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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt
Autoren: Kendra Elliot
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nicht mehr ein. Da musste er sich schon etwas Besseres einfallen lassen. Etwas viel Besseres.
    »Sind Sie von der Polizei?«, fragte sie. Auf das, was er gesagt hatte, ging sie nicht weiter ein. Seinem Blick hielt sie eisern stand.
    »Nein.« Er schaute als Erster beiseite und ließ die Augen an ihr hinabgleiten bis zu den Stiefeln.
    An Laceys Nervenenden knisterten Funken. Diese Blicke fühlten sich an wie Berührungen. Lacey suchte in ihrem benebelten Hirn nach Worten.
Arsch.
Er brachte sie mit Absicht in Verlegenheit. »Dann müssen Sie den Einsatzort verlassen. Sofort. Oder ich lasse Sie von der Polizei abführen.« Sie warf einen langen Blick auf den Cop, doch der schaute in alle möglichen Richtungen, nur nicht zu ihr.
Tolle Hilfe
.
    »Mir gehört das Gebäude. Wenn auf meinem Besitz eine Leiche gefunden wird, habe ich das Recht zu erfahren, was los ist.« Der Herr des Hauses ließ sich nicht abwimmeln.
    Lacey starrte ihn an. Gutaussehend hin oder her – glaubte er wirklich, er könnte einfach so mitten in eine Bergung stiefeln und sie würde sich ihm zu Füßen werfen? Sie machte einen Schritt nach vorn und stemmte die Fäuste in die Taille. »Und wenn Sie das Haus mit eigenen Händen gebaut hätten«, fauchte sie, »der Zutritt zum Fundort ist Unbefugten so lang verboten, bis Dr. Peres ihn freigibt. Und mit Victoria Peres wollen Sie sich nicht anlegen. Glauben Sie mir.«
    Der Cop nickte heftig. »Hab ich doch gesagt.«
    Der Schwarzhaarige kniff die Lippen zusammen. Sein Blick streichelte jeden Zentimeter ihres Gesichts.
    Lacey fragte sich, ob sie so gereizt aussah, wie sie sich fühlte. Die Techniker hinter ihr waren mucksmäuschenstill geworden. Selbst das monotone Geräusch ihres Siebens war verstummt. Die Stille im Zelt dauerte vermutlich nur ein oder zwei Sekunden lang an. Doch die fühlten sich an wie zwanzig.
    Stahlauge streckte ihr die Hand hin. »Jack Harper von Harper Immobilien.«
    Lacey schnaubte. Versuchte er es jetzt mit guten Manieren? Sie ließ ihn absichtlich unhöflich lang warten, dann nahm sie seine Hand. Ihren Namen nannte sie nicht. Er hielt ihre Hand länger fest als nötig. Seine Augen flackerten. Machte er sich etwa über sie lustig? Hinter Lacey klatschte der Zelteingang zu. Der himmlische Duft von Kaffee schwebte durch die frostige Luft.
    »Was ist hier los?«, fragte Dr. Peres unwirsch.
    Lacey sah Jack ins Gesicht, während die Schritte der Anthropologin näher kamen. Sie hörte, wie Dr. Peres die Becher auf den Tisch stellte und neben sie trat.
    »Ich habe gefragt, was hier los ist.«
    »Mr Harper ist der Besitzer des Gebäudes. Er wollte gerade gehen.« Lacey bedachte ihn mit einem Lächeln, das ihre Augen nicht erreichte.
Hau ab, so lang du noch laufen kannst.
    Jack sah an Lacey vorbei auf das Skelett auf der Plane. Seine Nasenlöcher weiteten sich. »Verdammt«, flüsterte er. »Ist das ein Kind?«
    »Es ist eine Frau«, sagte Lacey. Sie hob das Kinn. »Und jetzt gehen Sie besser. Im Augenblick können wir Ihnen nicht mehr sagen.«
    Jack nickte, sah ihr noch einmal zwei Herzschläge lang in die Augen und wandte sich zusammen mit dem Cop zum Gehen. In Lacey stieg ein merkwürdiges Gefühl des Bedauerns auf.
    »Dr. Peres! Schauen Sie sich das an!«
    Lacey fuhr zu dem Techniker mit der aufgeregten Stimme herum. Vorsichtig schob sich der junge Mann um die Plane herum. Jack und der Polizist blieben stehen.
    »Das ist eine Halskette. Und ihr Name steht drauf. Okay, irgendein Name, aber vielleicht ist es ihrer.« Das Grinsen des Technikers reichte fast von einem Ohr zum anderen. Nicht einmal sein dicker Schal konnte es verbergen. »Das heißt ›Suzanne‹.«
    Dr. Peres zog einen Vinylhandschuh aus der Tasche und streifte ihn über. Atemlos legte der Techniker ihr die Halskette mit spitzen Fingern in die Hand. Lacey trat näher, um die Kette besser sehen zu können. Jack und der Cop waren umgekehrt. Sie schauten ihr über die Schulter. Dr. Peres war durch den Fund so abgelenkt, dass sie völlig vergaß, die beiden vor die Tür zu setzen.
    Das Schmuckstück war exquisit. Die fein gearbeitete Kette bestand aus zarten Goldgliedern, der Name auf dem Mittelstück aus kleinen, handgefertigten goldenen Buchstaben. Wie bei der »Carrie«-Halskette von
Sex and the City
.
    Suzanne.
    Lacey öffnete die Hand und starrte die goldenen Brücken an. Dann wanderte ihr Blick erneut zu der Halskette. Und zurück zu den Brücken – hin und her.
    Suzanne.
    Fast andächtig tippte Dr. Peres die
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