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Verfault 2 xinxii

Verfault 2 xinxii

Titel: Verfault 2 xinxii
Autoren: Sean Beckz
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die näs­sen­den Wun­den ih­res rech­ten Beins. Sie schrie in solch  schril­lem Ton auf, dass sie ein Wein­glas zum Bers­ten ge­bracht hät­te, und warf sich hin und her auf ih­rem Bett. Die Ton­fre­quenz än­der­te sich bald und aus dem grel­len Schrei, wur­de ein Jam­mern, dass wie das Kla­gen ei­nes Wel­pen klang. Dazu ge­sell­ten sich rot­zen­de Töne, die in der Nase ih­ren Ur­sprung fan­den. Es war er­bärm­lich und der ko­gni­ti­ve Teil mei­nes Ge­hirns teil­te mir mit, dass ich Mit­leid ha­ben soll­te. Es fühl­te sich an wie in mei­ner Ju­gend, als ich ein Meer­schwein­chen schor und es dann von tau­sen­den Mücken leer­sau­gen ließ. Auch da­mals woll­te ich Mit­leid emp­fin­den, wie es mir mein Den­ken vor­schlug, aber es ge­lang nicht. Ge­nau wie jetzt! Ich schob die­se Ge­dan­ken ganz weit von mir, denn sie be­hag­ten mir nicht. Es war an der Zeit end­lich wei­terzu­ma­chen, denn das Wo­chen­en­de ver­flog er­fah­rungs­ge­mäß schnel­ler, als man dach­te.
    Ich ging zum Edel­stahl­schrank und hol­te den Kne­bel aus der Schub­la­de, auf den ich lie­bend ger­ne ver­zich­tet hät­te, aber er ließ sich nicht ver­mei­den. Ich hat­te die­sen Mund­k­ne­bel in ei­nem Ver­sand­haus für Sex­spiel­zeug er­stan­den und er leis­te­te bes­se­re Diens­te als das Stück Stoff, dass ich zu­vor ver­wen­det hat­te. Er Be­stand aus zwei Le­der­rie­men, wo­von ei­ner un­ter dem Kinn und der an­de­re um den Kopf ge­schnallt wur­den. Vor­ne war ein ro­ter, fle­xibler Gum­mi­ball be­fes­tigt, den ich Re­bec­ca jetzt in den Mund stopf­te, nach­dem ich Sab­ber und Rotz mit ei­nem nas­sen Tuch fort­ge­wischt hat­te. Sie wehr­te sich über­haupt nicht da­ge­gen, son­dern schluch­zte nur lei­se vor sich hin und ließ es ge­sche­hen. Ich ent­fern­te die Ket­ten vom Bett­ge­s­tell und führ­te mein Mo­del zur Mas­sa­ge­lie­ge, auf die sie sich bäuch­lings le­gen muss­te. Ich griff nach ih­ren Hän­den und spür­te einen Hauch von auf­müp­fi­gem Wi­der­stand, aber da hat­te ich ihr auch schon die Hand­schel­len un­ter­halb der Lie­ge an­ge­legt, so­dass sie nicht flie­hen konn­te. Ihre Füße ket­te­te ich an das Ge­stell der Lie­ge und end­lich konn­te ich mei­ne Ar­beit fort­set­zen. Das ein oder an­de­re Grun­zen drang noch durch den Kne­bel zu mir vor, aber ich igno­rier­te es und hol­te mein Ar­beits­ma­te­ri­al.
    Ich leg­te mir al­les, das ich brauch­te auf den klei­nen Me­tall­tisch ne­ben mir, und be­rei­te­te die Far­ben in ih­ren win­zi­gen Be­chern vor, die ich mit Va­se­li­ne am Tisch fest­kleb­te. Als Mo­tiv hat­te ich mir die strei­ten­den Els­tern aus­ge­sucht und die­se woll­te ich in sur­rea­lis­ti­schen Far­ben dars­tel­len. Ich druck­te die Um­ris­se auf die spe­zi­el­le Tat­too-Fo­lie und leg­te sie dann auf Re­bec­cas Rücken, wo die Tin­te des Druckers einen Ab­druck er­zeug­te. Nun be­fan­den sich die Um­ris­se auf ih­rem Rücken und ich konn­te an­fan­gen, mit schwar­zer Tin­te die Li­ni­en zu täto­wie­ren. Das Re­sul­tat wür­de toll aus­se­hen und vol­ler Ta­ten­drang be­tätig­te ich den Fuß­schal­ter mei­ner Dra­gon­fly. Das be­ru­hi­gen­de lei­se Ge­räusch der Ma­schi­ne drang durch den Raum und klang wie das Sum­men tau­sen­der Ho­nig­bie­nen. End­lich konn­te es los­ge­hen und ich fühl­te einen Rausch, der mich mei­ne Um­ge­bung völ­lig ver­ges­sen ließ. Ich zog die ers­ten Li­ni­en an der Vor­la­ge und so ging es wei­ter. Ge­le­gent­lich zuck­te Bec­ca zu­sam­men, aber die­sen Schmerz muss­te sie aus­hal­ten.
    Die Els­tern nah­men bald dar­auf Ge­stalt an und die Au­ßen­li­ni­en wa­ren fast fer­tig, als ich eine Pau­se ein­leg­te. Ich hat­te die Zeit völ­lig ver­ges­sen und frag­te Bec­ca, ob sie et­was trin­ken wol­le. Sie ant­wor­te­te nicht und ich wie­der­hol­te die Fra­ge et­was lau­ter: »Bec­ca! Möch­test Du et­was trin­ken?« Kei­ne Ant­wort, kein Zucken, kei­ne Be­we­gung. »Nun habe Dich doch nicht so. Es tut mir leid, dass ich Dir das Des­in­fek­ti­ons­mit­tel übers Bein ge­schüt­tet habe! Jetzt ist wie­der gut, OK?«
    Sie gab im­mer noch kei­ne Re­gung von sich und ich ging ans Kopf­en­de der
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