Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfault 2 xinxii

Verfault 2 xinxii

Titel: Verfault 2 xinxii
Autoren: Sean Beckz
Vom Netzwerk:
le­sen zu kön­nen, denn plötz­lich sprang sie aus dem Bett und stell­te sich schüt­zend vor den Se­kre­tär. »Wage es bloß nicht, du ver­damm­ter Hu­ren­sohn. Dies ist jetzt mein Gold und bleibt wo es ist!« Sie öff­ne­te weit den Mund und woll­te ver­mut­lich ge­ra­de nach Win­ston ru­fen, als mei­ne Hän­de schon ihre Keh­le um­schlos­sen.
    Er­schrocken blick­te sie mich an und röchel­te et­was, das wie das Hus­ten ei­nes Lun­gen­kran­ken klang. Ich drück­te fes­ter zu und sie be­gann aus Lei­bes­kräf­ten zu tre­ten und schla­gen, aber ich war stark. Schlank, aber nur aus Mus­keln beste­hend, die ich der end­lo­sen Placke­rei zu ver­dan­ken hat­te. Ich ließ nicht los und ihr Ge­sicht färb­te sich erst röt­lich, dann wur­de es blas­ser. Ihre Schlä­ge ver­lo­ren an Kraft und ich ver­stärk­te wie von Sin­nen noch­mals den Druck mei­ner Hän­de. Mei­nen Dau­men drück­te auf ih­ren Kehl­kopf und plötz­lich knack­te es, als wäre ein mor­scher Ast zer­bro­chen. Der Wi­der­stand un­ter mei­nem Dau­men war nach hin­ten ge­wi­chen und ihre Ge­gen­wehr hör­te schlag­ar­tig auf. Ihre to­ten Au­gen starr­ten mich aus­drucks­los an. Ich hat­te sie um­ge­bracht!
    Ich ließ los und sie sack­te in sich zu­sam­men. Vol­ler Pa­nik griff ich in die Schub­la­de, nahm das Nug­get und zog mich an. Ich be­eil­te mich und ver­such­te so ge­räusch­los wie mög­lich aus dem Zim­mer zu kom­men und stand nach ei­ni­gen Se­kun­den im Flur. Von un­ten dran­gen die Klän­ge des Kla­vier­spie­lers und ein Kon­zert zahl­lo­ser Stim­men nach oben und ich sah gute Chan­cen in dem Tru­bel ein­fach ver­schwin­den zu kön­nen. Aber dem war nicht so! Auf dem Weg zur Trep­pe kam mir plötz­lich Win­ston ent­ge­gen, der mich fra­gend an­sah: »Wo ist Lil­ly?« Er war min­des­tens 1,90 Me­ter groß und wog locker 120 kg. Auf eine Ant­wort war­tend, schob er sei­nen auf dem Stier­nacken sit­zen­den Kopf nach vor­ne. Es gab nur die­sen einen Weg zur Trep­pe und hin­ter mir kei­nen Aus­gang. Ich blick­te mich um und Win­ston wie­der­hol­te laut­stark sei­ne Fra­ge: »Wo zur Höl­le ist Lil­ly?«
    Ich stot­ter­te vor mich hin, dass sie schla­fen wür­de, aber Win­ston glaub­te mir kein Wort: »Kein Kun­de ver­lässt hier ohne Dame das Zim­mer! Das gab es noch nie! Wo ist sie also?« Ich kam gar nicht dazu zu ant­wor­ten, denn sei­ne rech­te Faust schlug mit vol­ler Wucht von un­ten an mein Kinn ein und ließ mich stür­zen. Als nächs­ten trat er mir mit bra­chia­ler Kraft in den Ma­gen und ich blieb ge­krümmt vor Schmer­zen lie­gen. Win­ston lief zu Lil­lys Zim­mer und ich hör­te ihn nur noch schrei­en: »Du Hu­ren­sohn! Du ver­damm­ter Hu­ren­sohn! Du Schwein! Du Schwein!« Er kam zu­rück und trat mir im­mer wie­der flu­chend in den Ma­gen, bis ich schließ­lich das Be­wusst­sein ver­lor.
    Ich kam erst in die­ser Zel­le hier wie­der zu mir und wun­der­te mich nur an­fangs, dass ich nicht ge­lyncht wor­den war. Aber so dumm war Win­ston nicht, dass er we­gen ei­ner Hure selbst am Gal­gen en­den soll­te. Mir fehl­ten ei­ni­ge Zäh­ne, ich konn­te mich vor Schmer­zen kaum be­we­gen und lag auf dem Bo­den die­ser klei­nen Zel­le. Die Ver­hand­lung fand 5 Tage später statt und dau­er­te ge­ra­de einen Tag. Tod durch den Strang lau­te­te das Ur­teil und ich wur­de wie­der ins Kitt­chen ge­bracht. In Skag­way ließ man sich nicht allzu viel Zeit mit Hin­rich­tun­gen, von de­nen es im­mer reich­lich gab. Zu­meist al­ler­dings we­gen Dieb­stahl. Nun war ich an der Rei­he und ich ver­trau­te auf Gott und sein wei­ses Ur­teil nach die­sem Le­ben. Was blieb mir auch sonst noch?
    Im Ge­fäng­nis war es eis­kalt und ich fror be­son­ders an den Füßen und Fin­gern. Mei­ne Ze­hen wa­ren längst blau und ich spür­te sie kaum noch. Im­mer wenn ich sie be­we­gen woll­te, ver­setzte es mir einen hef­ti­gen Stich und ich fühl­te erst nach ei­ni­gen Se­kun­den schmerzvoll das Blut in ih­nen zir­ku­lie­ren. Die alte Decke, die ich mir um­ge­wickelt hat­te, be­saß mehr Löcher als mein Gold­wasch­sieb und wärm­te­fast gar nicht. Zwei Tage blie­ben mir, dann war­te­te der Gal­gen auf mich. Soll­te ich mich da über die Decke auf­re­gen? Si­cher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher