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Verfluchter Bastard! (German Edition)

Verfluchter Bastard! (German Edition)

Titel: Verfluchter Bastard! (German Edition)
Autoren: Barbara Winter
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und hüpfte wild schreiend um ihn herum. Ihr Haar, ihr
Gesicht, ihre Kleidung – alles war mit brauner Schmiere überzogen.
Verzweifelt rieb sich die Hühnermagd die brennenden Augen und schrie
dabei wie am Spieß.
    Lorn
sah an sich herunter. Auch er war über und über mit der braunen
Matsche bedeckt. Er fasste kurz hinein und hielt sich einen Finger an
die Nase. Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse bei dem Gestank,
der ihm in die Nase stach und ihm nur allzu bekannt vorkam.
    Er
war über und über mit Schafdung bedeckt. Stark verflüssigt zwar,
aber das Zeug floss in jede Körperritze und stank fürchterlich.
    Wutentbrannt
schaute Lorn nach oben. Er wußte genau, wem er diese
Riesenschweinerei zu verdanken hatte. Doch der Platz, an dem bis vor
kurzem noch zwei grüne Augen wütend herabgefunkelt hatten - war
leer. Stattdessen schaukelte dort - an einem dünnen Ast hängend -
ein kleiner Eimer leise quietschend vor sich hin.
    Hastig
schaute sich Lorn nach allen Seiten um, um diesem kleinen, mißratenen
Satansbraten noch habhaft zu werden. Doch von dem durchtriebenen
Luder war weit und breit nichts mehr zu sehen.
    Wutentbrannt
stand Lorn auf und strich sich den flüssigen Schafdung vom
halbnackten Körper. Bis zum nächsten Wasserloch waren es mehrere
Minuten Marsch. Er konnte nur hoffen, dass ihn niemand sehen würde.
Ansonsten würde er auf Monate hinaus das Gespött der Leute sein.
    Betroffen
schaute er zu Heather hinüber, die mittlerweile wieder aus den Augen
sehen konnte und den sinnlosen Versuch unternahm ihre völlig
verdreckte Kleidung zu reinigen. Heather hatte den größten Teil der
stinkenden Brühe abbekommen. Als Lorn den Versuch unternahm, sich
für das Mißgeschick zu entschuldigen und an ihrer Kleidung zu
nesteln begann, schlug sie ihm hart auf die Finger, warf ihm einen
vernichtenden Blick zu, bevor sie sich wortlos umdrehte und grimmig
davon stapfte. Er hatte sie nie wieder gesehen.

Kapitel
2

    In
den nächsten Tagen wartete Lorn natürlich vergeblich auf eine
Möglichkeit, es dem kleinen misratenen Luder heimzuzahlen. So sehr
er auch nach ihr suchte: Cathy McKinley schien wie vom Erdboden
verschluckt. Doch Lorn war keinesfalls bereit, diesen bösen Streich
auf sich sitzen zu lassen. Seine Wut auf das misratene Gör wurde mit
jedem Tag, den sie verschwunden blieb, größer.
    Zumindest
etwas Gutes hatte seine Suche nach ihr: Er erfuhr so ziemlich alles
über diese hinterlistige, kleine Ratte.
    Cathy
McKinley war kein unbeschriebenes Blatt in dem kleinen Dorf, namens
Thornhill, das unweit von Blackwell Castle lag.
    Ihr
Vater, der völlig verarmte Clanführer Charles McKinley, hatte sich
wieder einmal wegen Geldmangels bei den Blackwells als Lehensmann
verdingt. Seine beiden Kinder, Euan und Cathy, brachte der Witwer
dabei immer wieder bei wechselnden Bauernfamilien unter, die sich
mehr schlecht als recht um die beiden kümmerten. Einzig der alte
Pastor der Gemeinde nahm sich hin und wieder der beiden an, und
sorgte dafür, dass sie als Adelskinder zumindest lesen und schreiben
lernten.
    Sobald
Euan alt genug war, verdingte ihn sein Vater Charles ebenfalls als
Gefolgsmann bei den Blackwells, während Cathy, die vier Jahre jünger
war, bei einer der vielen Bauernfamilien zurückblieb.
    Von
der kleinen McKinley-Göre wusste im Dorf niemand Gutes zu berichten.
Ganz offen machten die Dorfbewohner ihrem Frust über Cathy und ihre
beiden ebenso mißratenen Freunde, die hinkende Jezebel und den
stummen Isaac, Luft. Jeder warnte Lorn vor diesem üblen Dreigespann
das log, betrog und ständig Essen stahl. Alle drei seien durch und
durch verkommen. Die Schlimmste von allen sei jedoch die kleine
McKinley, vor deren hinterhältiger Schläue man sich besonders in
Acht nehmen müsse. Einzig der Dorfgeistliche fand lobende Worte für
Cathy McKinley und deren überaus wachen Geist.
    Lorn
sah ein, dass es keinen Sinn machte, dem verlotterten Luder weiter
nachzustellen. Das Gör war mit allen Wassern gewaschen und kannte
vermutlich jedes Schlupfloch zwischen hier und Flander Moss.
    Obendrein
hatte Lorn plötzlich ein viel größeres Problem am Hals, das ihn
Cathy McKinley vorerst vergessen machte. Sein Vater hatte ihm aus
heiterem Himmel eröffnet, dass er in vierzehn Tagen heiraten würde,
und zwar die einzige Tochter des mächtigen Nachbarclans, Rose
McLeod.
    Bei
dem Gedanken an Heirat und den Verpflichtungen, die ihm daraus
erwuchsen, verspürte Lorn nur einen einzigen Impuls: Flucht. Nichts
lag ihm ferner,
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