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Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Titel: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two
Autoren: Sophie Renwick
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Dinge entgehen. Und ich befürchte, so ist es in diesem Fall.«
    »Schwachsinn.«
    Suriel zuckte mit den Achseln. »Glaub doch, was du willst.«
    »Das werde ich. Ich glaube, dass du hier bist, um wieder mal ein wenig Staub aufzuwirbeln.«
    Suriels Lächeln war halb zynische Belustigung, halb Täuschung. »Und warum denkst du das von mir? Ich bin ein Gefallener, nicht das Böse an sich.«
    »Bedeutet das nicht dasselbe? Du hast gesündigt und dafür deine Flügel eingebüßt, nicht wahr?«
    »Nein, die hab ich noch. Nur mit dem Unterschied, dass sie jetzt schwarz sind.«
    Rhys lehnte sich nach hinten und betrachtete den Engel, der ihm gegenübersaß. Groß. Gut gebaut. Dichtes, schulterlanges Haar von dunkelbrauner Farbe – fast schon schwarz. Auch seine Augen waren dunkel, unergründlich. Rhys konnte Suriel nicht allzu lange in die Augen sehen. Es war das Einzige, was er auf dieser Welt fürchtete – das, was er in
Suriels schwarzem Blick entdecken würde. Ohne Zweifel verbarg sich im Inneren dieses gefallenen Engels nichts als Tod und Verderben.
    Was war seine Sünde gewesen? Diese Frage stellte sich Rhys nicht zum ersten Mal. Mit welchen Gaben hatte Gott Suriel ausgestattet? Und was hatte Ihn dazu veranlasst, sie ihm wieder wegzunehmen?
    Suriel beugte sich nach vorn, seine Augen verfinsterten sich vor Zorn. »Willst du wissen, was ich getan habe? Ich hatte Sex.« Suriel wartete eine Reaktion ab, und als er sah, wie ein furchtsames Zittern Rhys’ Wirbelsäule hinabkroch, grinste der Bastard. »Ihr mit euren fleischlichen Hüllen könnt eure Schwänze irgendwo reinstecken, wann es euch gefällt, ohne seinen Zorn spüren zu müssen. Und ich tu es ein einziges Mal – und werde dafür für alle Ewigkeit verbannt. Das ist doch nur schwerlich fair zu nennen.« Suriel lehnte sich zurück und legte seine Füße samt Stiefel auf Rhys’ Schreibtisch. »Jetzt weißt du es also. Ich hatte Sex, weiter nichts. Ich habe vom Fleisch einer Frau gekostet. Und jetzt bin ich hier und wandle in diesem Höllenloch, bis Er befindet, dass ich meine Lektion zur Genüge gelernt habe. Aber weißt du was? Ich weiß bereits alles, was es über deine Art zu wissen gibt. Und das heißt: nicht viel.«
    »Was willst du, Suriel?«
    »Ob du es glaubst oder nicht, ich bin gekommen, dich zu warnen.«
    Rhys schnaubte verächtlich. »Wovor denn?«
    »Vor deiner dämlichen Neugier und deinem machohaften Heldengehabe. Ja, genau«, sagte Suriel kichernd, »ich habe gesehen, wie du versucht hast, das Portal zu öffnen.«
    »Na toll«, murmelte Rhys und bemühte sich, möglichst
gleichgültig zu tun. In Wahrheit aber waren seine Nerven zum Zerreißen gespannt. Wo hatte Suriel gelauert?
    »Augen und Ohren, mein Freund«, rief ihm Suriel ins Gedächtnis, während er sich von seinem Stuhl erhob und seine schwarzen Schwingen hinter dem langen Ledermantel ausbreitete, den er stets trug. »Das ist es, was einen guten Schutzengel auszeichnet.«
    »Du bist aber nicht mein Schutzengel.«
    Suriel zuckte mit der Schulter. »Wer zum Teufel sollte es denn sonst mit dir aushalten?«
    »Ich brauch keinen Babysitter.«
    »Du verstehst die Feinheiten offensichtlich nicht, MacDonald.«
    »Und du verstehst mich nicht. Also muss ich wohl deutlicher werden. Ich will nichts von dir. Halt dich verdammt noch mal von mir fern.«
    Zwei riesige Pranken landeten krachend auf dem Tisch. »Halt du jetzt deinen Mund und hör mir zu. Ich versuche dir zu helfen, auch wenn es mir zutiefst widerstrebt. Nun aber«, sagte Suriel ganz ruhig, »versuch bloß nie wieder, durch diese Tür zu kommen. Denn sie führt in eine Welt, zu der du nicht gehörst. Dort lauern Gefahren, die du dir in deinen schlimmsten Träumen nicht vorstellen könntest.«
    »Ich weiß über Annwyn und Cailleach und die ganzen Märchen Bescheid, die von Generation zu Generation überliefert wurden.«
    »Aber eines weißt du nicht.« Suriel drehte seine Hände um. Auf den Handflächen erschienen die Tätowierungen von himmlischen Schriftzeichen. Die Tinte war blau und pulsierte, und Rhys spürte, wie sein Blick an den seltsamen Symbolen haften blieb. »Leben mit der linken Hand«, flüsterte
Suriel, »Tod mit der rechten. Wenn du diese Tür durchschreitest, dann kann diese hier« – Suriel hielt seine Linke hoch – »dich auch nicht mehr retten.«
    »Und was lässt dich glauben, dass man mich retten müsste?«
    Suriel streckte die Hand aus, und Rhys musste sich mit aller Kraft zusammenreißen, um nicht
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