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Verfuehren

Verfuehren

Titel: Verfuehren
Autoren: Felicity Heaton
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wirklich liebt und für immer an meiner Seite bleiben wird, beiseitelegen will ... du bist auch verloren, Bruder. Du bist so sehr davon überzeugt, dass deine Blutgier unbesiegbar ist, dass du den Fortschritt nicht siehst, den du gemacht hast.“ Antoine lockerte den Griff auf Snows Schultern und hob eine Hand an seine Wange, die Aufmerksamkeit seines Bruders auf sich haltend, damit er die Ehrlichkeit in seinen Augen sowohl sehen, als auch die Wahrheit in seinem Blut spüren konnte. „Du hast dich neulich nachts selbst wieder zurückgeholt. Lilah beruhigte dich und du wolltest Sera nicht verletzen. Du hast sie gern und das hat dich daran gehindert, ihnen wehzutun. Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht. Ich habe Sera gebissen und gemerkt, dass ich mich beherrschen konnte. Ich habe mich selbst zurückgehalten, weil ich sie gern habe und ich ihr nicht wehtun wollte.“
    Snows Lächeln wurde breiter. „Also gibst du zu, dass du sie gern hast?“
    Antoine seufzte und nickte. Er hätte wissen müssen, dass Snow in der Lage sein würde, ihm die Wahrheit zu entlocken, auf die eine oder andere Art.
    „Das tue ich. Sehr. Aber das gibt mir nur noch mehr Grund, meine Distanz zu wahren.“
    Snows Gesicht wurde lang und er schüttelte seinen Kopf. „Nein, es gibt dir Grund, dich ihr weiter zu nähern, nicht dich weiter zu entfernen. Ich habe eine bessere Wahrnehmung und mehr Kontrolle in der Gegenwart von Frauen. Du hast recht. Ich weiß, was Lilah Javier bedeutet und was Sera dir bedeutet und ich habe kein Verlangen danach, die zu verletzen, die ich liebe. Nicht noch einmal.“
    Antoine ließ seine Hand in Snows Nacken gleiten und hielt in fest. „Ich weiß. Es ist die Stärke deiner Emotionen, die dir etwas Kontrolle über die Blutgier gibt. Im Laufe der Zeit werden wir dich von deiner Sucht nach Blut entwöhnen und du wirst wieder gesund sein. Wir werden einen Weg finden, sie zu befriedigen und sie unter Kontrolle zu halten. Dir scheint es heute Abend gut zu gehen, und das freut mich.“
    „Ich habe beim Aufwachen gespeist, die gleiche, kleinere Menge, die ich in den letzten paar Tagen zu mir genommen habe, und es scheint zu funktionieren. Die Blutgier hat mich für würdig erachtet, einige Zeit als zurechnungsfähiger Mensch zu verbringen.“
    Es war so leicht dahergesagt, aber Antoine konnte den Schmerz seines Bruders spüren und die unterschwellige Angst. Er wusste in seinem Herzen, dass Snow nicht sterben wollte, genauso wie er nicht in seinem Zimmer eingesperrt leben wollte, zurückgezogen von der Welt. Er tat solche Dinge, weil er Angst davor hatte, dass die Dunkelheit ihn packen und er am Ende wieder die verletzen würde, die er liebte. Antoine konnte sich nicht vorstellen, was sein Bruder fühlte, wenn er alleine in seinem Zimmer saß, unfähig mit denen, die er gern hatte, zusammen zu sein, weil er vielleicht die Kontrolle verlieren würde, jede Nacht mit seiner Vergangenheit leben musste, die über ihm schwebte.
    „Antoine.“ Es war ein mahnender Ton in Snows Stimme, der Antoine ein Stirnrunzeln entzog. Snow guckte beiseite und seufzte. „Sera ist gut für dich. Vergiss das niemals.“
    Das hatte er nicht vor, aber warum beharrte Snow so sehr darauf, ihn daran zu erinnern, dass Sera seiner Zuneigung und Hingabe würdig war.
    „Snow?“ Antoines Stirnrunzeln wurde intensiver. „Was ist es, dass du mir nicht sagst?“
    Snow schloss seine Augen. „Anya kam ins Theater.“
    Antoine saß kerzengerade. „Was? Wann?“
    Er blinzelte schnell, unsicher, ob er auf diese Fragen wirklich die Antworten haben wollte. Er hatte Anya seit Jahrhunderten nicht gesehen. Er hatte so viel von ihr vergessen. Er konnte sich nicht an die Farbe ihrer Augen erinnern oder ihr Gesicht oder ihren Geruch. Sein Verstand und sein Herz waren jetzt voll mit Sera. Seras wunderschönes Lächeln, wenn sie ihn zum Lachen brachte, ihre waldgrünen Augen, und wie sie ihn anfunkelten, nachdem sie sich geliebt hatten, und die Art, wie ihr aschblondes Haar roch, wenn er nah bei ihr schlief, an ihren Rücken gekuschelt.
    Snow öffnete langsam seine Augen und fixierte ihn mit einem strengen Blick. „Behalte diese Gefühle, Antoine. Lass dich nicht wieder täuschen. Sera ist gut für dich. Ich kann es in dir fühlen. Du bist jetzt ein anderer Mensch. Du bist glücklicher, als ich dich jemals gesehen habe.“
    „Wann, Snow?“
    „Sie kam zu der Vorstellung, die du verpasst hast, um mit Sera zusammen zu sein. Ich bin froh, dass du nicht dort warst.
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