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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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die Gefahr, daß ihr Skor selbst diese Ruhe nimmt.«
    »Wie sie ausgesehen hat!« sagte Duare entsetzt. »So ist es also, wenn man alt wird! So würde ich aussehen, wenn wir das Serum nicht hätten! Entsetzlich!«
    Ich dachte darüber nach, wie mir beim Anblick der alten Frau zumute gewesen wäre, wenn ich in meinem ganzen Leben noch keinen alten Menschen gesehen hätte. Duare jedenfalls schien voller Mitleid zu sein, als die alte Frau zurückkam.
    Sie lief ihr entgegen und nahm ihr die schwere Last ab. »Sie hätten mich mitnehmen sollen, damit ich Ihnen helfe«, sagte sie. »Ich bin jünger und kräftiger.«
    Dann stellte sie die Nahrung und das Wasser auf den Tisch, legte der Alten einen Arm um die Schulter und zog sie auf die Bank. »Setzen Sie sich«, sagte sie. »Nalte und ich werden das Essen zubereiten. Sie bleiben einfach sitzen und ruhen sich aus, bis alles fertig ist – und dann essen wir zusammen.«
    Die alte Frau starrte sie einen Augenblick verwirrt an und brach dann in Tränen aus. Duare setzte sich neben sie und ver suchte sie zu trösten. »Warum weinen Sie denn?« fragte sie.
    »Ich weiß es nicht«, schluchzte die alte Frau. »Es ist so lange her, daß jemand freundlich zu mir gewesen ist, daß sich je mand um mich gekümmert hat.«
    Auch Duare und Nalte waren den Tränen nahe und sie wid meten sich hastig der Küchenarbeit, um ihre Gefühle zu verber gen.
    Am Abend kam etwa ein Dutzend Lebende in das Haus der alten Frau, die Kroona hieß. Sie lachten über ihre Ängste und sagten, daß Skor die Suche nach ihnen längst aufgegeben hätte. Aber Kroona beharrte darauf, daß sie alle in Gefahr wä ren und ich machte mir bald klar, daß sie ohne diesen Wahn nicht leben konnte. Das Bewußtsein, ein Leben in ständiger Ge fahr zu führen, gab ihr neue Lebenskraft.
    Einig war man sich darüber, daß wir in großer Gefahr schwebten und die Alten drängten uns ihre Hilfe förmlich auf; sie boten sich an, uns zu versorgen und uns vor unseren Fein den zu verstecken. Mehr konnten sie allerdings nicht tun, denn niemand hielt es für möglich, daß wir Kormor ungesehen ver lassen konnten.
    Früh am nächsten Morgen kam ein sehr alter Mann, der auch zu den Besuchern gehört hatte, erregt zu uns. Seine sehnigen Hände zitterten. »Man durchsucht die Stadt nach Ihnen!« flü sterte er. »Es geht ein Gerücht über die schrecklichen Dinge um, die Sie Skor angetan haben und von den Plänen, die er mit Ihnen hat, wenn er Sie findet… Einen Tag und eine ganze Nacht lang hat er in Fesseln gelegen, ehe er von einer seiner Kreaturen entdeckt wurde. Jetzt läßt er die ganze Stadt nach Ihnen durchsuchen. Die Häscher müssen jeden Augenblick hier sein.«
    »Was können wir nur tun?« fragte Duare. »Wo können wir uns verstecken?«
    »Sie können nichts tun«, sagte der alte Mann, »sondern nur warten. Der Suchtrupp wird keinen Winkel auslassen.«
    »O doch, wir können etwas tun«, sagte Nalte plötzlich und wandte sich an den alten Mann. »Können Sie uns Farben be sorgen, wie sie die Toten verwenden, um ihr Gesicht zu schmin ken?«
    »Ja«, erwiderte der alte Mann.
    »Dann holen Sie sie bitte schnell!« drängte Nalte.
    Der alte Mann humpelte davon.
    »Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, Nalte!« rief ich. »Wenn er es rechtzeitig schafft, können wir sie vielleicht täu schen. Skors tote Kreaturen sind nicht sehr intelligent.«
    Endlich kehrte der alte Mann zurück und schleppte sich mit einem großen Schminkkasten ab, den ihm – wie er sagte – ein guter Freund geliehen hatte.
    Hastig machte sich Nalte an die Arbeit und hatte Duare bald in eine alte Frau mit runzligem Gesicht und eingefallenen Wan gen verwandelt. Das Haar bereitete uns die größten Probleme und wir verbrauchten fast die ganze weiße Farbe.
    Duare und ich machten uns dann gemeinsam an Nalte zu schaffen, da wir keine Zeit zu verlieren hatten. Der alte Mann hatte bei seiner Rückkehr gemeldet, daß der Suchtrupp bereits im nächsten Häuserblock wäre und sich in unsere Richtung be wegte. Schließlich verwandelten Nalte und Duare mich in einen sehr traurig aussehenden alten Mann.
    Kroona schlug vor, daß wir uns mit irgend etwas beschäfti gen sollten, damit die Häscher nicht unnötig auf uns aufmerk sam wurden und sie schickte mich in den Hof hinaus, wo ich ein Loch graben mußte. Die Mädchen beschäftigten sich mit Näh arbeiten. Ihr Vorschlag erinnerte mich gerade noch rechtzeitig daran, daß ich Skors Schwert verstecken mußte. Wenn man es
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