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Verfault 2 xinxii

Verfault 2 xinxii

Titel: Verfault 2 xinxii
Autoren: Sean Beckz
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zufrie­den war. Es war schließ­lich erst mein zwei­tes Tat­too auf mensch­li­cher Haut und da muss­te man Ab­stri­che ma­chen. Als ich mich mei­nem Mo­del -ihr Name war Re­bec­ca- lang­sam näher­te, wur­de sie wach und zog sich blitzschnell, wie eine ängst­li­che Kat­ze, die man in die Ecke ge­drängt hat, bis zur Wand zu­rück. Sie zog die Bei­ne wie zum Schut­ze an und be­deck­te ihre Brüs­te mit den Hän­den. Gleich wür­de das Kätz­chen zu fau­chen be­gin­nen.
    »Du ver­damm­te Mist­sau!«, wa­ren ihre ers­ten, nicht ge­ra­de schmei­chel­haf­ten, Wor­te, die sie mir ent­ge­gen­brüll­te, »lass mich end­lich frei, Du Ir­rer!«
    Ich führ­te mei­nen Zei­ge­fin­ger zum Mund und lächel­te: »Pssst, Bec­ca. Ich habe Dir Früh­stück ge­bracht. Willst Du nicht...?«, wei­ter kam ich nicht.
    »Ich schei­ße auf Dein Früh­stück! Lass mich raus hier! Lass mich ein­fach raus!«
     
    Ich schüt­tel­te den Kopf: »Aber, aber. Wir sind doch noch gar nicht fer­tig. Heu­te ist Dein Rücken an der Rei­he und ich habe ein wun­der­schö­nes Mo­tiv für ihn. «
    Sie schrie nun so laut und hys­te­risch, dass es klang, als woll­te ihr zu­letzt her­aus­ge­ru­fe­nes Wort das ers­te noch über­ho­len: »Ich bin fer­tig, Du Schwein! Fix und fer­tig! Schau mich doch  an. Du hast mich völ­lig ents­tellt.« Ihre Au­gen wur­den gla­sig und gleich wür­de sie be­gin­nen vor Selbst­mit­leid zu wei­nen. Sie war un­dank­bar, da ich mich sehr um sie be­müh­te und sie dies gar nicht zu schät­zen wuss­te.
    »Weißt Du ei­gent­lich, wie viel Zeit und Mühe es mich kos­tet, Dei­nen Kör­per zu ver­schö­nern? Ich ma­che ein Kunst­werk aus Dir und Du schreist hier rum. Du bist un­ge­recht, mein Kind!«
    Nun lach­te sie, aber es klang eher pa­nisch als freu­dig: »Ver­schö­nern? Ver­schö­nern? Ich sehe aus wie ein Mons­ter und ich woll­te zu kei­ner Se­kun­de ver­schö­nert wer­den. Erst recht nicht von Dir, Du scheiß Psy­cho­path!«
    Ihre Wor­te tra­fen mich nicht, schließ­lich war sie erst vor Mi­nu­ten auf­ge­wacht und alle Ein­drücke noch sehr frisch. Schon bald wür­de sie ihre Ein­zig­ar­tig­keit er­ken­nen und sie mit Stolz er­fül­len. »Be­ru­hi­ge Dich, Bec­ca. Iss erst ein­mal et­was und lass uns dann fort­fah­ren.«
    Ihre Stimm­la­ge än­der­te sich ge­nau­so wie ihr Ge­sichts­aus­druck, der plötz­lich eher wei­ner­lich aus­sah und mich an die alte Bett­le­rin er­in­ner­te, die im­mer jam­mernd vor dem Su­per­markt saß und die Hand auf­hielt.
    »Bit­te hör auf da­mit. Schau Dir mei­ne Bei­ne an. Reicht das denn nicht? Lass mich frei und ich wer­de nie­man­dem et­was erzählen«, sie rück­te ein we­nig nach vor­ne und brei­te­te ihre Hän­de aus, so­dass ich ihre wun­der­schö­nen Brüs­te se­hen konn­te, »Bit­te, lass mich frei!«
    Ich schüt­tel­te er­neut den Kopf. Ener­gi­scher als vor­hin und hielt ihr die Müs­li­scha­le ent­ge­gen, die sie mir wütend aus der Hand schlug. Sie zer­brach auf dem Bo­den und der ge­sam­te In­halt ver­sau­te den kli­nisch-rei­nen Bo­den­be­lag. Ich spür­te Wut in mir auf­kom­men, die sich zu­erst am Zucken mei­ner Au­gen­li­der be­merk­bar mach­te. Viel­leicht hät­te ich die­se Wut noch im Zaum hal­ten kön­nen, aber ihre nächs­ten Wor­te wa­ren zu viel. Selbst für einen be­herrsch­ten Zeit­ge­nos­sen, wie ich ei­ner war. Aus mei­nem wei­ner­li­chen Mo­del wur­de wie­der die Fu­rie.
    »Weißt Du, was das Schlimms­te an der gan­zen Si­tua­ti­on ist? Weißt Du das?«, sie er­war­te­te eine Ant­wort, aber ich stand nur stumm vor ihr, »Du bist kein Künst­ler, Du Spin­ner! Und Du kannst nicht täto­wie­ren. Du bist nur ein be­schis­se­ner Psy­cho­path, du ver­damm­ter Wich­ser!«
    Das war ge­nug! Die­se Be­lei­di­gun­gen tra­fen mich und ich emp­fand sie als rund­weg un­ge­recht­fer­tigt. Die­ses Lu­der! Was ver­stand sie schon von Kunst? An­de­re zahl­ten tau­sen­de von Euro für sol­che Tat­toos und sie be­schwer­te sich noch! Ich muss­te sie zu­recht­wei­sen und ich griff mir die Sprüh­fla­sche Iso­pro­pa­nol, mit der ich nor­ma­ler­wei­se die Ober­flächen des­in­fi­zier­te. Ich schraub­te den Sprühauf­satz ab und schüt­te­te den ge­sam­ten In­halt über
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