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Vaters böser Schatten

Vaters böser Schatten

Titel: Vaters böser Schatten
Autoren: J. Dankert
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Sorge.“
    Leon schlang seine Arme um Ryan. „Ganz ruhig, mein Schatz.“
    Ryan rührte sich nicht. Er spürte nicht einmal, wie Taylor ihm die Injektion gab. Er weinte nur.
    „Leon, hilf ihm“, sagte Maggie leise und verließ, nachdem sie das Waschbecken gesäubert hatte, das Badezimmer, gefolgt von ihrem Mann.
    „Snoopy? Hey, komm schon, zieh dich aus. Dann kannst du duschen gehen.“ Leon zog ihm das Shirt über den Kopf, nahm ihm seine Kette ab und zog ihn hoch. „Hey, du musst mir schon helfen!“
    Ryan wandte sich ab, zog sich Hose und Shorts selbst aus und trat unter die Dusche.
    Leon atmete tief durch, ließ sich auf der Bank nieder und schaute auf seine Hände, die nun ebenfalls ein wenig blutverschmiert waren. Schnell wusch er sie und setzte sich wieder. Langsam begann er, sich ebenfalls auszuziehen, bis er nur noch Shorts anhatte. „Ryan, alles okay?“
    „Ja … nein. Ich weiß nicht!“
    Leon öffnete die Tür zur Dusche und fand Ryan am Boden sitzend vor. Mit einem leichten Lächeln im Gesicht hockte er sich vor ihn, spürte, wie Wassertropfen auf seine Arme spritzten und hob Ryans Kopf mit dem Zeigefinger. „Hey, sieh mich an!“ Ryans Blick war so unendlich traurig, dass er schlucken musste. „Nun versuch mal, das zu vergessen. Du bist jetzt hier. Deine Mum schläft, und dein Dad wird es überleben. Hörst du? Er ist nicht tot!“
    Ryan nickte matt.
    „Tu mir einen Gefallen!“, sagte Leon. „Schließ die Augen.“
    Ryan tat es. Zu müde war er, um irgendwelchen Protest aufkommen zu lassen.
    „So, und nun denkst du bitte an heute morgen. Denk daran, wie glücklich wir waren, heute morgen im Bett!“
    Ein kleines Lächeln umspielte Ryans Lippen. „Ich liebe dich, Leon!“, flüsterte er.
    Leon setzte sich neben ihn, zog ihn fest in seine Arme und küsste ihn sanft auf die Stirn. „Ich dich auch, Snoopy!“, antwortete er leise.
    Als sie fertig gewaschen aus dem Bad traten, kam Maggie ihnen entgegen. „Buster liegt bei Steph auf dem Bett. Er scheint sich sehr wohl zu fühlen.“
    Ryan lächelte leicht. „Ich möchte gern kurz zu meiner Mum.“
    „Okay, aber sie schläft.“
    „Ich werde sie nicht wecken. Ich will sie nur sehen.“ Leise öffnete Ryan die Tür zum Gästezimmer. Er war wie ein Stich ins Herz, seine Mutter dort liegen zu sehen.
    Die Wunde an ihrem Mund blutete nicht mehr, dafür hatte sich ein blauer Fleck gebildet. Sie war blass und erschreckend dünn. Es war ihm vorhin nicht aufgefallen; es war ihm nie aufgefallen. Liebevoll streichelte er ihr Haar und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Es tut mir leid, Mum!“ Dann verließ er das Zimmer, schloss die Tür und blieb vor Taylor und Maggie stehen. „Danke. Ich … es tut mir leid, ich wusste nicht, wo ich sonst hin sollte.“
    „Nein, entschuldige dich nicht. Wir sind froh, dass es dir gut geht“, sagte Maggie und zog ihn in eine sanfte Umarmung.
    Leon, der an seiner Zimmertür stand, beobachtete die Szene und lächelte, als Ryan sich von Maggie löste und nun auf ihn zukam.
    Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, sahen sie sich an, und Leon legte seine Arme um ihn. „Mann, McCoy, da hast du dir was geleistet!“, murmelte er.
    Ryan nickte verzweifelt. „Da komm ich nicht wieder raus.“
    „Hey, jetzt ist es egal. Komm ins Bett. Versuche zu schlafen, okay?“ Fest zog er ihn in seine Arme, legte sich dann mit ihm ins Bett und strich beruhigend über das dunkle Haar. Er küsste ihn noch einmal sanft, bevor Ryan in einen tiefen Schlaf fiel.

K eine Ruhe
    Am nächsten Morgen standen Maggie, Leon und Eileen in der Küche.
    „Was meint ihr, kann er zur Schule gehen?“, fragte Leon und nippte an seinem Kaffee.
    „Ich finde, er sollte auf jeden Fall gehen. Wenn er hier bleibt, grübelt er nur den ganzen Tag vor sich hin und dreht irgendwann durch“, antwortete Maggie und schob Eileen eine Scheibe Toast mit Erdbeermarmelade zu.
    „Es ist lieb, Maggie, aber ich befürchte, ich bekomm nichts hinunter.“
    „Eileen, du musst etwas essen! Sieh dich mal an. Du hast in der letzten Zeit zu viel abgenommen. Das ist nicht gesund!“
    Eileen lachte gequält auf. „Davon träumen wir Frauen doch, nicht wahr? Einfach so ein paar Kilo abnehmen.“
    Leon sah zwischen seiner Mutter und Eileen hin und her, schwieg aber.
    „Leon, ich möchte dir noch etwas sagen.“ Eileen wandte sich dem jungen Mann zu.
    Ryan, der schon die ganze Zeit auf der Treppe stand, hob nun den Kopf. Er lehnte in seinem Snoopy-Pyjama an der Wand,
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