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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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Augen und rollte sich so herum, dass er sie ansehen konnte. Seine leuchtend blauen Augen durchbohrten sie voller Hass. Ein Sprühregen aus Speichel regnete auf sie nieder, als er sie anschrie, und er lallte so stark, dass er kaum zu verstehen war.
    »Joe?«, sagte sie sanft. »Ich bin’s, Dr. Lipton. Melanie.«
    Nichts. Keine Veränderung.
    Sie griff unter den Tisch und drückte auf den Knopf, der den Stahlring um seinen Hals öffnete.
    Die schwere Metallklammer sprang auf.
    Sofort riss Joe den Kopf hoch und schnappte nach ihr wie ein wildes Tier.
    »Joe.« Der Kloß in ihrem Hals war so groß, dass sie Mühe mit dem Sprechen hatte. »Es ist alles in Ordnung, Joe. Du bist in Sicherheit. Cliff ist auch hier. Und Bastien. Wir bringen dich nach Hause.«
    Er fing an, seinen Kopf wieder und wieder gegen den Stahltisch zu schlagen. Seine Arme und Beine zuckten. Bei jeder Bewegung schnitten die Stahlfesseln tiefer in sein Fleisch.
    Melanie griff in ihre Gesäßtasche und holte einen der beiden Autoinjektoren mit einer passenden Dosis für einen Vampir heraus. Sie zog die gelbe Verschlusskappe ab.
    »Alles wird gut«, log sie und drückte den Injektor gegen seine Schulter.
    Die Bewegungen des Vampirs wurden langsamer. Sein Kopf sackte nach hinten, die Muskeln entspannten sich.
    Sie streichelte ihm über das zerzauste blonde Haar und sah ihm in die brennenden Augen. »Du bist jetzt unter Freunden.«
    Seine Augenlider wurden schwer und schlossen sich.
    Sie ging um den Tisch herum und drückte die Knöpfe auf der anderen Seite. Bastien, der Cliff in den Armen trug, tauchte im Türrahmen auf.
    Als sich ihre Blicke trafen, schluchzte sie. Sie wussten, was der nächste Tag bringen würde.

18
    Während sich die Unsterblichen, ihre Sekundanten und der Chef des Netzwerks um Davids beeindruckenden Esszimmertisch sammelten, waren sie in angeregte Gespräche vertieft. Seth und David nahmen ihre üblichen Plätze an den Kopfenden der Tafel ein. Die anderen verteilten sich auf die Stühle an den Längsseiten des Tisches.
    Bastien fand sich zwischen Melanie und Richart wieder, während Richarts Geschwister ihm gegenübersaßen.
    Es war fast ein Monat vergangen, seit sie Emrys’ Anwesen angegriffen hatten, dennoch kam es ihm vor, als läge es nur wenige Tage zurück. Die Zeit dazwischen war wie eine Achterbahnfahrt gewesen, voller Höhen und Tiefen, sodass Bastien inzwischen das Gefühl hatte, dass er nichts in seinem Leben wirklich unter Kontrolle hatte.
    Für Joe hatten sie nichts mehr tun können. Melanie hatte versucht, zu ihm durchzudringen … sie hatte es so sehr versucht, das es Bastien fast das Herz gebrochen hätte. Gleichzeitig liebte er sie dafür nur noch mehr. Aber der junge Vampir war verloren gewesen und seine geistige Gesundheit vollständig von dem Virus zerstört worden.
    In Übereinstimmung mit Joes mündlichem Testament, das er bei seinem Einzug in das Hauptquartier gemacht hatte, war der junge Vampir zuerst betäubt worden, danach hatte Melanie ihn ausbluten lassen. Vollständig. Und er war … fort. Einfach so. Es gab nicht einmal etwas, das sie hätten begraben können.
    Dr. Whetsman hatte verzweifelt nach Argumenten gesucht, um Chris davon zu überzeugen, dass sie Joes Testament ignorierten und die Organe und das Gehirn des Vampirs entnahmen, um sie zu studieren.
    Aber Chris hatte nicht nachgegeben.
    Danach hatte Bastien seinen Widerstand gegen den Netzwerkchef aufgegeben.
    Endlich hatten die beiden eine gemeinsame Grundlage gefunden. Chris hatte seine Kontakte verloren. Bastien hatte seine Freunde verloren. Und beide gaben sich die Schuld dafür.
    Cliff hingegen hatte sich wieder erholt. Bastien hätte das nicht für möglich gehalten, ebenso wenig wie Melanie. Erstaunlicherweise gelang es Cliff immer noch, den Wahnsinn zurückzudrängen, dem seine beiden Freunde zum Opfer gefallen waren. Er verbrachte viel Zeit mit Stuart, der jeden Tag nach neuen Wegen suchte, um wiedergutzumachen, dass die Söldner dank seiner unfreiwilligen Hilfe das Hauptquartier hatten angreifen können.
    Unzählige Servierplatten mit leckeren Speisen wurden am Tisch weitergereicht. Die köstlichen Gerüche, die in der Luft hingen, ließen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Sie tranken Wasser, Tee und prickelnden Grapefruitsaft. Sie lachten zusammen und neckten sich gegenseitig.
    Melanie legte die Hand auf Bastiens Oberschenkel.
    Er sah sie an.
    »Alles in Ordnung?«, wollte sie wissen.
    Er nickte, nahm ihre Hand und führte sie an

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