Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
bestimmt überrannt, so nahe fühlte ich mich meinem Ziel.
    Das düstere Gebäude war menschenleer. Hastig traten wir auf die Straße hinaus und hatten schon nach wenigen Sekun den die lebhafte Havatoo Lat erreicht.
    In unseren schmutzigen Lumpen, die uns in Kormor als Ver kleidung gedient hatten, waren wir hier sehr fehl am Platze und wir ernteten zahlreiche, mißtrauische Blicke.
    Hastig mietete ich ein Taxi und befahl dem Fahrer, uns zum Haus Ero Shans zu fahren. Als wir uns in die Kissen sinken ließen, waren wir zum erstenmal seit vielen Tagen von allen Sorgen frei.
    Wir unterhielten uns über viele Dinge während dieser Fahrt – besonders Nalte und ich. Duare war sehr schweigsam. Sie sprach von der Schönheit Havatoos und den unzähligen, un glaublichen Dingen, die uns umgaben, aber sie war schnell wie der verstummt.
    Unser Fahrer hatte uns von Anfang an mißtrauisch beäugt und als er uns jetzt vor dem Haus Ero Shans absetzte, benahm er sich recht seltsam. Ero Shan dagegen freute sich außerordent lich über unser plötzliches Auftauchen. Er ließ Speise und Trank auffahren und bedrängte uns mit Fragen, bis wir ihm die gan ze Geschichte dreimal erzählt hatten. Er beglückwünschte mich, daß ich Duare wiedergefunden hatte, aber es war offensichtlich, daß er sich am meisten über Naltes Rückkehr freute.
    Die Mädchen waren müde und wir machten gerade Anstal ten, sie in Naltes Zimmer zu bringen, als es an der Haustür klingelte. Einen Augenblick später betrat ein Diener den Raum, gefolgt von einem Trupp Soldaten unter dem Kommando eines Offiziers.
    Ero Shan war überrascht. Er nannte den Offizier beim Namen und fragte ihn nach seinem Begehr.
    »Es tut mir leid, Ero Shan«, erwiderte der Mann, »aber ich habe Befehl vom Sanjong, die verdächtig aussehenden Personen zu verhaften, die vorhin Ihr Haus betreten haben.«
    »Aber niemand hat mein Haus betreten«, sagte Ero Shan, »außer Carson Napier, den Sie kennen und diesen beiden jun gen Frauen. Sie sind alle meine Freunde.«
    Der Offizier musterte uns und unsere schäbige Kleidung. »Das müssen sie sein«, sagte er. Es blieb uns nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Ero Shan begleitete uns und kurz dar auf standen wir vor einem dreiköpfigen Untersuchungsaus schuß.
    Ankläger war der Fahrer, der uns zu Ero Shans Haus ge bracht hatte. Er sagte, daß er in der Nähe der Havatoo Lat wohne und von Naltes Entführung gehört habe. Er sei daher sofort darauf aufmerksam geworden, als er drei Menschen in zerlumpter Kleidung gesehen hätte. Er klagte uns an, Spione Skors zu sein und ließ sich nicht davon abbringen, daß wir ge schminkte Untote wären.
    Der Untersuchungsausschuß hörte sich meine Geschichte an und unterzog Duare und Nalte einer kurzen Untersuchung. Man stellte auch Ero Shan einige Fragen. Dann entließ man Nalte und mich und ordnete eine offizielle Untersuchung Duares am nächsten Tage an.
    Ich hatte den Eindruck, als wären sie Duare gegenüber beson ders reserviert und Ero Shan schien die gleiche Beobachtung gemacht zu haben, obwohl er mir das erst eingestand, als wir unter uns waren.
    »In Havatoo geht die Gerechtigkeit manchmal in die Irre«, sagte er ernst. »Der Haß, den wir gegenüber Kormor und sei nen Bewohnern verspüren, beeinflußt alle unsere Entscheidun gen, die damit zu tun haben. Duare gibt offen zu, daß sie eine Zeitlang in Kormor gelebt hat, daß sie sogar im Palast des Jong gewesen ist. Der Untersuchungsausschuß weiß nichts über sie und man wird Ihnen nicht zu trauen wagen.«
    »Sie glauben also, daß Duare in Gefahr ist?« fragte ich.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte er. »Es mag ja alles gut wer den, aber wenn der Ausschuß auch nur den geringsten Zweifel hat, wird er die Vernichtung des Mädchens anordnen. Dabei geht er von der Voraussetzung aus, daß es besser ist, einem einzelnen Unrecht zu tun, als die Gemeinschaft in Gefahr zu bringen.«
    Ich schlief schlecht an diesem Abend. Angst plagte mich. Was mochte der morgige Tag bringen?
     
    19
    Man erlaubte es mir nicht, Duare während der Untersuchung beizustehen. Sie wurde der gleichen Frau anvertraut, die sich vorher auch schon um Nalte gekümmert hatte – Hara Es.
    Um die Stunden bis zur Verkündung des Prüfungsergebnis ses abzukürzen, begab ich mich in den Hangar, um mein Flug zeug noch einmal zu überprüfen. Es war alles in bester Ordnung. Bedrückt kehrte ich schließlich in das Haus zurück, das ich gemeinsam mit Ero Shan bewohnte.
    Er war nicht da. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher