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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht
Autoren: C. C. Hunter
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wäre ihr egal gewesen, wie viel von ihrer Seele sie hätte geben müssen, um Ellie zu retten.
    Da fühlte sie es wieder – den Windstoß, als etwas an ihr vorbeischoss.
    Dieses Mal sah sie die glatten schwarzen Haare im Wind flattern. Auf jeden Fall ein Vampir.
    Aber keiner auf der Jagd.
    Della erschien an ihrer Seite und rannte im selben Tempo neben ihr her. Doch da sie ein Vampir war, bewegte sie sich viel geschmeidiger, so als würde sie nur locker joggen.
    »Was ist denn los?« Dellas schwarze Haare, die auf ihre asiatische Abstammung hindeuteten, wehten wie eine Fahne hinter ihr her.
    »Du bist los.« Kylie blieb abrupt stehen. »Ich hasse es, wenn du so an mir vorbeisaust und ich nicht weiß, dass du es bist. Das jagt mir jedes Mal einen Riesenschreck ein. Ich fühl mich dann immer wie … Beute oder so.«
    »Tja, Pech«, meinte Della auf ihre übliche patzige Art. »Entschuldige vielmals, dass ich mir Sorgen mache. Ich hab gehört, dass du wie eine Blöde gerannt bist und dachte, dich verfolgt jemand.«
    »Sorry. Mich hat niemand verfolgt.« Kylie schaute schnell zurück zum Waldrand. Sie wollen mich nur in den Wald locken und zwingen, mich ihnen zu stellen. Aber wer steckte dahinter, und warum wollten sie jemanden in den Wald locken? Ihr fiel nur Mario ein, aber sie konnte sich auch täuschen.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Della.
    Kylie wandte den Blick schnell vom Wald ab. »Nichts.«
    Della legte den Kopf schief, so als würde sie auf Kylies Herzschlag hören. Dann verdrehte sie die Augen. »Lügnerin. Du hast doch so was von die Hosen voll.«
    Kylie stöhnte auf. »Na gut, dann lüge ich eben. Und wenn ich Hosen anhätte, hätte ich mir wahrscheinlich schon reingemacht.«
    »Wow. Da hat aber jemand zauberhafte Laune heute. Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?«
    »Du.« Kylie erschrak über ihren eigenen scharfen Tonfall.
    Della grinste, als würde sie sich an Kylies Ärger erfreuen. Kylie lief weiter.
    »Wo ist denn eigentlich dein Schatten?«, rief ihr Della hinterher.
    »Keine Ahnung.« Kylies Blick fiel wieder auf den Waldrand, und die Versuchung war stärker denn je. Sie rannte los, den Pfad entlang. Sie trieb sich selbst an und blieb erst stehen, als sie bei ihrer Hütte angekommen war. Ihr Magen verkrampfte sich vor Anstrengung. Sie ließ sich erschöpft auf der Veranda nieder.
    »Also, was ist passiert?« Della – kein bisschen außer Puste – setzte sich neben Kylie auf die Holzdielen.
    Irgendwas im Wald ruft nach mir. Das klang doch völlig bescheuert. Kylie konnte das nicht sagen. Sie sah Della an. In den schwarzen Augen ihrer Mitbewohnerin lag echte Besorgnis, und Kylie hatte sofort ein schlechtes Gewissen.
    »Tut mir leid. Ich bin irgendwie mies drauf.«
    »Das kommt bei dir ja nicht oft vor«, meinte Della. »Ich glaub, ich find das ganz cool.«
    Kylie verdrehte die Augen. Dann schob sie ihre Bedenken beiseite und fragte ihre Freundin einfach: »Hast du schon mal was von Chamäleons gehört?«
    »Klar.«
    »Echt? Was weißt du über sie?«
    »Das sind so Eidechsen, die ihre Farbe verändern können. Chan meint, dass sie gar nicht so schlecht schmecken. In Hawaii verkaufen die Vampire angeblich ihr Blut. Es soll so gut sein wie 0-negativ.«
    »Nein …« Kylie zog ihre Knie an und umschlang sie mit den Armen.
    »Nein, was?«
    »Ich meine … Chamäleons als eine Art Übernatürlicher?«
    »Eine übernatürliche Eidechse?« Della lachte los.
    Kylie sprang gekränkt auf.
    »Hey.« Della war mit einem Satz auf den Beinen. »Was ist denn los mit dir?«
    Kylie riss die Tür zur Hütte auf und drehte sich dann wieder zu Della um. »Alles ist los.«
    »Geht es um Ellie?« Dellas Stimme klang plötzlich rau.
    Kylie wurde das Herz schwer. »Ja, es geht um Ellie. Und darum, dass ich ein Chamäleon bin. Um alles einfach.«
    »Du bist eine Eidechse?« Der ernste Ausdruck verschwand aus Dellas Gesicht und sie grinste wieder.
    Kylie stürmte durch die Tür und wirbelte dann noch einmal herum. »Ja genau, du bist ein Vampir, und ich bin eine Eidechse. Also, komm verdammt nochmal damit klar.«
    Dellas Grinsen erlosch. »Hast du was geraucht? Jetzt mal ehrlich, langsam glaube ich, du bist doch ein Werwolf. Diese schnippische Art ist normalerweise ein sicheres Zeichen.«
    »Und Vampire sind nicht schnippisch, ja?« Kylie verdrehte die Augen.
    »Nö, wir sind einfach nur launisch. Schnippisch und launisch sind zwei völlig verschiedene Dinge.« Della betrat die Hütte. Kylie wusste,
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