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Verbotene Geschichte

Verbotene Geschichte

Titel: Verbotene Geschichte
Autoren: L Fischinger
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veröffentlicht. 1970 brachten sie dann die Geschichte über die Pyramiden im Dongting-See in ihrem Buch L’Homme eternel unter, das 1971 auch in deutscher Übersetzung erschien. Ein Bericht, auf den sich auch Peter Krassa ein Jahr später in seinem Buch Als die gelben Götter kamen berief. Doch von Rundpyramiden mit einer Höhe von 300 Metern und einem Alter von 45 000 Jahren erfahren wir bei Bergier und Pauwels nichts. Nur über seltsame Höhlenzeichnungen.
    Neben diesem Buch führte Erich von Däniken eine weitere Quelle an: einen Geologen namens Thuinli Lynn. Dieser hätte ihm ebenfalls die Story von den Darstellungen seltsamer Wesen, Rüsselkreaturen und den Untersuchungen Tschi Pen Laos von 1961 erzählt. Hier allerdings heißt der See Tung-Ting. Leider kann Thuinli Lynn nicht mehr dazu befragt werden, da er, laut Erich von Däniken zu mir,
bei seinem letzten Treffen mit ihm vor 35 Jahren schon sehr alt und mittlerweile gestorben sei.
    Doch weitere Nachforschungen offenbaren eine noch frühere Quelle dieser sonderbaren Meldung aus China. Es handelt sich dabei um das schon 1966 erschienene Buch Das Abenteuer der biblischen Forschung von Hans E. Stumpf. Hier wird das Pyramiden-Mysterium eher beiläufig erwähnt, in Form einer langen Fußnote. Doch was darin nicht enthalten ist, ist die »Jagdszene« mit den bewaffneten Wesen in ihren »UFOs«, die Peter Krassa in seinem Buch von 1984 erwähnt und illustriert. (Diese Höhlenmalerei wird erstmals 1972 in »Aussaat und Kosmos« von Erich von Däniken beschrieben.)
    Stellt sich nun die Frage: Wer ist dieser Hans E. Stumpf? Woher hatte er seine Informationen? Hier wird es etwas verwirrend.
    Ich fand heraus, dass von seinem Buch Das Abenteuer der biblischen Forschung noch eine weitere Ausgabe erschienen ist. Allerdings wird in dieser Ausgabe nicht Hans E. Stumpf, sondern ein gewisser Hans Einsle als Autor aufgeführt. Eine Spur, der ich weiter nachgehen wollte.
    Leider konnte mir jedoch auch der Pattloch Verlag, bei dem 1984 die bisher letzte Auflage des Buchs erschienen war, nicht weiterhelfen. Niemand wusste, wer hinter diesen Autorennamen steckte.
    Nach zahlreichen weiteren Recherchen und unzähligen Telefonaten stieß ich auf den Ort Königsbrunn nahe Augsburg, eine knapp 30000 Einwohner zählende Gemeinde, wo ein Hans Einsle gemeldet war. Und endlich wurde ich fündig. Die Stellvertretende Leiterin des Archäologischen
Museums von Königsbrunn konnte am 29. Januar 2010 detailliert Auskunft geben. Ebenso die Stadtarchivarin Anfang Februar 2010: Es war tatsächlich dieser Hans Einsle aus Königsbrunn, der damals dieses Buch geschrieben hatte. Hans E. Stumpf, so Matysik, war ein an den Mädchennamen seiner Mutter angelehntes Pseudonym von Einsle, das in Archäologenkreisen durchaus bekannt war. Allerdings war er bereits am 27. Juli 2004 verstorben.
    Hans Einsle war ein Weltreisender, der sich für Archäologie interessierte und vor allem auf Kreta spezialisiert war. Doch warum erwähnte er die chinesischen Pyramiden in einem Buch über biblische Forschungen? Und woher hatte er diese Informationen? Die Personen, die ich in Königsbrunn befragte, wussten über die Arbeitsweise des Autors so einiges zu erzählen. Einsle habe bei seiner Arbeit »viel Fantasie mit verarbeitet« und auch »Stammtisch-Geschichten« herangezogen, die er hier und dort aufschnappte. Auch habe er wohl einfach »einige Dinge erfunden«.
    »Hans Einsle hat es mit der Wahrheit nicht immer so genau genommen«, berichtete mir eine Informantin. Was er irgendwo gehört hatte, notierte er, um irgendwann darauf zurückgreifen zu können. Auf diese Weise sei sein Archiv zu einer gewaltigen Zettelsammlung angewachsen, die nach seinem Tod im Müll gelandet sei – wie der gesamte Rest seines Archivs auch.
    Das ist mehr als bedauerlich. Es wird wohl im Dunkeln bleiben, woher der Autor seine Informationen hatte (wie etwa den Namen des angeblichen Archäologen aus Peking). Und es ist auch nicht auszuschließen, dass Einsle die ganze Geschichte nur erfunden hat.

    Doch zurück zu Peter Krassa: Es bleibt die Frage, warum ihm die chinesischen Behörden damals auf seine Anfrage ausdrücklich den Besuch der Pyramiden verboten hatten. Gibt es sie also doch? Oder muss dieser Fall für die Forschung als unlösbar eingestuft und zu den Akten gelegt werden?
    Hartwig Hausdorf scheint die Hoffnung noch nicht aufgegeben zu haben. Ende Januar 2010 zeigte er sich optimistisch, als wir über den Dongting-See, die Insel
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