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Verbotene Gefühle - prickelnd wie Champagner

Verbotene Gefühle - prickelnd wie Champagner

Titel: Verbotene Gefühle - prickelnd wie Champagner
Autoren: MAUREEN CHILD
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soll.“
    „Sie sollten sich nicht unter Druck setzen. Noch können Sie gar nichts entscheiden.“ Er fühlte ihren verzweifelten Blick auf sich gerichtet und ärgerte sich, dass ihm das so viel ausmachte. „Warten Sie doch einfach ab. Fliegen Sie erst mal nach Aspen, und lernen Sie Ihre Familie kennen. Lassen Sie sich Zeit. Überstürzen Sie nichts.“
    „Sie haben recht.“ Erica nickte nachdenklich. „Aber vorher muss ich noch mit meinem Vater sprechen. Ich muss wissen, was er dazu zu sagen hat.“
    „Ja, das ist klar.“ Christian stand auf, und als auch Erica sich erhob, reichte er ihr die Hand. Sie nahm sie, und bei der Berührung durchfuhr es ihn siedend heiß. Sofort ließ er sie wieder los. „Ich fliege morgen nach Aspen zurück. Wenn Sie also noch irgendwelche Fragen haben, können Sie mich bis morgen Mittag hier im Hyatt am Hafen erreichen.“
    „Gut. Danke.“ Sie sah ihn nicht an, während sie ihre Tasche und die Briefumschläge an sich nahm.
    „Und rufen Sie mich an, wenn Sie bereit sind, nach Colorado zu kommen. Dann kann ich Ihnen sagen, was Sie erwartet.“
    „Mach ich.“ Sie hängte sich die Tasche über die Schulter und klemmte die Umschläge unter den Arm. „Dann werden wir uns vermutlich bald wiedersehen.“
    „Ja, sehr bald.“ Er blickte ihr hinterher, wie sie durch den Raum ging und die Tür öffnete. Helles Sonnenlicht umgab sie wie eine Aura. Das Haar glänzte, als sie mit schwingenden Schritten auf die Straße trat.
    Christian konnte den Blick nicht von ihr lösen. Was für eine erstaunliche Frau. Sehr weiblich und doch willensstark. Und diese Figur … Das nächste Mal würde er sie in Aspen wiedersehen, dann aber nicht allein. Wenn die Jarrods dabei waren, musste er Abstand von ihr halten, ein Gedanke, der ihm gar nicht behagte. Es sah so aus, als würde es ihm sehr viel schwerer fallen, Dons Auftrag auszuführen, als er gedacht hatte.

3. KAPITEL
    Wie immer war Erica nervös, wenn sie in die Hauptverwaltung der Prentice Inc . gehen musste. Genau dieses Gefühl wollte Walter Prentice auch mit dem imposanten Geschäftsgebäude hervorrufen, auch wenn er dabei eher an zukünftige Kunden oder Konkurrenten dachte. Er wollte sie verunsichern, um sich bei anstehenden Verhandlungen einen psychologischen Vorteil zu verschaffen.
    Auch auf Erica hatte das moderne Hochhaus aus Glas und Stahl eine einschüchternde Wirkung. Die verspiegelten Fenster schlossen die Sonne aus, erlaubten aber auch keinen Blick von außen nach innen. Die Ausstattung strahlte genau das aus, was auch den Firmenchef auszeichnete. Die Eingangshalle war weiß gefliest, hatte weiße Wände und war mit modernen Möbeln eingerichtet, wirkte also genauso abweisend wie Walter Prentice selbst.
    Unwillkürlich musste Erica an den Vater denken, das heißt, an den Mann, den sie bisher immer für ihren Vater gehalten hatte. Und ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, spürte sie trotz der Verwirrung und der Unsicherheit wegen ihrer derzeitigen Lage den alten Zorn und die Enttäuschung. Walter hatte sie dazu erzogen, dem Familiennamen alle Ehre zu machen, aber nicht durch das, was sie leistete. Vielmehr sollte sie als schmückendes Beiwerk dienen, respektabel, aber nutzlos. Dieses Gebäude war das Herzstück des Unternehmens. Hier arbeiteten die Brüder eng mit dem Vater zusammen, hier fanden auch die Familientreffen statt, zu denen Erica aber nie eingeladen wurde. Hier wurde von den Männern die Zukunft entschieden, die Frauen hatten zu folgen. Kein Wunder, dass sie Hemmungen hatte, dieses Gebäude zu betreten.
    Ihr Vater hatte ihr verboten hierherzukommen. Und obgleich sie versucht hatte, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, war er der festen Meinung, sie, Erica, habe in dem Familienunternehmen nichts zu suchen. Bisher hatte sie nie verstanden, warum das so war. Jetzt wusste sie es.
    Ob die Brüder die Wahrheit kannten? Hatten sie deshalb nie ein herzliches Verhältnis zu ihr entwickeln können? Als Kind hatte sie sich oft darüber gewundert, warum die Brüder so ganz anders waren als die ihrer Freundinnen. Sicher, sie waren einiges älter als sie, aber sie hatten sich auch nie für sie interessiert. Und dabei hatte sie sich immer nach einem großen Bruder gesehnt. Vielleicht hatten sie die ganze Zeit gewusst, dass sie nur eine Halbschwester war. Und sie war die Einzige gewesen, die keine Ahnung gehabt hatte.
    Es wurde Zeit, dass sie sich endlich Klarheit darüber verschaffte.
    Während sie über den spiegelnden weißen Boden
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