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Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Titel: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two
Autoren: Sophie Renwick
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nahm einen winzigen Schluck aus einem goldenen Kelch, dann stellte sie ihn behutsam zur Seite. »Du wirst dich schon noch um dieses Dienstmädchen kümmern, denn sie hat die Gabe, die Zukunft erfolgreich vorherzusagen. Ihre Visionen zeichnet sie in diesem Buch auf, und dann setzt sie mich darüber in Kenntnis.«

    Doch nicht alle meine Visionen finden sich in diesem Buch, dachte Bronwnn. Sie hatte schon vieles vor der Göttin verheimlicht – Dinge, die sie nicht verstand oder erklären konnte; ein Wissen, das sich als gefährlich herausstellen konnte, wenn es in Cailleachs Hände geriet.
    »Und was hat sie dir erzählt, Cailleach?«
    »Woher, denkst du, habe ich das Wissen, dass es neun Krieger sein werden, die mein Amulett sowie die verlorene Flamme finden?«
    Interessiert rutschte der König auf seinem Stuhl nach vorn. »Darum also hast du mich rufen lassen. Wer spielt denn hier Spielchen, Cailleach? Warum bist du nicht so ehrlich und gibst es einfach zu. Du willst die Namen meiner Krieger erfahren.«
    »Seit deiner Vermählung sind Wochen vergangen. Ich habe dir ausreichend Gelegenheit gewährt, dich deiner Königin zu widmen. Nun ist es aber an der Zeit, dass du dich wieder deinen Pflichten zuwendest.«
    Er lächelte, dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. »Es ist nicht zu übersehen, dass noch niemand um dich geworben hat und du nie verheiratet warst«, sagte er schmunzelnd, »denn sonst wüsstest du, dass einige Wochen nicht annähernd genügen, wenn man sie mit einem geliebten Menschen verbringt.«
    Die Königin versteifte sich und wandte den Blick ab. »Meine Dienstmagd hat mir berichtet, dass es an der Zeit ist, dass sich die Neun erheben und mit ihrer Suche beginnen. Die schwarze Magie breitet sich in Annwyn immer weiter aus. Wir können nicht länger warten.«
    »Lass mich mit ihr reden«, verlangte der König.
    »Unmöglich«, höhnte Cailleach. »Sie hat ein Schweigegelübde
abgelegt. Seit ihrer Kindheit hat sie kein Wort gesprochen.«
    Dieser Schwur war nur zu ihrem eigenen Schutz gedacht. Ständig überkamen sie Visionen, und Bronwnn konnte nie ganz sichergehen, dass ihre Geheimnisse nicht zusammen mit den Visionen aus ihr heraussprudelten. Es gab einiges, was die Göttin nicht über sie wusste. Für diese Dinge hätte man sie aus dem Orden ausschließen können.
    Es schauderte sie, wenn sie darüber nachdachte, was alles geschehen könnte – weit Schlimmeres, als nur von den anderen abgesondert zu werden! So viel war sicher.
    »Nun, das kommt dir sicher nur allzu gelegen, nicht wahr?« Plötzlich zuckte des Königs Blick zu der Abschirmung hinüber, und sie stand wie angewurzelt da. Er konnte sie sehen. Er hatte sie mit seinen beiden ungleichen Augen fixiert, sie war ertappt.
    Bronwnn hielt die Luft an und wappnete sich innerlich gegen Cailleachs Zorn. Doch die Tirade blieb aus. Cailleach saß noch immer auf ihrem Thron, während der König den Blick weiter auf Bronwnns Versteck gerichtet hielt. Etwas Warnendes lag in seinem Ausdruck, er sandte ihr mittels seiner Augen eine Botschaft. Da wusste sie, dass sie bleiben musste, er würde sich mit ihr nach seinem Treffen mit Cailleach unterhalten.
    Dann wandte er unvermittelt den Blick von ihr ab, um erneut Cailleach zu fixieren. »Ich spüre, dass diese Dienstmagd nicht das ist, was sie vorgibt zu sein.«
    »Bronwnn würde es nie wagen, mich zu hintergehen. Sie kennt den Preis, der auf Verrat steht.«
    »Furcht allein erzeugt noch lange keine Loyalität, Cailleach.
Vertrauen hat man sich zu verdienen, es muss von Herzen kommen.«
    Ihr Gesicht nahm einen rebellischen Zug an. »Du wagst es, dir anzumaßen, dass du unsere Sitten hier kennst? Du bist ein Sidhe. Sidhe wissen allein zu kämpfen und sich zu paaren.«
    Der König sah die oberste Göttin finster an. »Sei vorsichtig mit dem, was du sagst, Cailleach, denn unser Waffenstillstand währt noch nicht lange. Ich könnte ihn ebenso gut auch brechen.«
    Cailleachs blassgrüne Augen überzog ein frostiger Schatten. »Unser Waffenstillstand dient allein dem Wohle Annwyns, nicht unserem eigenen. Ich rede, wie es mir beliebt. Nun also, das Symbol, welches du mir zeigtest, jenes, das an einer Wand im Reich der Sterblichen abgebildet war – als ich es Bronwnn sehen ließ, offenbarte sie uns, dass nur ein einziger Magier derlei Rituale vollzieht. Er ruft auf diese Weise Gwyn an, unseren Gott des Todes und den Herrscher über das Schattenreich sowie den dunklen Engel aus der Religion der Sterblichen.
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