sie mit diesem Mann vorspielen würde. Sie hatte ihn auf der Bühne gesehen, und die Art von Ausschweifungen, die er mit Frauen trieb und die Größe seines Teils mitbekommen. Er würde sie zerbrechen.
    Welche Alternative gab es? Entweder würde sie vorspielen, oder wie ein Feigling davonrennen und ihre Chance verlieren. Antoine würde sie nie mehr wieder ansehen. Teufel, sie würde ihn niemals wieder anschauen können. Sie hatte gesagt, sie würde alles tun, was nötig war, damit er ihr gehören würde, und sie konnte keinen Rückzieher machen, jetzt, da sich eine andere Herausforderung stellte.
    Sie war hergekommen, um Antoine zu verführen.
    Verführen würde sie ihn.
    Angst kroch durch sie hindurch, ihre augenblickliche Entschlossenheit und ihr Selbstvertrauen auslöschend.
    Sie war hierzu nicht bereit. Er würde sie auslachen.
    Antoine warf einen kritischen Blick auf sie und winkte dann Victor zu. Sie schrie auf, als er seine Hände auf ihre Taille legte und ihren Nacken beschnüffelte.
    „Komm schon, Süße, spiel mit Papa.“
    Widerlich. Es war schwer, dem Verlangen zu widerstehen, ihm den Ellbogen ihn den Magen zu hauen, und ihn gegen das Schienbein zu treten.
    „Aus deinen fünfzehn Minuten sind gerade zehn geworden, Sera. Vergeude ich hier meine Zeit?“, sagte Antoine und sie schüttelte ihren Kopf. Sie konnte es tun.
    Sie befreite sich von Victor und drehte sich zu ihm um. Er war hübsch, aber sie fühlte sich nicht zu ihm hingezogen. Wie sollte sie irgendetwas mit einem Mann tun, den sie nicht begehrte?
    „Ich bin sehr beschäftig, Sera. Fangt an.“
    Sie zuckte bei dem Wort zusammen und wünschte, Antoine würde aufhören, ihren Namen zu benutzen. Wann immer er von seiner Zunge rollte, in seinem exotisch gemischten Akzent, zuckte Feuer durch ihren Körper, ihr Blut erhitzend und sie wollte ihre Augen schließen und verruchte Dinge tun.
    Vielleicht musste sie ihn ihren Namen öfter sagen hören. Vielleicht würde sie, wenn er ihn immer wieder sagen würde, den Mut finden das zu tun, was nötig war.
    Zehn Minuten.
    Sogar das hörte sich wie eine Ewigkeit
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